Stuttgart. In der Nacht zum 16. Dezember fanden an 44 Orten in Baden-Württemberg Kontrollen und Razzien gegen Rechtsextremisten statt. Ziel war es, “der rechtsextremen Szene die Grenzen aufzuzeigen und zu verhindern, dass sich deren Strukturen verfestigen“, betonte in diesem Zusammenhang der baden-württembergische Innenminister.
Wie das Innenministerium in Stuttgart am 16. Dezember mitteilte, sei die landesweite Kontroll- und Fahndungsaktion in den Landkreisen Biberach, Friedrichshafen, Offenburg, Pforzheim, Rastatt, Reutlingen, Schwäbisch Hall, Waiblingen und in der Landeshauptstadt Stuttgart erfolgt. Dabei wurden 277 Personen sowie 159 Fahrzeuge kontrolliert.
Besonderes Augenmerk – so Innenminister Heribert Rech (CDU) – gelte der Skinheadszene im Bundesland: “Ihr Gewaltpotenzial ist unberechenbar und sehr ernst zu nehmen“. Der Minister wies darauf hin, dass die Skinheadszene “wegen der Gruppendynamik, einer starken Protesthaltung gegen die Gesellschaft, der provokanten szenetypischen Musik und dem martialischen Aussehen“ durchaus “für Teile der jungen Generation attraktiv“ sei. In Baden-Württemberg hat die Polizei im vergangenen Jahr 1.200 rechtsextremistische Skinheads registriert.
Die rechte Szene habe “durch den polizeilichen Druck … in diesem Jahr lediglich noch neun Konzerte veranstalten wollen“, so der Innenminister. Davon seien zudem fünf von der Polizei verhindert worden. Erst im Jahr 2005 habe es in Baden-Württemberg “den Höchststand von 24 Konzerten mit derartiger Musikpropaganda“ gegeben.
[Dieser Artikel wurde am 17. Dezember 2006 bei redok veröffentlicht.]