Schlagwort-Archive: YouTube.com

David Bowie is gone forever

bbc_11_1_16_david_bowie
(Screenshot Twitter – O.M.)

David Bowie ist gestorben. Das berichteten in den heutigen frühen Morgenstunden mehrere Medien. Erst vor wenigen Tagen, an Bowies 69. Geburtstag,  war sein neues Album Blackstar veröffentlicht worden.

”I don’t know where I’m going from here, but I promise it won’t be boring.” (David Bowie, 08.01.1947 – 10.01.2016)

R.I.P.

Ziggy is going home …

Achim Mentzel im Gurkenhimmel

Aus gegebenem Anlass.

“… Kaum machte die Nachricht vom Tod Achim Mentzels die Runde, waren auch schon die passenden Etikettierungen zur Hand. Die Deutsche Presse-Agentur und andere schrieben, der 69-Jährige sei ein ’ostdeutscher Unterhaltungskünstler’ gewesen. Damit ist alles gesagt. Nein, nicht über Mentzel. Sondern über die westdeutschen Hinterbliebenen.

Mentzel einen ostdeutschen Unterhaltungskünstler zu nennen, ist nicht falsch. Er wurde 1946 in Berlin geboren und machte in der DDR Karriere. Freilich ging seine Karriere nach 1989 weiter – also noch immerhin 27 Jahre lang. Er trat, um es mal so zu sagen, im Westfernsehen auf. Auch die Mehrzahl seiner Platten erschien in der größer gewordenen Bundesrepublik. Das Label ’ostdeutscher Unterhaltungskünstler’ ignoriert die Hälfte seines künstlerischen Lebens. Es macht den Mann so klein, wie es die DDR nie war. Und es signalisiert denen im Westen, dass sie diesen Achim Mentzel nicht kennen müssen …“ (Frankfurter Rundschau Online, 4. Januar).

twitter_4_1_15
(Twitter, 4. Januar, 19:29 – Screenshot: O.M.)

“So was wie Achim Mentzel wird heute leider nicht mehr hergestellt“, behauptete Kalkofe 2012 in einem Interview. Keine Widerworte. Und: Machs gut, Achim. Egal wo.

– Nachschiebsel –

(…) am 4. Januar lief die Tragödie an, wenn auch zunächst nur in Ostdeutschland als solche empfunden: Achim Mentzel ging nach einem Herzinfarkt von uns. Sicherlich ein Mann mit strittigen Talenten, unbedingt aber eine Marke mit natürlichem Kopierschutz. Heutzutage baut doch kein Mensch aus der Unterhaltungsbranche so viele Brüche in seine Biografie ein (…) [Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 28. Dezember 2016].

Guns N’ Roses – Estranged Is Over?

Gesagt ist gesagt? Druckreif. Fast wie in Stein gemeiselt. Für alle Ewigkeit, schien es. Oder nur auf Papier geschrieben?

“… Das Fass war übergelaufen, und nichts und niemand konnte mich dazu bringen, es noch mal zu probieren … Guns N’ Roses zu verlassen, ist für mich die vernünftigste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Ich habe keinen Zweifel daran, dass ich heute nicht mehr leben würde, wäre ich unter den damaligen Umständen bei der Band geblieben …“ (Saul Hudson alias Slash, Die Autobiografie, Edel:Books, Vollständig überarbeitete Ausgabe, 2. Auflage, 2013).

Aber: ”Lebbe geht weider“ (Dragoslav Stepanović). Und Papier ist sowieso geduldig, wird landläufig gesagt.

“… Guns N’ Roses plant einem Bericht zufolge ein Comeback. Erstmals seit 1993 wollen Sänger Axl Rose (53) und Gitarrist Slash (50) beim Coachella-Festival im April wieder gemeinsam auf der Bühne stehen, wie das Musikmagazin ’Billboard’ berichtet. Auf die beiden Auftritte bei dem Festival in Kalifornien könnte demnach eine ganze Tour folgen. Guns N’ Roses verhandele derzeit über 25 Stadionkonzerte in Amerika, hieß es in dem Bericht … Das Bandmanagement wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren …“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung Online, 31. Dezember 2015).

