Schlagwort-Archive: Sächsische Zeitung

MedienScreen # 141 [Hardwired]

[Fundstück] James Hetfield, interviewt in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 26. November 2016 –

(…) Uns gibt es erst sehr kurz, wir prägen die Erde seit einer winzigen Zeitspanne. Ich glaube nicht, dass es die Erde interessiert, ob sich nun Menschen auf ihr befinden oder nicht. Allerdings glaube ich daran, dass wir uns umeinander, aber auch um den Planeten kümmern müssen und so viel Positives bewirken können (…)

Leipziger Fußball-Allerlei. Nur ein Pokal-Spiel?

Landespokalzeit in Sachsen. Viertelfinale. Es geht um den Wernesgrüner Sachsenpokal. Mindestens. Am kommenden 13. November treffen die BSG Chemie Leipzig und der 1. FC Lok Leipzig aufeinander. Ballspielerisch im Alfred-Kunze-Sportpark. Der Anstoß soll 13 Uhr erfolgen. Auf dem Rasen. Übertragen wird die Veranstaltung von der Dreiländer-Anstalt Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) – “ab 12:20 Uhr live im TV und Livestream“. Weltweit. Mindestens.

Apropos Anstoß –

“Ende Oktober kletterten mehrere Dutzend vermummte Lok-Leipzig-Fans über den Zaun des Alfred-Kunze-Sportparks, dem Stadion von Chemie. Sie posierten dort und rollten ein Banner aus, auf dem der Derby-Gegner geschmäht wird. Im Gegenzug luden Chemie-Fans das Video angeblich auf Pornoportale hoch, mit dem Hinweis, dass Lok-Anhänger immer zu früh kommen. In der vergangenen Woche kesselte die Polizei rund 100 teils vermummte Lok-Hooligans in der Innenstadt ein. Was sie vorhatten, ist unbekannt. Doch ganz offensichtlich wollten sie ihre Macht in der Stadt demonstrieren“ [Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 11. November].

Nicht zuletzt baumelten eine größere Anzahl lebensgroßer Strohpuppen an Brücken und Straßenschildern im Leipziger Revier –

“Die Täter sind unbekannt, der Stil jedoch nicht. Im April 1996 hing eine Puppe von einer Autobahnbrücke in der Nähe von Jena: Sie trug einen Davidstern, der Kopf befand sich in einer Schlinge. Uwe Böhnhardt wurde dafür zu einer Haftstrafe verurteilt, welcher er sich durch die gemeinsame Flucht mit Uwe Mundlos und Beate Zschäpe entzog. Auf den Puppen vom 10. November in Leipzig finden sich nun aufgemalte Hinweise auf die BSG Chemie und die Polizei Leipzig fahndet nach Zeugen zu der symbolischen Hinrichtung“ [Leipziger Internet Zeitung, 10. November].

Botschaften? Es ist nur ein Spiel. Auf dem Rasen. Wo sonst?

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MedienScreen # 138 [Es vaatzt]

[Fundstück] Wolfgang Schaller, Kolumne “Satirischer Nachschlag“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 29. Oktober 2016 –

(…) Warum nimmt die rechte Gewalt im Lande so erschreckend zu? Die Linken sind schuld. Goebbelssprüche bei Pegida, die völkische Frau Petry, der AfD-Gauland, der den Volksverrätern in der Regierung eine Quittung für den Vaterlandsverrat geben will, oder der Glatzkopf, der mal so aus Spaß einen Neger durch den Kakao zieht, oder der smarte Coole von der Identitären Bewegung, der wieder deutsches Blut trinken will, also dieses ganze linke Pack.

So jedenfalls sieht es sicher CDU-Bundestagsfraktionsvize Arnold Vaatz, aus dessen Kopf auf eine Seite von Superillu etwas getropft ist, was er Gedanken nennt, und zwar zum Thema “Warum sinkt die Hemmschwelle?“ Er weiß die Antwort: “Durch die gewalttätige Linke“, die “die Hemmschwelle aus dem Weg geräumt hat“, durch die Graffitischmierer und durch “Gewalttäter und Gewaltsympathisanten“ von Joschka Fischer bis Ströbele, die einen “einzigartigen Erfolg hatten“ (…)

Herr Vaatz hat mir mal gesagt, er ärgere sich manchmal über mich, und ich antwortete, dass sei nichts im Vergleich, wie oft ich mich über ihn ärgere, doch wir einigten uns, dass wir uns aushalten müssen. Aber ich gestehe nach diesem Artikel, dass ich Herrn Vaatz schwer aushalte. Wenn an dem Rechtsruck in diesem Land die Linken schuld sind, dann sind am Zweiten Weltkrieg die Kleingärtner schuld. “Herr Ober, die Kartoffelsuppe ist versalzen!“ “Das liegt an den Nudeln.“ Ich würde gern mit Zahlen, wie stark Justiz, BND und Verfassungsschutz in der alten BRD von Nazis durchsetzt waren, Herrn Vaatz auf den rechten Weg bringen, aber ich glaube, da ist er schon (…)

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Clara Zetkin. Pirna. Ohne Worte.

“… Sachsens Finanzminister Georg Unland (CDU) nimmt einen neuen Anlauf, damit sein Großfinanzamt in Pirna nicht die Anschrift Clara-Zetkin-Straße trägt …“ (Dresdner Neueste Nachrichten Online, dnn.de, 28. Oktober 2016).

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(altonabloggt.com, 8. März 2014 – Screenshot: O.M.)

Denk ich an Sachsen in der Nacht …?

– Nachschiebsel –

(…) In Dresden haben die Jusos daraufhin die Umbenennung des Carolaplatzes in der Neustadt in Clara-Zetkin-Platz gefordert. Die Adresse Carolaplatz 1 ist die Anschrift des sächsischen Finanzministeriums [“Skandale und Skandälchen rund um Pirnas neues Finanzamt“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 3. November 2016].

  • Jusos Dresden fordern Umbenennung des Carolaplatzes (jusosdresden.de, 2. November 2016)

Sächsische Zeitung Online? – Läuft

Und wie es läuft bei sz-online.de. Zwar eher stillstehend. Aber es läuft. Der Suchzeiger. Die standhafte Standuhr. Beileibe nicht erstmalig. Also, wieder einmal. “Dresdens meistgelesene Tageszeitung.“ Online? Völlig Wurscht, welcher Suchbegriff tastaturquälend ausprobiert wird. Egal. Es läuft –

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(Screenshot in Lauerstellung: O.M.)

Bis repetita non placent.

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Die Sächsische Zeitung, in persona Falk Herrmann, Leiter Technik – Online Services, war so freundlich zu reagieren und schrieb am 11. November unter anderem –

(…) Wenn die Suche nicht funktioniert, also die Anzeige “Die Suchanfrage wird ausgeführt“ partout nicht verschwindet, muss ein clientseitiger Fehler aufgetreten sein. Das passiert leider zuweilen, wenn auf der Seite Werbemittel ausgeliefert werden, die selbst ein fehlerhaftes Script enthalten, was die Ausführung weiterer clientseitiger Scripte dann verhindert. Leider sind unsere Möglichkeiten der Einflussnahme bei den ausgelieferten Werbemitteln begrenzt …

Wir haben die Seite, auf der die Suche ausgeführt wird, jetzt einmal ein wenig umgestellt, so dass die Auslieferung von Werbung – und damit solcher möglichen Fehlerquellen – zumindest deutlich reduziert sein sollte (…)