… zum künstlichen Ski-Weltcup am Elbufer in Dresden.
Ein seit jeher schon äußerst, naja, wertvolles Event. Diesjährig in Corona-Zeiten quasi noch wertsinnvoller –
“… Wir sind uns der Verantwortung natürlich sehr bewusst …“
Und damit die Werte-Stimmung dieses Hypes nicht, naja, leiden möge, sprudelt es vorab regelrecht aus René Kindermann, gewissermaßen markengerecht, pseudo echt, irgendwie –
“… Wenn die Zuschauer nicht da sind, die das Besondere ausmachen in einem Stadion, wie wir es ja auch in Dresden haben, dann fehlt etwas. Wir werden das akustisch etwas auffangen und die Jubelschreie sowie den Applaus der Zuschauer vom letzten Weltcup hier einspielen …“
[Zitate: René Kindermann, Geschäftsführender Gesellschafter und Organisator des Ski World Cup Dresden, interviewt in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 16. Dezember 2020]
“… Sag’ warum, René …“ (Die Ärzte, 1993) könnte einem unter Umständen in den akustischen Sinn kommen, vielleicht. Aber das wäre dann schon wieder eine ganz andere Geschichte …
Der neunte Tag im deutschen November, zuvorderst wohl historisch ’besetzt’ als Gedenktag an die Reichspogromnacht vom Jahr 1938, wer wüsste es nicht? Oder? –
“(…) eine ganz und gar entwürdigende Vorstellung, dass ausgerechnet am Jahrestag dieser Schandtaten … Menschen in Dresden wie üblich Hetzredner bejubeln, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft und ihres Glaubens pauschal als Schmarotzer, Betrüger und Verbrecher diskriminieren … An einem solchen Tag darf kein Platz für Diskriminierung und Hetze sein. Nicht auf dem Ex-Hitler-Platz, nicht anderswo in Dresden. Nirgendwo.“ [Oliver Reinhard in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 9. November 2015]
“(…) Auch ohne jedes Jahr selbst des 9. Novembers zu gedenken, kann und sollte man die Würde dieses Datums und der Erinnerung respektieren und verteidigen, wenn sie verletzungsgefährdet ist. Und diese Gefahr besteht (…)“ [Oliver Reinhard, a.a.O.]
“… verantwortungslose Menschen sind zynisch“ (Bernhard Steiner).
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– Nachnachschiebsel –
(…) Aber so weit sind wir schon: Dass in Dresden am 9. November anlässlich der Reichspogromnacht ein Gedenken an von Nazis zerstörte Synagogen und in KZs geschleppte Juden wegen Corona nicht gestattet, aber am gleichen Tag der Aufmarsch der besorgten besorgniserregenden Bürger samt Ansprache eines Nazis gestattet wird, Hakenkreuze eingeschlossen. Haben Behörden das rechte Auge geschlossen? Oder kann man ein Auge gar nicht schließen, wenn es nicht vorhanden ist? (…)
Wolfgang Schaller, Kolumne “Satirischer Nachschlag“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 21. November 2020
Was ist zum Dresdner Fernsehturm Zeit seines touristischen Brachstandes – sehr frei nach Gunnar Schubert – “nicht schon alles geklöppelt, gebatikt und gelyrikt worden“? Es wurde getuschelt. Gemunkelt. Konzeptioniert. Und schließlich auch initiiert. “All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen …“ (Rutger Hauer als Roy Batty in Blade Runner, 1982).
Einer der Momente zum hehren Ziele der Wiederaufnahme des seit 1991 still liegenden Besucher*innenverkehrs in die rund 200 Meter Höhe des Turmes aber sollte durchaus die Gezeiten der Elbe – quasi als gewissermaßen historisches Aktenstück – überdauern und archivierend bewahrt bleiben.
Auf der Homepage der Landeshauptstadt Dresden findet sich aktuell im virtuellen Bereich der Bürgerbeteiligung eine wohl noch bis 1. Oktober dieses Jahres zeichenbare e-Petition unter dem Titel “Abtragen und Wiederaufbau des Fernsehturms im Herzen Dresdens“, ins Leben gerufen unter dem Alias ’Julian G. Liberbier’.
MeyView.com erlaubt sich, diese Petition der Nachwelt dokumentarisch erhalten zu wollen –
Die momentane Debatte in der Stadtpolitik, Presse und der Bürgerschaft rund um die Erschließung des Fernsehturmes macht vor allem eins deutlich: der Fernsehturm befindet sich an einer vollkommen unbrauchbaren Lage für die touristische Erschließung und Nutzung. Wer hat heutzutage schon die Zeit bis nach Wachwitz hinaus zu fahren, nur um einen Kaffee in luftiger Höhe zu genießen?
Um dies für die Einwohner*innen und Tourist*innen Dresdens leichter zu machen, sollten die veranschlagten 66,5 Mio. Euro (26,5 Mio. für Instandsetzung und 40 Mio. für Erschließung) genutzt werden, um den Turm (wie einst die Siegessäule in Berlin) abzutragen und an einer besseren Örtlichkeit wieder aufzubauen.
Die Verwaltung möge die Bestrebungen zur Wiedereröffnung des Fernsehturms dahingehend anpassen:
Mit der geplanten Baumaßnahme auf dem Altmarkt können hier Synergieeffekte sondergleichen mitgenommen werden. Zum einen bekommt der Dresdner Altmarkt ein neues modernes Wahrzeichen, welches übrigens architektonisch brillant mit dem Kulturpalast einhergeht. Zum anderen kann sich die Landeshauptstadt Dresden mit Bundesmitteln den Altmarkt sprichwörtlich vergolden. Bei dieser Variante gibt es schlichtweg keine Verlierer*innen!
Unser Oberbürgermeister hätte eine neue Attraktion für Dresden erschaffen, die bequem per E-Scooter erreichbar ist. Der FDP-Fraktion dürften die überaus guten und zahlreichen Parkmöglichkeiten direkt unterm Turm gefallen. Die DVB hätten keine zusätzlichen Betriebskosten von rund 600.000 Euro pro Jahr. Der Striezelmarkt könnte den Turm für den höchsten Weihnachtsbaum der Welt nutzen (Weltrekord, anybody?). Die Bürger*innen der Landeshauptstadt hätten überall richtig gutes Handynetz. Und zu guter Letzt könnte man von oben einen unverbauten Blick auf das weltkulturerbeverdächtige Elbtal genießen und man wäre anschließend in 15 Minuten wieder zu Hause.
Die Maxime “Kuba den Kubanern, Indien den Indianern“ wird Walter Ulbricht zugeschrieben. Aber das ist dann schon wieder eine ganz andere Geschichte …
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… & kurze Zeit später –
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… & noch kürzere Zeit später –
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… & kurz als Faktum –
ElbsandsteinPolemik
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