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Danke, Telepolis, Danke. Vaya con Dios …

Ja, Danke.

Für das scheinbar nicht einmal mehr nur rudimentäre Vertrauen in vormals aktuell journalistische Arbeit und daraus entstandene Texte, der einen oder anderen Art. Zu jener Zeit durchaus wohlfein recherchiert, formuliert, hin und her getextet, und als Zeitdokumente ins Licht der Öffentlichkeit veröffentlicht. Einst.

Und nunmehr in der digitalen Historie demoliert, nachhaltig.

“… Geschichte wird gemacht. Das geht voran! …“
[Fehlfarben (1980)]

(Screenshot TwitterX: O.M.)

(…) Die Kritik an dem in der deutschen Medienlandschaft bislang beispiellosen Vorgehen ist scharf. Telepolis-Gründer Florian Rötzer erklärte, Telepolis betreibe: “stalinistische Cancel Culture“ und lösche “fast 25 Jahre Geschichte unter anderem des Internets, um sich dem Mainstream unkritisch und marktkonform anzupassen“. Das Magazin wolle “Geschichte korrigieren oder verfälschen“, kritisierte Rötzer (…)[multipolar-magazin.de, 6. Dezember 2024].

So ist dortselbst bei Telepolis – weniger oder mehr generalisierend – unter anderem zu lesen …

(…) Frei zugängig bleiben alle Beiträge seit Anfang 2021. Der Grund: Diese Texte werden von der aktuellen Chefredaktion verantwortet und entsprechen den journalistischen Ansprüchen, die wir im redaktionellen Leitbild im Jahr 2022 festgeschrieben haben.

Kurz: Telepolis setzt auf Transparenz und Glaubwürdigkeit durch inhaltliche Korrektheit, gewissenhafte Recherche, Fehlerkorrektur, Kennzeichnung von Nachricht/Meinung und Werbung sowie Offenlegung von Eigentümerschaft, Finanzierung und möglichen Interessenkonflikten (…)

(…) Für Telepolis sind Transparenz und Glaubwürdigkeit die Eckpfeiler einer verantwortungsvollen Berichterstattung (…)

Ältere Texte haben wir Anfang Dezember 2024 zunächst aus dem Archiv genommen, da wir für deren Qualität nicht pauschal garantieren können. Was uns sehr wichtig ist: Die Deindizierung ist keinesfalls ein Misstrauensvotum gegen frühere Autoren und damalige Beiträge heutiger Autoren (…)

(…) Wir werden die alten Inhalte systematisch und so schnell wie möglich sichten und – soweit sie noch einen Mehrwert bieten – nach unseren Qualitätskriterien bewerten und überarbeiten. Essays und Fachaufsätze haben dabei Vorrang, tagesaktuelle Texte aus der Vergangenheit nicht (…)

Freuen Sie sich also darauf (…) [Telepolis, 6. Dezember 2024].

Freude. Auf den – historischen? – Mehrwert. Freude?

Telepolis – Quo vadis?

“… Das Meer der Zeit hat immer nur Flut.
Die Flut kehrt niemals um …“
[Udo Lindenberg (1972)]

Und derweil, quasi unvermittelt –

(Screenshot: O.M.)

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

Adé Telepolis

MedienScreen # 342 [(Bündnis)Grünes Yoga]

[Fundstück] “Kanzler Habeck: Der Trümmermann“, politplatschquatsch.com, 12. November 2024 –

(…) Bündnis90/Grüne, der mittlerweile weitgehend abgeschaffte Name der Partei, hat sie sich (…) bis zur Spirale verbogen und mit der Gelenkigkeit eines Hatha-Yoga-Turners auf störende Einbrüche von Realität reagiert. Von den unverrückbaren Grundpositionen, mit denen die Grünen sich einst einen festen Stand auf dem politischen Markt erobert hatten, ist kaum etwas übrig (…)

[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original.]

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

MedienScreen # 340 [Rock’n’Roll Arena Humboldt Forum?]

[Fundstück] “Udo und die Audianer: Das A-Wort“, politplatschquatsch.com, 1. November 2024 –

(…) Die Kulturkompanien machen vor, wie sich ordentlich im Takt der Zeit marschieren lässt. Udo Lindenbergs “Sonderzug nach Pankow“, im Kalten Krieg ein schelmischer Hit, mit dem der Sänger aus dem VW-Land den DDR-Oberindianer Erich Honecker um ein Date anging, fällt 40 Jahre später unter Rassismusverdacht: Der “Oberindianer“ könne “diskriminierend wahrgenommen werden“. Deshalb soll der offiziell als “I-Wort“ umschriebene Begriff beim Liedertreffen im Berliner “Humboldt Forum“ nicht ausgesungen, sondern durch ein lange gehaltenes “i“ nach “Ober“ ersetzt werden (…)

(…) Lindenberg, als schnoddriger “Panikpräsident“ selbst Erfinder der “Bunten Republik Deutschland“, steht unter Diskriminierungsverdacht. Lindenberg, 78 Jahre alt, steht damit vor einem deutsche, Europa- und Weltrekord: Er ist der einzige lebende Künstler, der sowohl in der kommunistischen DDR-Diktatur als auch in der freiheitlichen Meinungslenkungsgesellschaft der offenen Vielfaltsrepublik zensiert wurde (…)

[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original.]

