MedienScreen # 136 [Ein Stern, der Sachsens Namen trägt]

[Fundstück] Peter Stawowy, “Stern: ’Sachsen, ein Trauerspiel’“, flurfunk-dresden.de, 20. Oktober 2016 –

(…) Bei dem aktuellen Titelbild des Stern, einst eine journalistische Instanz in der Bundesrepublik, verkneifen wir uns mal jeglich Kommentierung.

Nur soviel: Das hilft nicht.

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– Nachschiebsel –

(…) Seit Jahrzehnten gibt es ein Fachblatt für Buntes und lange Fotostrecken, das gelegentlich auch ins seriöse Fach ausgreift, etwa, wenn es gilt, den Sexismus eines angeschickerten Rainer Brüderle zu enthüllen. Ganz gelegentlich schreibt der “Stern“ auch mit Verve Geschichte um beziehungsweise neu, zuletzt die des “kleinen Bundeslandes am äußersten rechten Rand“, nämlich Sachsen (…) [Alexander Wendt, “Sachsen, ein Trauerspiel der Berichterstattung“, uebermedien.de, 27. Oktober 2016].

Antifaschistische Nachrichten goes into archive

Im April dieses Jahres beschloss der Herausgeberkreis der Antifaschistischen Nachrichten (AN) die Einstellung der Heftveröffentlichung. Seit über 30 Jahren erschienen die Antifaschistischen Nachrichten im GNN-Verlag “alle 14 Tage mit Berichten und Dokumenten über antifaschistische Aktionen und mit Meldungen und Hintergrundinformationen über faschistische Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa“ (AN über AN). Am 13. Oktober 2016 wurde nunmehr die letzte Ausgabe publiziert.

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(Faksimile: O.M.)

“… Wenn die Antifaschistischen Nachrichten … das Erscheinen einstellen, ist das keine Kapitulation vor dem erneuten Rechtsruck. Es ist vielmehr das Eingeständnis, das einerseits von antifaschistisch Aktiven die notwendigen Informationen über Strukturen und Entwicklungen innerhalb der extremen Rechten aber auch über den Widerstand dagegen heute vielfach effektiver auf anderen Wegen, insbesondere auch über das Internet und soziale Netzwerke, im Internet beschafft und verbreitet werden können … Deshalb ist es um so wichtiger, eine medial und gesellschaftlich noch wirksamere antifaschistische Arbeit mit neuen Mitteln zu entwickeln. Insofern stellt das Ende der AN keinen Schlusspunkt sondern den Beginn eines neuen Kampfabschnittes dar“ (Ulla Jelpke in AN 20/2016).

Last but not least verabschiedet sich die Redaktion von Antifaschistische Nachrichten mit gedruckten Worten.

“Die letzte Ausgabe zu produzieren fällt nicht leicht. Ein kleiner Trost ist uns, dass Minuskel Partner, die uns den Platz im Internet, die Einrichtung der Internetseite und ihre Hilfsbereitschaft bei Fragen aller Art mit großer Selbstverständlichkeit zur Verfügung gestellt haben die Seite weiterhin im Netz offen halten werden. So bleibt ein allen Interessierten zugängliches Archiv der AN im Netz bestehen … See you on the barricades!”

MedienScreen # 135 [Hannes]

[Fundstück] fanzeit.de, 13. Oktober 2016 –

Nach dem Tod von Hannes, einem 25-Jährigen Fan des 1. FC Magdeburg, der Anfang des Monats aus einem fahrenden Zug stürzte und nun seinen Verletzungen erlag, steht die Fanszene des Vereins unter Schock.

“Die Situation geht uns sehr nahe und wir sind immer noch mehr als erschüttert“, heißt es auf der Website des Block U. “An Fußball und alles, was das Fanleben ausmacht, ist momentan absolut nicht zu denken.“

Daher sehen sich die FCM-Fans um die Ultras der Blue Generation bis auf Weiteres “nicht in der Lage, die Mannschaft wie gewohnt zu unterstützen“ (…)

Darüber hinaus ruft der Block U “trotz aller Rivalität und der aufgewühlten Gefühlslage zur Besonnenheit aller Clubfans auf, um jegliche Verschärfung der aktuellen Situation zu verhindern!“ Vor seinem Sturz war Hannes im Zug mit Fans des Rivalen vom Halleschen FC aneinandergeraten. Der genaue Hergang der Ereignisse ist jedoch weiter unklar und Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Auch die Fanszene des Halleschen FC schließt sich in einer gemeinsamen Erklärung dem Aufruf zur Besonnenheit des Block U an und bekundet ihr Mitgefühl.

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(blue-generation.de – Screenshot: O.M.)