Archiv der Kategorie: MedienScreen

Fußballromantiker

“… Und doch bin ich heute ein glücklicher Mensch, vielleicht sogar zufriedener, als ich es je war. Weil ich mit mir im Reinen bin. Weil ich das Leben trotz aller Hindernisse genießen kann. Weil ich unglaublich viel Zuneigung von allen Seiten genieße und von wunderbaren Menschen umgeben bin. Weil ich vielleicht am Ende doch kein Wendeverlierer bin.“ [Reinhard Häfner, ’Das Interview ist das letzte ausführliche, dass er vor seinem Tod gab.’ So veröffentlicht in: Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 27. Oktober 2016]

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(Rudolf-Harbig-Stadion, 25. Oktober 2016 – Foto: dehli-news.de)

… Stilist und “Fußballromantiker“ (Häfner über Häfner) … [“Die Stars des DDR-Fußballs“, Delius Klasing, 2011]

Reinhard dribbelt weiter. Garantiert. Und nicht nur irgendwo.

AHU! Sportschau. AHU?

Die Sportschau der ARD. Das so genannte Flaggschiff der sportlichen Berichterstattung. Auch im fußballerischen Bereich. Seit Jahren. Kompetent. Sachbezogen. Aktuell. Mit Hintergrundinformationen. Detailliert. Quasi ein unerschöpfliches Archiv des Wissens.

Da gewinnt am 12. Spieltag der diessaisonalen 3. Liga der FC Hansa Rostock beim amtierenden Spitzenreiter MSV Duisburg. Durchaus überraschend. Aber nicht unverdient. Freude auf den Rängen bei den hanseatischen Gästefans. AHU!

Ein Sportschau-Reporter darf dabei natürlich nicht sprachlos bleiben. Auch wenn seine fußballerische Kernkompetenz offenbar lediglich erst seit der relativ kurz zurückliegenden UEFA EURO 2016 zarte Knospen zu sprießen scheint.

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Und ein Sportschau-Reporter darf auch dann nicht sprachlos bleiben, wenn beispielsweise die SG Sonnenhof Großaspach einen couragierten Auftritt beim VfL Osnabrück auf den Rasen legt.

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Nicht übel für eine aktuelle Berichterstattung. Von vor zwei Jahren. Oder darüber hinaus. Mit Hintergrundwissen aus dem Sportschau-Archiv. Vielleicht.

Was bleibt nach den Kurzberichten vom Drittliga-Spieltag bei der ARD am 22. Oktober dieses Jahres? Historisch betrachtet …

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(Screenshots Twitter: O.M.)

… und AHU!, Sportschau?

MedienScreen # 137 [Nazi History X. Don’t Speak. Part One.]

[Fundstück] Shahak Shapira, “Nein danke, lieber Herr Neonazi“, Zeit Online, 20. Oktober 2016 –

(…) Man kann über Neonazis reden, aber nie mit ihnen (…)

***

MedienScreen # 136 [Ein Stern, der Sachsens Namen trägt]

[Fundstück] Peter Stawowy, “Stern: ’Sachsen, ein Trauerspiel’“, flurfunk-dresden.de, 20. Oktober 2016 –

(…) Bei dem aktuellen Titelbild des Stern, einst eine journalistische Instanz in der Bundesrepublik, verkneifen wir uns mal jeglich Kommentierung.

Nur soviel: Das hilft nicht.

***

– Nachschiebsel –

(…) Seit Jahrzehnten gibt es ein Fachblatt für Buntes und lange Fotostrecken, das gelegentlich auch ins seriöse Fach ausgreift, etwa, wenn es gilt, den Sexismus eines angeschickerten Rainer Brüderle zu enthüllen. Ganz gelegentlich schreibt der “Stern“ auch mit Verve Geschichte um beziehungsweise neu, zuletzt die des “kleinen Bundeslandes am äußersten rechten Rand“, nämlich Sachsen (…) [Alexander Wendt, “Sachsen, ein Trauerspiel der Berichterstattung“, uebermedien.de, 27. Oktober 2016].

Antifaschistische Nachrichten goes into archive

Im April dieses Jahres beschloss der Herausgeberkreis der Antifaschistischen Nachrichten (AN) die Einstellung der Heftveröffentlichung. Seit über 30 Jahren erschienen die Antifaschistischen Nachrichten im GNN-Verlag “alle 14 Tage mit Berichten und Dokumenten über antifaschistische Aktionen und mit Meldungen und Hintergrundinformationen über faschistische Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa“ (AN über AN). Am 13. Oktober 2016 wurde nunmehr die letzte Ausgabe publiziert.

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(Faksimile: O.M.)

“… Wenn die Antifaschistischen Nachrichten … das Erscheinen einstellen, ist das keine Kapitulation vor dem erneuten Rechtsruck. Es ist vielmehr das Eingeständnis, das einerseits von antifaschistisch Aktiven die notwendigen Informationen über Strukturen und Entwicklungen innerhalb der extremen Rechten aber auch über den Widerstand dagegen heute vielfach effektiver auf anderen Wegen, insbesondere auch über das Internet und soziale Netzwerke, im Internet beschafft und verbreitet werden können … Deshalb ist es um so wichtiger, eine medial und gesellschaftlich noch wirksamere antifaschistische Arbeit mit neuen Mitteln zu entwickeln. Insofern stellt das Ende der AN keinen Schlusspunkt sondern den Beginn eines neuen Kampfabschnittes dar“ (Ulla Jelpke in AN 20/2016).

Last but not least verabschiedet sich die Redaktion von Antifaschistische Nachrichten mit gedruckten Worten.

“Die letzte Ausgabe zu produzieren fällt nicht leicht. Ein kleiner Trost ist uns, dass Minuskel Partner, die uns den Platz im Internet, die Einrichtung der Internetseite und ihre Hilfsbereitschaft bei Fragen aller Art mit großer Selbstverständlichkeit zur Verfügung gestellt haben die Seite weiterhin im Netz offen halten werden. So bleibt ein allen Interessierten zugängliches Archiv der AN im Netz bestehen … See you on the barricades!”