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“… und keiner weiß, wohin die Reise geht
… weil der Wahnsinn am Steuer steht …“
[Odyssee, Udo L. (1983)]

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

 

MedienScreen # 337 [DDR. Einst. Und Jahrzehnte später. ES lebt?]

[Fundstück] “75 Jahre DDR: Die Unsterbliche“, politplatschquatsch.com, 7. Oktober 2024 –

(…) Als die Nomenklatura der DDR im “Palast der Republik“ zusammenkam, um den sogenannten “Republikgeburtstag“ zu feiern, ahnten weder die führenden Genossen noch ihre Untertanen, dass es der letzte Festakt aus diesem Anlass und an diesem Ort sein würde. Die neue Herrschaft verlegte den Einheitstag auf den 3. Oktober, um dem nächsten 7. zuvorzukommen. Der Palast wurde eilig abgerissen. Die Funktionäre landeten im Gefängnis, im Exil oder zumindest im gesellschaftlichen Abseits.

Zuverlässig bespielt die westdeutsche Politik die politische Bühne seitdem weitgehend allein. Es sind westdeutsche Sender, Zeitungen und Zeitschriften, die zumindest bei Gelegenheit den Puls des Ostens fühlen. Westdeutsche Wissenschaftler befragen den in den angehängten Landesteilen verbliebenen Bevölkerungsteil und deuten dessen Angaben. Gelegentlich gibt es Lob für Anstrengungen, die stoisch erduldeten Zurücksetzungen und die Einsicht in die Notwendigkeit, das ostdeutsch-landmannschaftliche nun mal langsam hinter sich zu lassen.

Währenddessen rehabilitieren politische Verantwortungsträger die unselige DDR-Diktatur nach Kräften. Schon lange ist der Sozialismus keine schlechte Idee mehr, sondern ein Menschenversuch, der beim nächsten Mal einfach besser gemacht werden muss. Bespitzelung der Bürgerinnen und Bürger, die Unterdrückung abweichender Meinungen, auch wenn sie nicht strafbar sind, und der Aufbau einer umfassenden Bürokratie zur Beobachtung von verdächtigen gesellschaftlichen Strukturen – langsam, aber umso beharrlicher robbt sich der freiheitliche Staat auf ein Gelände vor, das ein deutsches Staatswesen zuletzt vor 35 Jahren zu intensiv beackert hat.

Diesmal ist alles gut gemeint. Diesmal will niemand jemandem am Zeug flicken. Diesmal darf der Bürger sicher sein, dass alles zu seinem Besten geschieht. Diesmal wird die Planwirtschaft ihre Überlegenheit beweisen.

Die Älteren sehen die Parallelen. Die Generation in Ost und West, die selbst keine Erfahrungen mit einem obrigkeitlichen Staat hat, hält die übergriffige Bürokratie der Meldegänger, Verfassungsschützer, Staatsschutzabteilungen und regierungsamtlich bestallten Meinungsfreiheitsaufseher für normal. Deutschland Ost und Deutschland West streben an dieser Stelle auseinander.

Westalgiker sehnen sich zurück nach der Zeit, als ihr Staat noch der Bonner war, gelenkt und geleitet von alten weißen Männern mit der Lebenserfahrung eines verlorenen Krieges und eines gelungenen Wiederaufbaus. Ostalgiker müssen sich für die von Westdeutschen gegründete und bis heute überwiegend geführte AfD verantworten – und zudem dafür, mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht nun auch noch einer ausgewiesenen Kommunistin folgen zu wollen.

Undankbarkeit wird da sichtbar (…)

[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original.]

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(”We can be heroes, just for one day … What d’you say?” – Foto: O.M.)

MedienScreen # 328 [It works somehow. Or not?]

[Fundstück] “Letzte Zuflucht Zuversicht: Die Historie der Heilsversprechen“, politplatschquatsch.com, 24. Juli 2024 –

(…) Mag draußen auf den Straßen auch der Eindruck nicht von der Hand zu weisen sein, dass alles immer mehr auseinanderbricht. Mögen dort, wo die Menschen warten, um von der Politik abgeholt und mitgenommen zu werden, inzwischen nicht einmal mehr Busse fahren, von Zügen und Taxis ganz zu schwiegen. Mag die Infrastruktur auch verfallen, die Wehrfähigkeit unwiederbringlich verloren sein und das Vertrauen in die Regierenden selbst bei denen, die noch welches haben, kaum mehr messbar sein. Dort, wo das Land geführt wird, in den Hinterzimmern der Ohnmacht und den verschwiegenen Leitstellen in den Parteizentralen gehört es zu den Grundtugenden, sich von der Realität nicht einholen zu lassen (…)

[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original.]

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(Klassiker der Worte einer feineren Realität. Blendend? Weimar, Juli 2024 – Foto: O.M.)