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MedienScreen # 6 [Dynamo-Fans, Hunnen, Wandalen, Ossis]

[Fundstück] “Klagende Unschuldslämmer“, Thomas Kirstein, op-online.de, 19. Mai 2011 –

(…) Der Ruf, der Anhängern des Fußballclubs Dynamo Dresden vorauseilt, steht kaum dem von Hunnen oder Wandalen in der Völkerwanderungszeit nach. Allerdings waren die Stämme frei vom Rassismus, den ein Teil der Elb-Hooligans pflegt.

Wer im Internet nach “Dresden“ und “Fans“ sucht, wird mit einer Fülle von Berichten über Krawalle und antisemitische Hetze bedient.

Beim Spiel Offenbach gegen Dresden gilt also höchste Alarmstufe, zumal in einer Baustelle. Nachdem es dann tatsächlich zu Konfrontationen gekommen ist, gehen die als Provokateure geltenden Sachsen in die mediale Offensive. Die Methode ist bekannt: erst Krawall machen, dann die Unschuldslämmer mimen (…)

[Fundstück] “Augenzeuge – der Wochenrückblick der Fangemeinschaft Dynamo“, fangemeinschaft-dynamo.de, 18. Mai 2011 –

(…) Länger im Gedächtnis bleiben werden den Offenbachreisenden allerdings auch die katastrophalen Rahmenbedingungen des Spiels. Selten, so waren sich alle dynamischen Auswärtsfahrer einig, hatte man ein derartiges Chaos erlebt, wie in Offenbach. Von einem Konzept nicht die leiseste Spur, dafür gab es völlig hilflose Ordner zu bestaunen und Polizisten, die den Einsatz im und am Stadion offensichtlich mit einem Kampfsportseminar verwechselten. Das die Unfähigkeit von Veranstalter und Sicherheitskräften, sowohl im Heimbereich des Stadions als auch am und im Gästeblock nicht zu richtigen Katastrophen führte, war an diesem Nachmittag einzig und allein dem unglaublich besonnenen Verhalten der schwarzgelben Fans zu verdanken. Die Fangemeinschaft Dynamo zollt dafür allen Dynamos ihren größten Respekt (…)

[Dieser Beitrag wurde am 19. Mai 2011 bei Ostfussball.com publiziert.]

MedienScreen # 5 [Fangemeinschaft Dynamo, Offenbach]

[Fundstück] Pressemitteilung: Fangemeinschaft Dynamo entsetzt über Einsatz in Offenbach, fangemeinschaft-dynamo.de, 16. Mai 2011 –

(…) Im letzten Spiel der gerade abgelaufenen Saison traf die SG Dynamo Dresden auf die Kickers aus Offenbach. Bereits lange vorher war klar, dass die bauliche Situation rund um den Bieberer Berg ungünstig sein wird. Um so unverständlicher ist für uns das, was am Sonnabend passierte.

Die Situation am Einlass ins Stadion wurde durch völlig konzeptlose Einheiten der Polizei und der Ordnungskräfte regelrecht provoziert. Nicht nur willkürliche Festnahmen, sondern auch das Verhalten der Einsatzkräfte waren alles andere als deeskalierend. Unsinnige Aufrufe an mehr als 800 Menschen, geschlossen zurückzutreten, wechselten sich mit der Androhung von Gewalt ab. Die Stimmung heizte sich durch derartiges Verhalten weiter auf und drohte endgültig zu kippen. Innerhalb des Stadionbereiches wurden die Fans aufgerufen, per Telefon oder SMS beruhigend auf die Wartenden einzuwirken. Dagegen wurden die mit offiziellen Arbeitskarten des OFC ausgestatteten Fanvertreter der Fangemeinschaft Dynamo beim Versuch, direkt am Tor deeskalierend auf die eigenen Fans einzugehen, mit Platzverweisen belegt. Die damit einhergehenden Beschimpfungen führender Polizeibeamter empfinden wir als Provokation und deutliches Signal an uns Fanvertreter, dass eine Beruhigung der Lage gar nicht gewollt war. Aussagen in diese Richtung gab es jedenfalls mehrfach.

Leider durften wir auch zum wiederholten Male erleben, dass seitens der Polizei der Einsatz von Pfefferspray einer immer weiter sinkenden Hemmschwelle unterliegt. Ohne tatsächlichen Grund wurde willkürlich und rücksichtslos in Menschenmengen gesprüht, Verletzungen von unschuldigen und wehrlosen Fans dabei mindestens billigend in Kauf genommen. Wir empfinden es als unerträglich, dass Menschen, die zu einer offiziellen Veranstaltung gehen wollen, bereits vorbeugend erklärt wird, sie müssen mit der Gewalt staatlicher Einsatzkräfte rechnen. Das Verhalten der Polizei und der Einsatzkräfte in Offenbach war eines Rechtsstaates unwürdig und ist in keiner Weise mit dem ersten Artikel des Grundgesetzes zu vereinbaren.

