Neustrelitz. In der Kreisstadt des Landkreises Mecklenburg-Strelitz wurde am Wochenende erst ein Asylbewerber aus dem Libanon tätlich angegriffen und später dann der örtliche jüdische Friedhof geschändet.
Wie mehrere Nachrichtenagenturen berichten, hat im – nach Eigenwerbung inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte, eingebettet in eine verträumte Seenlandschaft und weiten, stillen Wäldern liegenden – mecklenburg-vorpommerschen Neustrelitz am Abend des 15. März ein tätlicher Angriff auf einen libanesischen Asylbewerber “von mutmaßlich rechtsextremen Jugendlichen“ (dpa) stattgefunden.
Die augenscheinlich der rechten Szene angehörenden Täter hätten dabei grundlos auf den 30-Jährigen eingeschlagen und ihn beschimpft. Als der Angegriffene vor der Attacke flüchtete, seien Steine und Bierflaschen hinter ihm her geworfen worden, während von den Angreifern dabei immer wieder “Ausländer raus“ intoniert wurde. Der bei dem Angriff ohne nennenswerte Verletzungen gebliebene Libanese sei in der Lage gewesen, die Polizei zu verständigen, welche die drei Tatverdächtigen im Alter von 14, 16 und 18 Jahren nach relativ kurzer Fahndung im Stadtgebiet von Neustrelitz stellen konnte (AP).
In der darauffolgenden Nacht zum Sonntag wurden Teile des jüdischen Friedhofs in Neustrelitz geschändet. So hätten laut Polizeiangaben bisher Unbekannte das schmiedeeiserne Tor des Friedhofes aus den Angeln gerissen und auf dem Friedhofsgelände Grabsteine umgestoßen.
Die Kriminalpolizei Neubrandenburg hat Ermittlungen wegen des Verdachtes auf Störung der Totenruhe und der gemeinschädlichen Sachbeschädigung aufgenommen. Zudem werde im Zuge der laufenden Ermittlungen geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen beiden Taten besteht.
[Dieser Artikel wurde am 16. März 2008 bei redok veröffentlicht.]