Als der bislang letzte originäre Auftritt von Guns N’ Roses gilt ein Konzert am 17. Juli 1993 in Argentinien.

“… Mein Austritt aus der Band hatte nichts mit künstlerischen Differenzen zu tun, wie so viele angeblich wissen wollen. Es ist nicht einfach so, dass man sagen könnte, ’Axl wollte Synthesizer und Slash war Old School’. Es hatte nichts damit zu tun, dass Axl auf digital umsteigen und Slash analog bleiben wollte. Allein der Gedanke, jemand würde eine Band und die Art musikalischer Chemie, wie wir sie zusammen hatten, wegen einer solchen Lapalie auflösen, ist hirnrissig. Ich bin Old School, das stimmt schon, und ich habe es gern einfach, aber engstirnig war ich noch nie. Ich war immer mehr als flexibel und bereit, jede Art von Aufnahmetechnik auszuprobieren, jeden Sound zu erforschen, wenn ich das in einer Band hätte machen können, in der alle gleichberechtigt sind und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten …“ (Slash, a.a.O.).

Guns N’ Roses Reloaded? Sein oder nicht sein? Als GN’R 2.0? Man wird sehen. Und – was? – hören.

“… machen immer mehr Gerüchte um eine Wiedervereinigung von ’Guns N‘ Roses’ in Originalbesetzung die Runde … Letztes Wochenende (26./27.12.) wurde in verschiedenen US-Kinos vor dem Hauptfilm bis zu drei kurze Videos mit der Musik des Hits ’Welcome to the Jungle’ gespielt. Weitere Erläuterungen für den Grund dieser kurzen Clips gab es nicht“ (LooMee TV Online, 1. Januar 2016).

MedienScreen # 65 [Sächsischer Schabowski]

[Fundstück] Thilo Alexe, Kolumne “Sächsisch betrachtet“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 12. Dezember 2015 –

(…) SPD-Chef Martin Dulig gilt gemeinhin als recht sympathischer Kerl, der trotz seiner steilen Karriere ein netter Typ geblieben ist. Dass er als stellvertretender Ministerpräsident allerdings auch in den weltpolitischen Modus schlüpfen kann, hat er neulich humorvoll bewiesen – überraschenderweise bei der Vorstellung einer spaßarmen Straßenbaurichtlinie. Ein Journalist fragte, wann sie denn in Kraft trete. Dulig raschelte in seinem Papierstoß und nuschelte parodierend. “Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort unverzüglich.“ So wie einst Günter Schabowski. Eine Mauer ist danach allerdings nicht umgefallen (…)

Günter Schabowski, Pressekonferenz, 9. November 1989 –

MedienScreen # 59 [Dresden, Kristallnacht]

[Fundstück] “Keine Hetze am Jahrestag der Hetze“, Kommentar von Oliver Reinhard, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 9. November 2015 –

(…) Auch ohne jedes Jahr selbst des 9. Novembers zu gedenken, kann und sollte man die Würde dieses Datums und der Erinnerung respektieren und verteidigen, wenn sie verletzungsgefährdet ist. Und diese Gefahr besteht. Denn heute vor 77 Jahren wurden auch in Dresden Menschen allein aufgrund ihres Jude-Seins massenhaft diskriminiert, bedroht, verletzt, gefoltert, ermordet und ihr Gotteshaus niedergebrannt.

Deshalb ist es eine ganz und gar entwürdigende Vorstellung, dass ausgerechnet am Jahrestag dieser Schandtaten Tausende Menschen in Dresden wie üblich Hetzredner bejubeln, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft und ihres Glaubens pauschal als Schmarotzer, Betrüger und Verbrecher diskriminieren.

(…) An einem solchen Tag darf kein Platz für Diskriminierung und Hetze sein. Nicht auf dem Ex-Hitler-Platz, nicht anderswo in Dresden. Nirgendwo.

***

[“Kristallnaach“, BAP, Album Vun drinne noh drusse, Veröffentlichung: 24. August 1982]

[Tirnaog An-Clar, YouTube.com, 21. Januar 2010]