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MedienScreen # 356 [Ilko-Sascha Kowalczuk – Nachschlag]

[Fundstück] Ilko-Sascha Kowalczuk, Interview @ t-online.de, 22. August 2025 –

(…) Rassismus ist für mich eins der Grundübel unserer Zeit und der Menschheitsgeschichte. Und die AfD ist im Kern, und das ist entscheidend, im Kern eine rassistische Partei. Das ist die DNA, die diese Partei zusammenhält. Deshalb sage ich auch seit Langem: Wer Faschisten wählt, ist selbst ein Faschist. Da gehe ich auch nicht von ab. Mir ist schon klar, dass nicht jedes einzelne Parteimitglied ein Faschist ist, nicht jeder einzelne Wähler (…)

(…) das ist keine Entschuldigung und das ist auch kein Protest. Faschismus ist kein Protest (…)

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Remember?

MedienScreen # 352 [Nazi History X. Don’t Speak. Part Twelve.]

[Fundstück] Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Interview @ t-online.de, 22. April 2025 –

(…) Es ist ein Fehler, rechtsextreme Politiker in Talkshows einzuladen. Verfassungsfeindliche Positionen werden damit normalisiert. Als ob es bloße Meinungen wären, über die man diskutieren kann. Die Vorstellung, diese Leute inhaltlich zu entzaubern, ist trügerisch. Das funktioniert nicht. Weder in den Medien noch in der Politik (…)

Walter Lübcke. War da was …?

MeyView.com lässt das, im fast kollektiven Schweigen allenthalben, einfach mal so stehen, unkommentiert –

“… es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen“ (Walter Lübcke, 2015).

[Zitat @ t-online.de, 6. Juni 2019]

(…) Die sozialen Medien sind wie ein Stammtisch, auf dem Mikrofone stehen, die das Gesagte auf Lautsprecher übertragen, die den Marktplatz beschallen. Was früher im kleinen Kreis ausgesprochen wurde, dröhnt nun ungefiltert in die Öffentlichkeit hinein. Sind die Menschen böser und aggressiver geworden? Wahrscheinlich nicht. Aber heute sind die Mördergruben sichtbar, aus denen manch ein Herz besteht.

Der Regierungspräsident von Kassel, Walter Lübcke, war vor wenigen Tagen zuhause per Kopfschuss ermordet worden. Die Hintergründe des Verbrechens sind noch unklar. Allerdings hatte Lübcke wegen seiner toleranten Flüchtlingspolitik im rechten und rechtsextremen Milieu viele Feinde. Sie beschimpften ihn als “Volksverräter“, schickten Morddrohungen (…) Nach seiner Ermordung jubeln diese Kreise. Dutzende Kommentatoren äußern auf Facebook und Youtube ihre Genugtuung über die Tat. Einige rufen dazu auf, weitere Politiker zu ermorden (…)

[“Hass gegen Walter Lübcke. Auch Tote haben eine Würde – das gilt auch im Internet“, Malte Lehming, Tagesspiegel Online, 6. Juni 2019]