Schweiz/Italien. Die rechtspopulistische Lega Nord verwendet ein als deutlich ausländerfeindlich erkennbares Plakat der Schweizerischen Volkspartei für eine eigene Kampagne.
Wie die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) berichtet, ist die politisch eindeutig formulierte Sujet-Vorlage der Schweizerischen Volkspartei (SVP) nun auch in Italien aufgetaucht. Im erst kürzlich zurückliegenden Wahlkampf in der Schweiz hatte dieses Plakat durchaus heftigen Reaktionen gegen die so von der SVP mehr als nur fremdenfeindlich plakativ angedeutete Aussage hervorgerufen. Besagtes Plakat der SVP zeigte drei weiße Schafe, die ein schwarzes Schaf sinnbildlich aus dem Schweizer Hoheitsgebiet hinaustreten.
Auf der jetzt aktuell von der Lega Nord verwendeten Darstellung werfen nunmehr drei weiße Schafe ein schwarzes von einer so dargestellten grün-weißen Fläche. Die Parteifarbe der Lega Nord ist bekanntermaßen Grün.
“Wir werden es in ganz Norditalien verteilen“, zitiert SDA den Lega-Senator Roberto Castelli. Auf den abgewandelt aktualisierten SVP-Plakaten sind neben der comicartig gehaltenen Zeichnung die beiden Parolen “Aufenthaltsrecht nur den ehrlichen Ausländern, die arbeiten“ und “Sichert unser Haus“ zu lesen.
Erst vor wenigen Tagen hatte ein Kommunalpolitiker der Lega Nord für Aufsehen gesorgt. Giorgio Bettio, Mitglied des Gemeinderats von Treviso, hatte verlangt, dass Immigranten drei Monate lang unter Kontrolle gestellt werden, um ihr Verhalten zu überprüfen. “Mit den Immigranten muss man SS-Methoden anwenden: Zehn Einwanderer bestrafen, wenn einer gegenüber einem italienischen Staatsbürger straffällig wird“, sagte Bettio.
Der ebenfalls der Lega Nord angehörende Vize-Bürgermeister von Treviso, Gianfranco Gentilini, hatte vor einigen Monaten seine Mitbürger aufgefordert, keine Wohnungen an Ausländer zu vermieten oder zu verkaufen. Im August hatte Gentilini eine “ethnische Säuberung“ von Schwulen angekündigt.
In Deutschland sind die von der SVP stammenden Schaf-Plakate von der NPD Hessen unter der Überschrift “Wir räumen auf“ zum Einsatz im Landtagswahlkampf abgekupfert worden.
[Dieser Artikel wurde am 7. Dezember 2007 bei redok veröffentlicht.]