[Fundstück] Thomas Fischer, “Verbrechen, Strafe, Presse – Was von Strafe zu halten ist, darüber schwankt die Einschätzung der Medien: Mal ist sie Allheilmittel, dann wieder Verderberin, Erlöserin oder Inbegriff staatlicher Arroganz.“, Zeit Online, 23. Februar 2016 –
(…) Wer als Journalist allein “in einen Markt hinein“ produziert (oder produziert wird), kann bestenfalls affirmativ abbilden, was vorgegeben ist. Selbstverständlich bleibt (oder wird) er dabei nicht “neutral“: Bestätigung eines eingeübten Verständniskonzepts ist das glatte Gegenteil von Neutralität.
Daher ist die bis zur Ermüdung benutzte Ausrede für schlechte journalistische Arbeit, man erfülle doch nur die Wünsche der Leser/Zuschauer/Hörer, nichts als ein billiger Spruch, der die eigene Kenntnislosigkeit, Ratlosigkeit oder Machtlosigkeit bemänteln soll. Für den da angesprochenen Rezipienten, den “lieben“ Leser und die “liebe“ Zuschauerin, ist es nicht mehr als ein Tritt in den Hintern (…)