[Fundstück] ’John’, Football Leaks, zitiert in DER SPIEGEL, 3. November 2018 –
(…) Nur über eines reden sie nie: über die Fans. Über die Leute, die diesen Sport groß gemacht haben … Der Fußball ist mittlerweile völlig außer Kontrolle geraten (…)
Nachdem im September 2015 Ultras.ws offline ging, erschien – gewissermaßen als Nachfolger – relativ kurze Zeit später Stadionfans.de auf der Bühne. Ultras.ws galt, trotz seiner zeitweiligen Ausuferungen sowie der szeneintern ganz gern öfter einmal geäußerten Projektkritik, als das größte deutschsprachige Fan-Forum im virtuellen Fußballraum.
In die hinterlassenen Fußstapfen von Ultras.ws konnte Stadionfans.de schwerlich ausfüllend treten. Und wollte es auch gar nicht, so postulierte einst der Betreiber und Administrator. Zwar fand sich bei Stadionfans.de ein Teil des alten Moderatoren-Teams wieder zusammen, der Ton im Forum wurde gediegener, allein schien nicht wenigen Stadionfans jeder Provenienz die Kommunikation in den so genannten sozialen Medien ausreichender zu sein.
Anfang des Jahres 2018 ging Stadionfans.de ’aufgrund des mangelnden Interesses’ offline, erschien allerdings gut einen Monat später wieder auf der Bildfläche. Bis quasi dieser Tage.
Aktuell landet man, augenscheinlich vorher unangekündigt, beim virtuellen Weg zu Stadionfans.de auf der schon immer verbandelten Website Ostfussball.com –
– ein wie auch immer geartetes Ende eines Forums kann durchaus gewiss anders daherkommen. Aus die Maus, rien ne va plus, whatever. Trotz alledem, es war nicht alles schlecht – “In der Tat“ (Teal’c).
[Fundstück] Christian Bartlau, “Es reicht endgültig, moderner Fußball“, n-tv.de, 12. September 2018 –
(…) Fußball war vielleicht nie mein Leben, aber mein Leben war nie ohne Fußball. Eine Geschichte unter Millionen in Deutschland. Und wie Millionen andere auch ist es mittlerweile die Geschichte einer Entfremdung (…)
Ein Arschloch war der Fußball von Anbeginn an, auf dem Platz. Als Schule des Lebens, im Sinne von Albert Camus: “Alles, was ich über Moral und Pflicht weiß, verdanke ich dem Fußball.“ Zuerst kommt nun einmal der Erfolg und dann die Moral (…) Wer vom modernen Fußball reden will, darf vom Kapitalismus nicht schweigen.
Fußball ist ein Arschloch, ja. Das eigentliche Problem ist nur: Er gehört jetzt auch den Arschlöchern. Den Investoren, den Despoten, den Stakeholdern und ihren Erfüllungsgehilfen in Anzügen bei der Fifa, bei der Uefa, in den Vorstandsetagen der ausgelagerten Kapitalgesellschaften. Leuten, denen ihre Interessen wichtiger sind als das Spiel und die, die es lieben. Sie haben den Fußball an sich gerissen, privatisiert, zu einem Konsumgut gemacht (…)
Rocchigiani kämpfte immer gegen den Anschein, er sei am Rande der Gesellschaft zu Hause und er formulierte eigenwillige Ansprüche ans irdische Leben: “Wat braucht der Mensch außer Glotze gucken? ’n bisschen bumsen, ’n bisschen Anerkennung.“ [Zitat aus Nachruf, DER SPIEGEL, 6. Oktober 2018]
Graciano ’Rocky’ Rocchigiani (29. Dezember 1963 – 1. Oktober 2018)
R.I.P.
ElbsandsteinPolemik
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