adidas: Mit Marathon 88 zum Endsieg?

Zugegeben – das “Endsieg“ in der Headline hätte nicht unbedingt sein müssen. Es liest sich aber schön aufmerksamkeitsheischend und noch dazu ein wenig provokativ.

Zugegeben – natürlich gibt es durchaus nachvollziehbare Erklärungen, warum dieser Sneaker aus dem Hause adidas genau so heißt, wie er nun einmal heißt. Schließlich kam der adidas Marathon 88 “Ende der 80er Jahre auf den Markt“, besser gesagt ist er “ein klassischer Runner aus dem Jahre 1988“ (afew-store.com). Noch dazu verleihe der adidas Originals Marathon 88 “den kultigen Laufschuhen aus den 80ern einen ganz neuen Look, der sich genauso gut anfühlt wie er aussieht“ (adidas.de).

Und vermutlich hat es sich eine Produktnamen-Arbeitsgruppe nicht gerade leicht gemacht, für das gerade erst “in den letzten Tagen [als] einen weiteren Klassiker wiederbelebte“ (afew-store.com) Schuhwerk letztendlich dann auch ein kurz wie sogleich kompakt einprägsames Naming zu finden. Chapeau? Chapeau!

Zugegeben – die 88 ist auf dem Fußbekleidungsteil (“Keine Angst – trotz des Namens muss man mit MARATHON von Adidas Originals keine 42 km am Stück laufen, um cool auszusehen!“, zalando.de) nicht dargestellt. Der Sneaker wird nur so geheißen, einfach so eben. Manche Menschen mögen Schuhe, manche sogar sehr – und manchmal ist es dabei egal, welches Naming damit laufend spazieren getragen wird.

Zugegeben – die 88 als solche ist ja auf dem 88’er von adidas nicht zu sehen. Da hat wohl die Produktnamen-Arbeitsgruppe noch einmal Glück gehabt – oder eher die Designerinnen und Designer? An manchen bundesrepublikanischen Stadioneingängen hätte es ansonsten vielleicht durchaus zu Einlasskomplikationen mit so fußbewehrtem Fanvolk kommen können. Das war knapp, adidas – oder lediglich ein glücklicher Zufall?

Zugegeben – es ist nur ein Schuh von adidas. Zugegeben – diese Fußbekleidung mag sein, wie sie ist. Punkt. Aber, zugegeben – manchmal stutzt der Mensch schon zuweilen.

Und mit 88’er-Schuhwerk von adidas – mithin offizieller Ausstatter auch der bundesdeutschen Fußball-Nationalmannschaft – dann auf zur UEFA EURO 2012 nach Polen und in die Ukraine … Psssst … Nein, so war das nicht gemeint.

[Dieser Artikel wurde am 18. Mai 2012 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]