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MedienScreen # 155 [Talk about Red Bull Leipzig]

[Fundstück] Gary Lineker, interviewt in DER SPIEGEL, 18. Februar 2017 –

(…) Die Deutschen machen vieles richtig. Die Stadien sind großartig, der Kommerz hält sich noch in Grenzen. Diese 50-plus-1-Regel, die die Stimmenmehrheit für Kapitalanleger verhindert, sollte die Liga unbedingt beibehalten. Sie ist der Damm, der euch vor Premier-League-Zuständen schützt. Ich habe gelesen, dass Leipzig diese Regel schon umgeht. Wenn man nicht aufpasst, wird Leipzig euer Chelsea. Dann ist der Weg für das Geld geebnet.

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Riss im SPIEGEL?

Der einen oder dem anderen mag es vielleicht bekannt vorkommen. Erdkundlich betrachtet. Und auch sonst. DER SPIEGEL spiegelt wider. Faktenreich. Mehr oder weniger. Geopolitisch. Städtebaulich. Fußballerisch. Politisch. Irgendwie.

“(…) Eine zierliche, blonde Studentin geht am helllichten Tag in eine Dresdner Plattenbausiedlung, dorthin, wo Dunkeldeutschland vielleicht am dunkelsten ist (…) Sie betritt Acki’s Sportsbar, die wegen rechter Krawalle berüchtigte Kneipe des Fanclubs von Dynamo Dresden. Das Stadion liegt nebenan, Aldi gegenüber, Spielautomaten dudeln, über dem Tresen hängt kalter Rauch (…)“ [DER SPIEGEL, 4. Februar 2017].

Begeben wir uns doch einmal selbst ganz vorsichtig an den Straßburger Platz in der sächsischen Landeshauptstadt. Und schauen. Ringsherum. Aldiplattenbausiedlerischer Anblick. So liest Frau oder Mann jedenfalls.

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(Elderly Screenshot by Google Maps? – O.M.)

Und jetzt haben alle Beteiligten noch ’eine Stunde Zeit’ – do you remember the month of may 2014? – um ihr Wissen über die Dresdner Dynamo-Fanszene zu aktualisieren. Update läuft.

Besagte SPIEGEL-Kolumne von Fiona Ehlers in der Rubrik “Eine Meldung und ihre Geschichte“ wurde übrigens mit “Auf die Fakten!“ übertitelt. Quasi Fakten, Fakten, Fakten im Focus. Plaktativ angelesenes Hintergrundwissen, in guter Absicht?  Von damals. Vielleicht.

Aber wabert da nicht kalter Rauch über den Tresen der Geschichte? How ever.

Werte Fiona Ehlers, sollten wir reden? Über innerstädtische Orientierung? Oder über mehr? Irgendwas. Irgendwie. Vielleicht. Irgendwann. An einem hellichten Tag. Eine Stunde Zeit?

Post Scriptum – Wir sehen uns in der angeblichen Plattenbausiedlung am Straßburger Platz? Gegenüber der Gläsernen Manufaktur? Bei Aldi? Oder doch im Ackis? Auf der Cockerwiese vielleicht? Hoffentlich verfehlen wir uns nicht. In Dresden? Ja?

Post Post Scriptum – Als Erkennungszeichen werde ich eine sich hellicht spiegelnde Blume, Insider*innen bekannt als ’Rosa Quasi Factotum’, in einem noch old school gedruckten Dresdner Stadtführer dabei haben. Haben Sie auch so einen Führer*innen-Plan? Ich bin schon aufgeregt, bisschen … Capice?

MedienScreen # 148 [Pyrotechnik ist …]

[Fundstück] Elke Schmitter, “Pyromania Germaniae“, DER SPIEGEL, 7. Januar 2017 –

(…) Aufgrund seiner hohen Wirksamkeit, die sich ohne Training oder Fachkenntnisse erzielen lässt – Knall, Schreck und bunter Regen für kleines Geld -, empfiehlt sich das pyromanische Haushaltsset naturgemäß für die Begrüßung des neuen Jahres (…) und weil die Kinder nicht bis Mitternacht warten sollen, fängt das säkulare Opferfest schon lange vorher an. Es steigert sich kontinuierlich, bis in der Notaufnahme die Alkoholversehrten mit den Brandverletzten um Aufmerksamkeit konkurrieren (…) Eine höhere Steuerbelastung taugt nicht zur Eindämmung des Phänomens, denn schon heute werden die billigen Feuerwerkskörper übers Netz aus Ländern geordert, denen TÜV und DIN böhmische Dörfer sind, weshalb der eine und andere Finger den sparsamsten Pyrotechnikern zum neuen Jahr nun fehlt.

Man soll diese Volksseelensache ja nicht überstrapazieren, aber dass sich in Deutschland ein paramilitärischer Ritus durchgesetzt hat, der auf Krach, Schock und Überwältigung zielt, ist doch immerhin bedauerlich (…)