Post Scriptum zur Faust des Ostens

Im Zentralorgan Saisonrückblick 2011/2012 von Ultras Dynamo beleuchtet Marek Lange rückblickend die Fanszene – auch bezüglich der Geschehnisse um die Gruppierung Faust des Ostens – aus seiner Sicht der Dinge. Nachfolgend wird der bezügliche Abschnitt aus dem längeren Interview mit dem Fanbeauftragten des Dresdner Vereins dokumentiert –

(…) Zurück zur Fanszene. Es gab ja dieses Jahr bissl Stress mit anderen Fanclubs. Wie ist denn das so in der Geschäftsstelle angekommen? Wann hat man das wahrgenommen und wie?

Es ist natürlich wahrgenommen worden. Das fällt natürlich dem Verein auch auf, dass verschiedene Fahnen fehlen. Man glaubt gar nicht, wie fit zumindest Teile der Geschäftsstelle sind, was die Fans betrifft. Am ersten Tag, an dem die FdO-Fahne [“Faust des Osten“] nicht mehr gehangen hat, war das gleich Thema. Zur Spielauswertung fragte Stefan Henke, was mit der Fahne sei. Ich so: “Keine Ahnung. Was soll damit gewesen sein?“ Ich wusste natürlich, was da los war, aber es war noch nicht “offiziell“. Unser Sicherheitsbeauftragter Bunker erzählte dann, was er so mitbekommen hat. Es gab halt einen szeneinternen Reinigungsprozess. FdO hat ein paar Sachen gemacht, die der Kurve nicht gepasst haben. Und dann hat es eine Aktion gegeben, die das Fass zum überlaufen gebracht hat und daraus wurden dann Konsequenzen gezogen. Das wurde natürlich wohlwollend aufgenommen, weil die führende Gruppe ihrer Rolle auch gerecht wurde. Es hätte passieren können, dass der führenden Gruppe der Rang abgelaufen und sie verdrängt worden wäre. Aber wenn man den Anspruch hat, die führende Gruppe zu sein, sollte man dafür sorgen, dass der Ball bei der führenden Gruppe bleibt. Wenn irgendjemand in der Kurve beziehungsweise im Block Scheiße baut oder den Ruf des Blockes ruiniert, muss man dafür sorgen, dass das nicht mehr stattfindet. Das haben die Leute in gewisser Weise schon mitbekommen (…)

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(Chemnitz, Mai 2010 – Foto: dehli-news.de)

Zentralorgan 2011/2012 –

[Auszug Vorwort] (…) auch szeneinterne Kämpfe kennzeichneten das Jahr als Zweitliganeuling. So war von unserem Spruch aus der Aufstiegssaison “Egal ob Jung oder Alt, was zählt ist der Zusammenhalt“ zu Beginn der Spielzeit nicht mehr viel zu spüren. Innerhalb der aktiven Szene tendierte der Zusammenhalt gen null. Der Konflikt wurde – begünstigt durch so manchen Vorfall – am Ende auf eine radikale Art gelöst. Es wurden Block- und Gruppenverbote ausgesprochen und auch durchgesetzt. Blicken wir zurück auf die ersten und letzten Spiele der Saison und ziehen einen Vergleich, so heißt das Fazit: “Alles richtig gemacht!“ (…)

[Auszug Nachwort] (…) Die Risse in der Szene wurden bereits thematisiert und sollen nicht detailliert durchgekaut werden. Nur so viel dazu: unschuldig daran sind wir natürlich auch nicht. Wir wollen der Motor sein, also müssen wir auch dafür sorgen, dass der Rest wie geschmiert läuft (…)

ULTRAS DYNAMO im Herbst 2012

[Dieser Beitrag wurde am 18. November 2012 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]