Schlagwort-Archive: Dynamo Dresden

MedienScreen # 347 [Words of Eduard Geyer. Dynamo Dresden.]

[Fundstück] Eduard Geyer, interviewt in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 23. Januar 2025 –

(…) Dynamo muss in der Realität ankommen – und die heißt 3. Liga. Für die Menschen, die den Fußball lieben, ist es zwar nicht das Allerbeste. Aber wenn man immer denkt, dass man viel besser ist, wird es nichts (…) Mir fehlt manchmal die letzte Leidenschaft: Gras fressen, fighten für den Trainer, bis an die Grenze des Erlaubten gehen. Das vermisse ich alles bei Dynamo Dresden. Das ist mir viel zu viel Wiener Walzer (…)

Dynamo Dresden. Geschichte(n). Holger Scholze. Words.

Es gibt welt- und europaweit Fußballvereine, die wahrlich Geschichte schrieben und immer noch schreiben, weniger oder mehr erfolgreich, wie auch immer. Und das sogar auch im Osten dieser deutschen Bundesrepublik, hin und wieder, mehr oder weniger gelungen.

Und es gibt die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden (SGD). Dortselbst sind es wohl eher nur noch Geschichtchen, mittlerweile quasi wie hinter der ominösen Fichte zur regionalen Gloria mutierend.

Der aktuell bislang , sozusagen, amtierende SGD-Präsident, Holger Scholze, ist also nunmehr von seinem Amt zurück getreten. Oder wurde zurück getreten – von wem auch immer aus dem Verein und dessen Umfeld. Gibt es etwa offene Fragen hinter der regionalen Fichte?

In einer nachfolgenden Erklärung schrieb Holger Scholze von “Intrigenspielen weniger Personen, die dem Verein seit Jahren extrem schaden“ [dpa].

(…) In dem Schreiben kritisierte Scholze, dass “Kleingeistigkeit, persönliche Eitelkeiten, Wichtigtuerei, Machtbesessenheit, Selbstüberschätzung, Amtsanmaßung, Neid, Missgunst und leider oft auch mangelhafte Kompetenz und fehlender Weitblick das Vereinsleben überschatten oder sogar beherrschen.“ Dies seien die Hauptgründe, warum Dresden noch immer in der 3. Liga spiele und nicht höherklassig. Ändert sich das nicht, werde die Realisierung des Traums “mit großer Wahrscheinlichkeit eine Illusion bleiben“ (…) [dpa via diesachsen.de, 17. November 2024].

Dynamo Dresden – Quo vadis?

Sächsische UEFA EURO 2024

Vorab dem rasenfußballerischen Großereignis hier und da in der deutschen Bundesrepublik war doch irgendwo auch noch irgendwas, so im Osten dieses Landes, ach ja.

“Im Vorfeld der UEFA EURO 2024 erhielten insgesamt 288 Fußballfans aus Sachsen sogenannte ’Gefährderanschreiben’. Dies geht aus den Antworten des sächsischen Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Die Linke) hervor“, wurde von faszination-fankurve.de postuliert.

(faszination-fankurve.de, 16. Juli 2024 – Screenshot: O.M.)

Persönlichkeitsrechte hin oder her? Datenschutz? Die berüchtigte Datei Gewalttäter Sport bleibt wohl eine never ending story; und das nicht nur im Osten der Bundesrepublik Deutschland.

Nota bene –

“Aber man muss nicht unbedingt Hooligan sein, um in die Datei aufgenommen zu werden“ – denn, “wessen Personalien … einmal im Rahmen der ’Gefahrenabwehr’ kontrolliert worden sind, findet Eingang in die Datei ’Gewalttäter Sport’ und sieht sich strafrechtlicher und zivilrechtlicher Anfeindung ausgesetzt“ – “Schlimmer geht es nimmer! Dieses System lässt jedem Datenschützer die Haare zu Berge stehen!“ (anwalt.de, 29. Februar 2012).

