MedienScreen # 216 [”Wondering if it’s me you’re seeing …”]

[Fundstück] “Zitate zur Zeit: Were you having fun?“, politplatschquatsch.com, 13. April 2019 –

Tyler: Oh, hell yeah. Of course! You have a shot of Jack Daniel’s and you play Madison Square Garden and you get offstage and you go clubbing with Jimmy Page – come on! After two encores in Madison Square Garden, you don’t go and play shuffleboard. Or Yahtzee, you know? You go and rock the fuck out. You’ve done something that you never thought you could, and you actually think that you are a super-being.

Steven Tyler (Aerosmith) talks with Julien Baker, Ben Harper, Jason Isbell, Joe Walsh and other sober musicians on how to thrive creatively without drugs or booze.

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Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im Original.

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Ex-UD-Capo. Ein Buch …

Kann ein 368-seitiges Buch seriös auf einen Satz reduziert werden?

“Wir müssen uns gegen den schleichenden Untergang wehren, statt das nächste Bier aufzumachen“ (Stefan Lehmann in CAPO – Meine Stimme für Dynamo Dresden).

Ein Buch, in dem dessen Schreiber und sein Co-Autor glauben, ihrer fußballsportlich wohl eher erlebnisorientierten Zielgruppe in einer Fußnote beispielsweise den Terminus ’Riot’ erklären zu müssen. Näher erläuternde Fußnoten im gedruckten Werk gibt es nicht wenige. ’Ernest Hemingway’ beispielsweise, für welche Leserschaft auch immer.

Aber erst einmal sacken lassen das Produkt von Stefan “Lehmi“ Lehmann, Ex-Capo von Ultras Dynamo (UD), schriftstellerisch gemeinsam zusammengebastelt mit Co-Autor Jens “Jente“ Knibbiche, aufgelegt im Burkhardt & Partner Verlag, erstvertrieben durch Blickfang Ultra. Ein emotionales Buch, ohne Frage. Ein gutes?

(Wie stolz sich das liest … – Foto: O.M.)

Möge die geneigt printlesewillige (Fan)Gemeinde, Sonnenbrillen absetzend, selbst ihr imaginäres Basecap vor dem Werk ziehen – oder auch nicht -, und über die eigentliche Rolle des Co-Autors weiterhin grübeln, anyway. Ein gelungenes Gesamtwerk?

Aus einer entfernt Magdeburger Ecke wurde, eher ironisch, angemerkt, “Notfalls schiebst es halt auf den Maggi Co-Autor“, subjektiv und solo. Von einem vormals durchaus intimen Kenner der Materie aus Dresden raunte es, “Der Zielgruppe ’Lehmi uffn Zaun’ wird’s gefallen“, solo und subjektiv.

Wie gesagt, emotional ist das Buch, ohne Frage. Ob weniger oder mehr Außenstehenden eine seriös tiefgreifendere Wertung zusteht, bleibt eine der offenen Fragen.

Acta est fabula – Prost?

Post Scriptum –

“… Sorry, dass ich das so platt formuliere. Aber Lehmi will ja damit keinen Literaturpreis gewinnen. Zumindest erwähnte er bisher noch nix davon …“ (’Nachschuss von Martin Wirthgen’ in CAPO – Meine Stimme für Dynamo Dresden).

Post Post Scriptum –

“Meine Geschichte endet an dieser Stelle. Es gibt andere Träume, die ich mir erfüllen möchte … Kонец (’Was ich erlebt habe, gibt’s in keinem Russenfilm!’)“ [Stefan Lehmann, Jahrgang 1985].

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Des Laudators [OM] erste ’Begegnung der dritten Art’ datiert auf den 12. April 1975 im Rudolf-Harbig-Stadion (RHS).

Finitum.

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MedienScreen # 215 [New Society/NS-Boys Chemnitz und ein 20. April]

[Fundstück] “Die New Society Chemnitz hat sich aufgelöst“, faszination-fankurve.de, 20. April 2019 –

(…) Am heutigen 20. April 2019 gab die New Society Chemnitz, die eine Fanfreundschaft nach Cottbus unterhielt, ihre eigene Auflösung bekannt: “Nach 15-jährigen Gruppenbestehen müssen wir uns leider dazu entschließen die Gruppe NS04 aufzulösen. Zum Schutz unserer Mitglieder und besonders ehemaliger Mitstreiter ist dieser Schritt notwendig. Aufgrund der immer irrsinniger werdenden Repressionen ist nicht möglich die Gruppe mit all ihren Werten und Eigenschaften würdig weiter zu führen. Es waren wunderbare Jahre, in denen wir für Verein und Heimatstadt alles gegeben haben. Wir bedanken uns bei unseren Freunden aus Cottbus für die Kameradschaft über viele Jahre, sowie bei allen anderen bekannten Personen. Wir sehen uns in und um diverse Stadien“, teilte die Gruppe dazu heute via Facebook mit (…)

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“Das war’s mit Judas …“ – Ben Becker in der Martin-Luther-Kirche zu Dresden

Worte, die nachhallen im Kirchenschiff. Bewegend. Worte, die hernach im Beifall des Publikums enden. Stehender Applaus. Nachdem Ben Becker seine Zelebrierung von “Ich, Judas – ’Einer unter euch wird mich verraten’“ ausklingen lassen hat. Nur Worte? Aber was für Worte, und wie dargebracht …

Gibt es eine Steigerung von grandios? Subjektiv betrachtet – in diesem Fall mit vorvorvorjährigem Bühnenvergleich.

Becker selbst war sichtlich bewegt. Von sich. Von seinem Schauspiel. Vom Auditorium. Vom Abend. Seinen Kostümumhang immer wieder wedelnd, die Faust mehrmals auf den stilisierten Altartisch schlagend, feierte er diesen – mit seinen Worten – wirklich schönen Auftritt, da sei er ganz uneitel. Eins mit sich und seinem Publikum. Was spräche dagegen, es nicht für bare Münze nehmen zu wollen, einfach so? Ein wahrliches Erlebnis.

Die Martin-Luther-Kirche, übrigens mit bester Veranstaltungsstruktur, war in Dresden für das Becker’sche “Ich, Judas – ’Einer unter euch wird mich verraten’“ bereits die dritte sakrale Bühne, nach zuerst der Lukaskirche sowie später dann in der Kreuzkirche. Der Vorstand, oder wer auch immer, der kreuzkirchlichen Gemeinde – so persiflierte Becker im Anschluss seines Auftritts  – habe ihm, warum auch immer, beschieden, solcherart Worte wie die seinen, nicht in ihren Räumlichkeiten hören zu wollen. Und Becker resümierte für sich, und zur Erheiterung des Publikums, dann sei er eben jetzt hier bei Luther in der Kirche, obwohl der ja auch ganz schön “auf’s Maul“ kriege.

(Sah Schatten ich am Ufer eines Stromes … à la Dante Alighieri – Foto: O.M.)

Was bleibt? “Das war’s mit Judas“, so Ben Becker an diesem Abend in der Dresdner Luther-Kirche. Was kommt? Wer weiß …

Eines allerdings möge, wie quasi nochmals in die Tastatur gehauen, definitiv stehen bleiben – “Es gibt nicht viele wie ihn.“

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(…) vielen Dank für [die Kenntnisgabe] Ihrer wunderbaren Rezension von Ben Beckers Auftritt mit Ich, Judas in Dresden! (…)

[die LAUTsprecherin, PR- und Presse für Kultur, 15. April 2019]

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