Kroatien: “Juden raus“

Split. In der dalmatinischen Stadt drohen Neonazis Serben und Juden mit “Ausrottung“ und äußern zugleich Morddrohungen gegen den kroatischen Staatspräsidenten Mesic. Die Urheber der Drohungen scheinen aus rechtsextremen Hooligan-Kreisen zu stammen.

Wie die österreichische Agentur APA berichtet, wurde der Drohbrief an die Serbische Orthodoxe Kirchengemeinde gerichtet, die ihn im Internet veröffentlichte. Darin wird dem “serbischen und dem jüdischen Volk“ in Kroatien mit “Ausrottung und Vertreibung“ gedroht.

Die anonymen Verfasser des Textes schrieben in deutscher Sprache “Juden raus“ und riefen zum “Aufhängen von Serben“ auf. Gleichzeitig seien in dem so veröffentlichten Schreiben der “Faschismus und die kroatisch-faschistische Ustascha-Bewegung aus dem Zweiten Weltkrieg glorifiziert“ worden, so der Agenturbericht weiter. Darüber hinaus werden die berüchtigten Konzentrationslager Jasenovac und Stara Gradiska aus dem Zweiten Weltkrieg von den Verfassern des Pamphlets als “heilig“ bezeichnet. Zudem enthielt das Schreiben auch Morddrohungen gegen den amtierenden Staatspräsidenten Stjepan Mesic.

Nach Darstellung der Zeitung Vecernji list seien auf besagt veröffentlichtem Schreiben – neben eindeutigen Nazi-Symbolen – ebenso der Schriftzug der “Hajduk-Jugend“ sowie Embleme des kroatischen Fußball-Klubs Hajduk Split abgebildet. Teile der Anhänger von Hajduk Split sind wegen rechtsradikaler Ausfälle als nicht gerade politisch jungfräulich bekannt. So wurden erst kürzlich von einer so genannten Hajduk-Ultra-Gruppe auf deren Webseite Shirts zum Kauf angeboten, “deren Aufdruck stark an die Symbolik des Dritten Reiches erinnern“ (ultrafans.de).

[Dieser Artikel wurde am 16. Januar 2008 bei redok veröffentlicht.]