Derweil ist nunmehr seit Jahren schon – und nach wie vor – augenscheinlich eine “Reform der Datei ’Gewalttäter Sport’ nicht abzusehen“ (sportschau.de, 26. August 2022).

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Dresdner K-Block. Sogenannte Fans?

So begab es sich letztlich am Rande des diessaisonal rasenfußballsportlichen 34. Drittligaspieltages im Rudolf-Harbig-Stadion zu Dresden …

(Screenshot TwitterX: O.M.)

(…) “Wir ham die Schnauze voll“-Gesänge breiteten sich aus und Materialien der vorherigen Choreografie brannten im K-Block (…) [faszination-fankurve.de, 20. April 2024]

(Rudolf-Harbig-Stadion Dresden, 20. April 2024 – Foto: jokersradeberg.de)

… und eine nach wie vor geneigte Betrachterin, ein mittlerweile mehr oder wenig geneigter Betrachter der Szenerie könnten durchaus Fragen haben. Vielleicht. Noch.

Sogenannte Fans – The Times They Are a-Changin’?

MedienScreen # 321 [Dynamo Dresden und die ’Tradition’]

[Fundstück] “Training hinter verschlossenen Türen – Nach Morddrohungen gegen Stefan Kutschke sagt Dynamo die öffentlichen Einheiten ab. Dass Angestellte des Vereins attackiert werden, ist kein Einzelfall“, Daniel Klein, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 10. April 2024 –

(Sächsische Zeitung, Titelseite, 10. April 2024 – Foto: O.M.)

(…) Dass Angestellte des Vereins attackiert werden, hat fast schon eine unheilvolle Tradition bei Dynamo.

Im Februar 2007 gab es noch nicht die Möglichkeit, sich abzuschotten, damals begleiteten knapp 50 Vermummte die Spieler von der Umkleidekabine im Steinhaus zum Trainingsplatz im Großen Garten, dabei wurde Pyrotechnik gezündet, die Profis mussten sich Beschimpfungen anhören.

Neun Monate später musste der damalige Hauptgeschäftsführer Bernd Maas das Harbig-Stadion während eines Heimspiels unter dem Schutz von Sicherheitsbeamten verlassen, nachdem sich Fans auf den Weg in den VIP-Bereich gemacht hatten. Maas hatte zuvor ein zu hoch gehängtes Plakat am Zaun entfernen lassen (…)

Im Februar 2008 stellte der damalige Regionalligist Anzeige gegen Unbekannt, nachdem am Stadion und im Umfeld Drohungen gegen Maas auf Mauern gesprüht worden waren, sein Name unter einem gezeichneten Galgen auftauchte (…) Der damalige Aufsichtsrats-Chef Thomas Mulansky erklärte daraufhin den Schutz der Dynamo-Mitarbeiter zur obersten Priorität. Ebenfalls 2008 wurde Mulanskys Auto Opfer eines Farbanschlags, dafür drangen die Täter auf sein Privatgrundstück ein.

Eine geschmacklose Überraschung wartete auf die Spieler im November 2008 beim Betreten des Trainingsplatzes. In der Nacht zuvor hatten Unbekannte elf grabähnliche Löcher ausgehoben und diese mit Holzkreuzen versehen. Auch da stellte der Verein Strafanzeige.

Im Mai 2014 verlor Dynamo das Saisonfinale gegen Arminia Bielefeld, was den Abstieg in die 3. Liga besiegelte. Nach Spielende wurde im K-Block ein XXL-Spruchband entrollt: “Ihr habt eine Stunde, um unsere Stadt zu verlassen.“ Angesprochen fühlten sich davon die Dynamo-Spieler, die zum Teil verängstigt in der Kabine saßen und später unter Begleitschutz nach Hause fuhren.

Nach dem Abstieg vor zwei Jahren in der Relegation gegen Kaiserslautern schließlich drangen vermummte Fans in den Kabinentrakt und in den Mannschaftsbus ein und bedrohten die Spieler (…)

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

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(Rudolf-Harbig-Stadion Dresden, 11. Mai 2014 – Foto: Frank Dehlis)

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