Archiv der Kategorie: MatrixTrace

MedienScreen # 297 [Die Wahrheit ist irgendwo da draußen …]

[Fundstück] Suzanna Randall, interviewt in DER SPIEGEL, 15. Oktober 2022 –

(…) Wenn ich heute eine Sternschnuppe sehe, frage ich mich zuerst: Was verglüht da wohl – ein fingernagelgroßer Meteoroid oder ein Splitter Weltraumschrott? Aber zugleich wünsche ich mir trotzdem was. Und wenn ich nachts in einen sternklaren Himmel schaue, frage ich mich, ob um diesen oder jenen Stern dort oben erdähnliche Planeten kreisen, wo ebenfalls Wesen leben, die sich solche Fragen stellen … (…)

MedienScreen # 281 [Digitales Kasperletheater]

[Fundstück] Frauke Hunfeld, “Kann man seinen Computer töten?“, DER SPIEGEL, 30. Dezember 2021 –

(…) Was wir zu sehen bekommen von unserer Wirklichkeit ist nur noch die Benutzeroberfläche, nicht mehr die Wirklichkeit selbst. Ursache und Wirkung sind nicht mehr nachvollziehbar, man kann keinen mehr fragen, verantwortlich ist immer “das System“. Wir drücken Knöpfe, wir klicken Links, aber was dahinter geschieht: keine Ahnung. Wir sind wie Kinder im Kasperletheater, die mit dem Kasperle mitfiebern und schreien, wenn sie das Krokodil sehen. Die meisten von uns ahnen zwar, dass da hinter dem Vorhang einer sitzen muss, der die Puppen führt. Aber wer genau das ist und was er bezweckt und wie man im Notfall an ihn rankommt, wissen wir nicht. Können wir nicht wissen. Hauptsache, das Stück funktioniert und hat ein Happy End. Und das Kasperle überlebt.

MedienScreen # 248 [Everything flies?]

[Fundstück] Thomas Fischer, “Corona, Spaß und Schuld“, SPIEGEL ONLINE, 15. Mai 2020 –

(…) Natürlich wiegen Freude und Glück meist leicht auf der Seele, wogegen Angst und Zorn unendlich schwer lasten. So sind die Menschen und die Leute. Wenn vom Dach eines Hauses ein Petunientopf geworfen wird, weiß man nicht wirklich ganz sicher, was geschehen wird. Es mag sein, dass das Gravitationsgesetz wirkt, wie es dies seit geraumer Zeit tut. Es gibt allerdings, wie sich unschwer ermitteln lässt, durchaus Thesen, es komme auch insoweit darauf an. Ich sage nur: Antimaterie, Paralleluniversen, Matrix. Aber auch diesseits der Kosmologie wird der Boden desto unsicherer, je näher wir ihm kommen. Ist alles eine Illusion? Könnte ein Wind die Flugbahn verändern? Wird der Topf unterwegs seine Gestalt ändern oder gestoppt werden? Wird unten jemand getroffen? Wenn ja: Wer, warum, und hätte man es verhindern können? Ein albernes Beispiel, ohne Frage. Wenn Sie den Petunientopf aber durch einen Atomsprengkopf ersetzen und das Hausdach durch einen “Tornado“-Jet, rückt die Sache schon näher (…)