[Fundstück] Moritz Tschermak, “Völlig versemmelt“, BILDblog, 2. September 2016 –
(…) Liebe Mitarbeiter der Münchner “Bild“-Zeitung, natürlich kann man ein paar Semmeldiebe mit der mörderischsten Nazi-Bande der jüngeren Vergangenheit vergleichen und zu dem Ergebnis kommen, dass es sich eben nicht nur bei den Rechtsterroristen mit ihren Morden und Bombenanschlägen und Raubüberfällen um Straftäter handelt, sondern auch bei den Plünderern der Gebäcktafel und des Süßigkeitenregals im Oberlandesgericht München. Man könnte es aber auch sein lassen und ernsthaft über diesen wichtigen Prozess berichten.
Rund um die mehr oder weniger bekannten Vorgänge beim abgesagten Fußball-Länderspiel am 17. November dieses Jahres in Hannover bleibt das jetzt – in der Abfolge leicht redigiert – einfach mal so stehen. Als exklusives Zeitdokument. Bevor Kreiszeitung.de wieder in Vergessenheit gerät.
Nun sage aber bitte niemand, Kreiszeitung.de hätte im Laufe des Abends nicht reagiert. Investigativ. Quasi journalistisch.
Die entsprechende Headline bei Kreiszeitung.de liest sich aktuell übrigens unverändert. Nach wie vor.
(…) “Bild“-Chef Kai Diekmann hat mit seinen zwei Pöbeltweets zu St. Paulis Entscheidung, sich nicht als Werbetransmitter der “Wir helfen“-Aktion benutzen zu lassen, also das geschafft, was sonst nur Reizthemen wie Stadionverbote oder zu hohe Ticketpreise schaffen: Er hat Fans vereint, die sich sonst nicht besonders leiden können (…)
– [Reichlich bebildertes Fundstück] Moritz Tschermak, “Wer nicht für ’Bild’ werben will, muss gegen Flüchtlinge sein (3)“, bildblog.de, 21. September 2015
Auf der mitunter steinigen Straße der Berichterstattung agiert der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) zuweilen in vorderster Informationsfront. Unerschrocken, ob nun beispielsweise Bischofswerda das neue Heidenau ist. Dabei befindet sich die Sendeanstalt in Erfüllung ihres öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrages gewissermaßen mit dem Gesicht zum Volke, ganz nah dran. Und ist zudem nicht erst seit gestern mit eigener App quasi up to date, also rein technisch gesehen. An der Sorgfaltspflicht wird wohl noch gewerkelt. Aber nah dran ist man schon beim MDR.
Die Polizei vorort hatte immerhin die Augen offen. Naja, vielleicht nicht ganz so gewaltstrafrechtlich offen interpretierend wie der Mitteldeutsche Rundfunk. Es gilt das gesendete Wort?
Nun sei dem MDR mitnichten unterstellt, lediglich ein kleiner Spartensender (Volksmund: Mit Deiner Rente) im Konzert der dritten Programme der ARD zu sein.
Schließlich betreibt die mitteldeutsche Drei-Länder-Sendeanstalt auch eigene Sparten. Und einige dieser Formate konzertieren augen- und ohrscheinlich unisono im großen Obhutsprogramm der Anstalt.
Werte Damen und Herren beim MDR, trauen Sie sich. Nennen Sie Bischofswerda auch für die Weltöffentlichkeit beim richtigen Namen. Schiebock. Das würde dann doch richtig gemütlich klingen. Trotz alledem.
“Asylgegner? Nazis? Kritik an Medienberichten zu Bischofswerda“ (flurfunk-dresden.de, 19. September 2015)
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