[Fundstück] Holger Zastrow, interviewt @ welt.de, 5. Oktober 2016 –
(…) In jeder Gesellschaft, an jedem Ort gibt es einen gewissen Prozentsatz an Idioten und Irregeleiteten. Wenn ich die Berichterstattung über uns lese, muss ich aber glauben: Hier leben nur solche Menschen. Was für ein Quatsch und was für eine Anmaßung! Eine Zeitung stellte kürzlich Sachsen auf ihrer Titelseite sogar als braunen Schandfleck dar. Ein ganzes Bundesland wird pauschal an den Pranger gestellt.
(…) Über das Festprogramm und die Gründe, warum wir feiern, war wenig zu lesen (…)
“Katerstimmung nach dem Einheitsfest. Nicht der Partyrausch beschert uns Kopfschmerzen, sondern ein Haufen von Deppen, die keine Manieren haben … Gäste der Stadt, die sich für freie Meinungsäußerung einsetzen, wurden auf unterstem Niveau niedergebrüllt. Im K-Block von Dynamo geht es gesitteter zu … 300 Anstands-Allergiker durften auf dem Neumarkt vor den TV-Kameras den Anschein erwecken, Dresden sei so primitiv wie RTL2 im Nachmittagsprogramm. Und alle Sachsen müssen jetzt wieder den Spott von Böhmermann, Welke und Co. vor einem Millionenpublikum über sich ergehen lassen …“ (“Dresden in Sippenhaft“, Sebastian Gärtner, ’Meine Meinung’, Dresdner Morgenpost, 5. Oktober 2016).
Der Tag der neudeutschen Tage. Als ob es kein ’davor’ gäbe. “Wir sollten feiern“ … Deutsche Wochen. Neudeutsche Jahre. “Sagt das ab!“ Wenn schon, denn schon. Und Bananen? Für besorgte Bürger? Respektive für alle? Oder stichelnd auf’s Maul? “Deutsche, kauft deutsche Zitronen!“ (Kurt Tucholsky). Wenn schon, denn schon. Apropos. “Rosen auf den Weg gestreut“. Mehr oder weniger politisch. Als fast chronologisch geordnete Perlenkette. Mitnichten vollständig. Unvollendet sowieso. Rosige Perlen der Zeitgeschichte.
Post Scriptum –
“Wer auf jede Frage eine Antwort weiß, hat die Fragen nicht verstanden“ (Horst A. Bruder).
[Fundstück] “Stichelei zum Tag der deutschen Einheit“, faszination-fankurve.de, 3. Oktober 2016 –
Die offiziellen Feierlichkeiten zum heutigen Tag der deutschen Einheit finden in Dresden statt. Der K-Block Dynamo hat sich dazu einen Scherz erlaubt und ein Bild der “Den Wessi Ultras auf’s Maul“ Zaunfahne via sozialen Netzwerken veröffentlicht (…)
[Fundstück] Christian Wolff, “’Besorgte Bürger’ sind militante Egoisten“, Tagesspiegel Causa @ tagesspiegel.de, 29. September 2016 –
(…) Wenn der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel als “Herrschaft des Unrechts“ denunziert, wenn die CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla vor einer “Umvolkung Deutschlands“ warnt, die nach ihrer Ansicht schon im vollen Gange ist, wenn der CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer einen “Fußball spielenden, ministrierenden Senegalesen“ als Supergau der Integrationsbemühungen ansieht, weil man so einen nie mehr los wird – wenn also immer mehr Politiker/innen den menschenfeindlichen Jargon von Rechtsextremisten übernehmen, dann muss sich niemand mehr darüber wundern, dass Bürger/innen zur kriminellen Tat schreiten und das umsetzen, was die genannten Politiker/innen insinuieren (…)
(…) Hoffentlich nimmt am 3. Oktober niemand das Wort vom “besorgten Bürger“ in den Mund. Denn das ist eine Verunglimpfung aller, die sich Sorgen machen um den Erhalt der Demokratie, um die kulturelle und religiöse Vielfalt, um ein friedliches Zusammenleben von uns so unterschiedlichen Menschen (…)
ElbsandsteinPolemik
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