Schlagwort-Archive: Heinrich Maria Löbbers

MedienScreen # 181 [Kopper]

[Fundstück] Heinrich Maria Löbbers, “Abgang auf Italienisch – Der letzte Fall für Mario Kopper war eher eine Demütigung für die Figur, die mal eine der coolsten Typen im Tatort war“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 8. Januar 2018 –

(…) Mensch Kopper, mag ja sein, dass es Zeit war, zu gehen. Aber so hast Du es nicht verdient. Du warst mal eine der coolsten Tatorttypen überhaupt. Ein Brocken von Kerl mit zotteliger Matte und Rock ’n’ Roll im Blut. Harte Schale, weicher Kern. Ein knurriger Kauz, leicht vertrottelt, aber herzensgut. Jederzeit bereit, die besten Spaghetti der Welt zu kochen. Oder Risotto. Wein und Grappa gab’s sowieso. Dann noch Deine krasse Karre: den Fiat 130 von 1971 werden wir vermissen (…)

MedienScreen # 117 [Go! Uli Hoeneß! Go!]

[Fundstück] rationalgalerie.de, 11. August 2016 –

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(Screenshot: O.M.)

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[Fundstück] Heinrich Maria Löbbers, “Lieber Uli Hoeneß! – Offener Brief an den entlassenen Häftling, der seine zweite Chance kriegt“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), Magazin, 13. August 2016 –

Sie müssen unbedingt mal wieder nach Dresden kommen, jetzt wo Sie wieder ein freier Mann sind. Hier hat die Heilsarmee vor Kurzem einen Laden aufgemacht, in dem sich Bedürftige gebrauchte Sachen besorgen können. “Zweite Chance“ heißt der Laden – als ich davon hörte, musste ich sofort an Sie denken (…)

(…) Würden Sie nur nicht immer solche Sprüche raushauen. Vor Jahren haben Sie zum Beispiel mal erklärt: “Kriminelle haben im Fußball nichts verloren.“ Und manchmal kümmert eben doch das Geschwätz von gestern (…)

Die sächsische Variante der Resozialisierung können Sie hier (…) Montagabends beobachten. Da jubeln immer noch ein paar Tausend besorgte Bürger  einem ehemaligen Kokain-Kurier und Kleinkriminellen, einem Ex-Knacki, der gegen Flüchtlinge hetzt und von sich selbst behauptet, er sei die wahre Stimme des Volkes.

Sie sehen, eine zweite Chance bekommt hier wirklich jeder Wurstverkäufer – oder er nimmt sie sich. Ob auch jeder sie wirklich verdient hat, darüber müssen wir ein anderes Mal reden.

Ich muss mich jetzt erst mal um ganz andere Sachen kümmern. Das Finanzamt hat sich gemeldet (…)

MedienScreen # 109 [UEFA EURO 2016. Selfless Heroes?]

[Fundstück] Thomas Strunz, zitiert in DER SPIEGEL, 4. Juni 2016 –

(…) Schnittstelle ist die Nationalmannschaft. Dort spielst du für die Ehre. Geld spielt dabei überhaupt keine Rolle (…)

– Nachschiebsel vom 28. Juni –

“(…) Mathematik und Journalismus vertragen sich nicht. Trotzdem sind einige Rechenübungen fällig. Denn ab jetzt verdienen die deutschen Spieler bei der EM richtig Geld. 50.000 Euro gab es für das gewonnene Slowakei-Spiel, beim Sieg im Viertel- und im Halbfinale winkt jeweils die gleiche Summe, macht 150.000, für den Titel gäb’s das gleiche obendrauf. Maximal also 300.000 Euro für jeden der 23 Spieler. Alles in allem spendiert der DFB 6,9 Millionen. Das ist manchem sein Ganzes (…)“ [Heinrich Maria Löbbers, Kolumne “Abseits“, Sächsische Zeitung, 28. Juni 2016]