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Dynamo Dresden. Karlsruhe. UD-Boykott. Sächsische Zeitung – Auskenner

Ach, liebe Sächsische-Heimat-Zeitung; da berichtet ihr am 1. August dieses Jahres in eurer Print-Ausgabe mehr als halbseitig über den – aus Gründen berechtigten? – Boykott-Aufruf der Ultras Dynamo (UD) zum diessaisonal zweiten Zweitligaspieltag beim Karlsruher SC am 3. August im Wildparkstadion.

(ultras-dynamo.de, 23. Juli 2019)

Und euer Sportreporter Daniel Klein stellt sich in besagtem Artikel, mit dem aufmachenden Teaser “Dynamos aktive Fanszene reist nicht nach Karlsruhe. Der Verein begrüßt das, verheddert sich aber bei der Begründung“, selbst unter anderem die Frage –

“Haben Dynamo-Fans schon mal ein Auswärtsspiel boykottiert?“

… um quasi personaliter zu antworten –

“Einen freiwilligen Verzicht gab es bisher nur, wenn ausschließlich personalisierte Tickets für Gästefans verkauft wurden – wie für die Zweitligapartien in Cottbus (Juli 2011) und beim FC St. Pauli (August 2017). Ansonsten wurden die schwarz-gelben Anhänger vom DFB-Gericht zum Fernbleiben verurteilt. Auswärtsspiele mit einem Ausschluss der Gästefans gab es in der Vereinsgeschichte zwei […]“

Ach ja, die Geschichte des Vereins und seiner aktiven Fans …

“[…] Für das Punktspiel in der 3. Liga am 16. Oktober 2010 zwischen dem FC Rot-Weiß Erfurt und der SG Dynamo Dresden haben die Ultras Dynamo zu einem Boykott aufgerufen […]“ (Erfurter Preispolitik offenbart Generalverdacht gegen Fußballfans, 14. Oktober 2010)

War da was?

“[…] wurde seitens der Dresdner nicht einmal das sowieso schon reduzierte Kartenkontingent ausgeschöpft. Viele der ansonsten als reiselustig bekannten Dresdner Anhänger waren der Begegnung in Berlin einfach fern geblieben, augen- und ohrenscheinlich auch der Stimmungsmotor Ultras Dynamo […]“ (Der Fußball-Fan als Persona non grata, 10. Mai 2008)

Aber Regionalliga und Drittliga – ja, damals war’s – sind wohl scheinbar nicht mehr im Fokus von Daniel Klein, so vereins- und fangeschichtlich. Herr Klein ist rasenballsportjournalistisch eher erstligareif, mindestens.

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MedienScreen # 222 [Little bit OliveGreen History]

[Fundstück] Jutta Ditfurth, interviewt in konkret 7/2019 –

(…) Wenn ich mit jungen Grünen rede, wissen die oft nicht, dass ihre Partei 1999 den ersten deutschen Angriffskrieg seit 1945 ermöglicht hat, den Nato-Angriff auf Jugoslawien. Sie wissen nichts über die Auschwitz-Relativierung des grünen Außenministers, mit der er für die Bombardierung Jugoslawiens agitierte. Sie wissen nichts darüber, dass die Grünen bis heute fast allen Bundeswehreinsätzen im Ausland zugestimmt haben (…)

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

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MedienScreen # 221 [Nazi History X. Don’t Speak. Part Six.]

[Fundstück] Anja Besand, Professur für Didaktik der politischen Bildung, Technische Universität Dresden, interviewt in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 20. Juni 2019 –

(…) tatsächlich sind Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf rassistische, geschichtsrevisionistische oder verschwörungstheoretische Äußerungen häufiger Opfer als Täter. Wir haben zunächst auch angenommen, dass es vor allem Schülerinnen und Schüler sind, die solches Gedankengut in die Schulen hineintragen – aber das stimmt nicht. Entsprechende Zwischenfälle werden nicht nur durch Jugendliche, sondern auch durch Lehrkräfte, Eltern oder andere schulnahe Personen wie Hausmeister oder Verwaltungspersonal ausgelöst und bleiben gerade dann häufig unkommentiert (…)

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