Seit mittlerweile 24. August 2011 stehen fünf Männer unter anderem wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, die Hooligans Elbflorenz gegründet und zahlreiche Gewalttaten in Zusammenhang mit Fußballspielen von Dynamo Dresden angezettelt zu haben. Am 2. Januar 2013 fand am Landgericht Dresden der nunmehr 73. Sitzungstag in besagter Sache statt.
“Doch ein Ende des wohl aufwendigsten Prozesses um Fußball-Schläger der deutschen Rechtsgeschichte ist (…) erneut in die Ferne gerückt“, vermutet durchaus originell und original so formulierend die Sächsische Zeitung am 3. Januar in ihrer Print-Ausgabe.
Einer der fünf Beschuldigten, sich seit Dezember 2012 wegen ihm zur Last gelegter erneuter Delikte wiederum in U-Haft befindend, wurde während einer früherer Inhaftierung von zwei nunmehr im Prozess ebenfalls Mitangeklagten besucht. “Die Polizei zeichnete das Gespräch auf. Jetzt ist der Mitschnitt Thema der Beweisaufnahme“, wird berichtet.
Nach bisheriger Auffassung der Staatsschutzkammer hätten “die Angeklagten eine ’mehr oder weniger stark ausgeprägte rechtsextreme Gesinnung’. Das bestreiten die Angeklagten jedoch. Selbst die Staatsanwaltschaft geht nicht davon aus“, bilanziert die Sächsische Zeitung.
Aktuell hat die Staatsschutzkammer des Landgerichts Dresden die zehn Verteidiger der Angeklagten aufgefordert, “neue Termine abzugleichen. Bleibt es dabei, findet im Juni dieses Jahres der 93. Prozesstag statt. Endet der Prozess auch bis dahin nicht, jährt er sich am 24. August zum zweiten Mal“ (Sächsische Zeitung).
– Update 7. Januar 2013 –
Die zu den Beweismitteln genommene Tonbandaufzeichnung des Besucher-Gespräches zwischen drei der im Hooligans Elflorenz-Prozess Beschuldigten während eines früheren Haftaufenthaltes eines von ihnen ist höchstwahrscheinlich unbrauchbar.
Mit richterlicher Genehmigung wurde im Mai 2009 der Lauschangriff durchgeführt – im Besuchergroßraum der Haftanstalt. “Die Folge: babylonisches Stimmengewirr auf dem Band“, berichtet die Dresdner Morgenpost, die den Vorgang als “Abhör-Panne bei der Polizei“ tituliert. “Wir verstehen nichts“, zitiert die Zeitung den Vorsitzenden Richter Peter Lames.
Das besagte Tondokument war zum Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg überstellt, dort allerdings als “kaum auswertbar“ eingeschätzt worden. Nunmehr sei das Bundeskriminalamt (BKA) eingeschaltet. “Sollte das auch nichts hören, hat die Kripo hier ein Problem: ’Da drohen Anzeigen wegen falscher Verdächtigung und Falschaussage’, so ein Anwalt“ (Dresdner Morgenpost, 7. Januar).
[Dieser Artikel wurde am 4. Januar 2013 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]
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