Die Fangemeinschaft Dynamo ist stolz auf das Verhalten der Dynamofans. Nur der Besonnenheit der großen Masse ist es zu verdanken, dass die Situation in Offenbach trotz ständiger Provokationen und unsinniger Restriktionen nicht eskaliert ist. Dem gegenüber steht das Entsetzen über die Art und Weise einer Machtdemonstration hauptsächlich uniformierter Beamter im Staatsdienst, die ihre Aufgabe, für Ruhe und Ordnung zu sorgen, gründlich missverstanden haben. Gewalt ist aus Sicht der Fangemeinschaft Dynamo niemals ein Mittel, um vorhandene Probleme zu bekämpfen. Weder auf Seiten der Fans, noch auf Seiten der Polizei und Ordnungskräfte.

Die Fangemeinschaft Dynamo bedauert jeden einzelnen Verletzten. Keinem Fan, keinem Ordner und keinem Polizeibeamten sollten solchen Risiken durch mangelhafte Konzeption aufgebürdet werden. Die für die Sicherheit Verantwortlichen haben am Sonnabendnachmittag jedoch genau dies durch ihr völliges Versagen getan (…)

[Fundstück] Offener Brief der Fangemeinschaft Dynamo an die Verantwortlichen der Offenbacher Kickers 1901, fangemeinschaft-dynamo.de, 16. Mai 2011 –

(…) Sehr geehrter Präsident, Herr Dieter Müller,
sehr geehrter Geschäftsführer, Herr Thomas Kalt,
sehr geehrter Sicherheitsbeauftragter, Herr Gernot Hess,
sehr geehrte Fanbeauftragte, Herr Matthias Schmidt und Herr Raffael Baccaro,

nach dem Spiel der Offenbacher Kickers 1901 gegen die SG Dynamo Dresden ziehen wir, die Fangemeinschaft Dynamo, eine erschreckende Bilanz. Medienberichten zufolge zählten die Sanitäter und Ärzte vor Ort insgesamt 29 Verletzte. Dies ist umso bedauerlicher, als dass jeder einzelne Verletzte an diesem Tag vermeidbar gewesen wäre.

Dynamo Dresden hat selbst Erfahrungen mit dem Spielbetrieb auf einer Baustelle. Dennoch gab es in Dresden zu keinem Zeitpunkt der Bauphase Verletzte durch mangelnde Sicherheitskonzepte. Aus unserer Sicht wurden bereits in der Vorbereitung des Spieles gravierende Fehler begangen.

Im Ergebnis musste das Spiel eine viertel Stunde später angepfiffen werden, gleichwohl zu diesem Zeitpunkt noch mehrere hundert Dresdner vorm Stadion warteten. Eine vollkommen unübersichtliche Situation am Eingang, die leicht vermeidbar gewesen wäre, ist dabei nur der Anfang der Kette von Unverständlichkeiten. So ist es der Konzeptlosigkeit aller Sicherheitskräfte geschuldet, dass Offenbacher Fans aus ihrem eigenen Block mit Polizeigewalt vertrieben werden mussten. Im Dresdner Fanblock wurde Pfefferspray eingesetzt, weil einige Wenige auf dem Zaun saßen, ebenso am Treppenaufgang gegen Fans, welche dort auf die sich vor dem Stadion befindlichen Personen warteten. Verletzungen Unschuldiger wurden dabei billigend in Kauf genommen. Aufrufe über den Stadionsprecher waren inhaltlich an Dreistigkeit kaum zu überbieten. So wurden die Dresdner Fans aufgerufen, beruhigend auf die Masse eigener Fans vor dem Stadion einzuwirken. Diesem Aufruf folgend wurden dann Fanvertreter trotz Arbeitskarte mit Platzverweisen belegt. Niemand im Stadion war als Ansprechpartner oder Vermittler zur Stelle, mit dem man gemeinsam die Situation beruhigen hätte können. Ein sogenannter “Communicator“ der Polizei warb sogar mit “privaten Problemen“ um Verständnis.

Höhepunkt der Peinlichkeiten waren dann die minutenlang wiederholten Androhungen von Gewalt durch die Polizei über das Mikrofon des Stadionsprechers, begründet mit der Aussage, man wolle keine Gewalt. Dass Fans auf Zäunen sitzen, mag nicht gewollt sein. Sie haben durch das ausgesprochene Verbot auch nichts darauf zu suchen. Dieses einfache Sitzen aber als “Aggression“ zu bezeichnen, ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten!

Sehr geehrte Verantwortliche des OFC,

zusammengefasst haben Sie im Zusammenhang mit dem genannten Spiel Ihre mangelnde Fähigkeit demonstriert, ein Spiel unter den gegebenen Bedingungen sicher und kontrolliert durchzuführen. Für die Vertreibung der eigenen Fans aus dem eigenen Block aufgrund mangelnder Organisation der angezeigten Fantrennung, für die völlig undurchdachte Zuführung der Dresdner Fans zum Stadion und für die offene und wiederholte Androhung von Gewalt sollten Sie sich schämen! Das ist eines ambitionierten Drittligisten nicht würdig! (…)

[Dieser Beitrag wurde am 16. Mai 2011 bei Ostfussball.com publiziert.]