Archiv der Kategorie: BallScene

Fußballfans brüllen wie Affen

Proteste der eigenen Fans gegen fußballerische Leistungen des VfB Stuttgart verführten Welt-Online zu einer eher tiefergelegten Reflexion.

Anhänger des runden Leders sind zuweilen alles andere als unschuldige Waisenknaben, per se allerdings mitnichten durch und durch gewalttätig und kriminell. Wie zur eigenen Verteidigung, denn die Würde der Fans ist antastbar, skandieren sie des öfteren “Fußballfans sind keine Verbrecher“. Ihr öffentlicher Leumund ist schließlich aus mannigfaltigen Gründen doch nicht immer der günstigste. Allerdings stellte im März 2009 Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekt (KOS), gleichfalls fest, auch die Polizei müsse ihre Einsatzkonzepte rund um Fußballspiele hinterfragen. “Das Arsenal, das man mal für die Hooligans entwickelt hat, ist Eins-zu-Eins auf die Ultras angewandt worden.“

Durch diese Gängelungen seien gewaltbereite Gruppen bei den Ultras, “die mit positiven Absichten in die Stadion gekommen sind und mit Choreographien und anderen Dingen die Stimmung verbessern wollen“, stärker geworden. “Die Zunahme der Gewalt ist eine Art selbsterfüllende Prophezeiung.“ Sogar der Fan-Soziologe Gunter A. Pilz gab fast zeitgleich zu bedenken: “Wenn die Polizei Fans mit einer Hundertschaft empfängt und in einem mobilen Kessel abschirmt, darf man sich nicht wundern, wenn Situationen eskalieren. Es gilt, die Räume von Hooltras einzuengen. Aber gleichzeitig friedlichen Ultras Räume zu lassen – für Selbstinszenierung, Choreografien, Stimmung. Sie sollen ihre Identifikation ausleben können. Leider sehen das viele Polizei-Hardliner anders.“

Nun kann man wie auch immer zum Fußball und all seinen Facetten stehen. Auch das sportliche Schicksal des Bundesligisten VfB Stuttgart mag die Eine mehr, den Anderen weniger interessieren. Viele werden die Proteste von Stuttgarter Fans gegen die eigene Mannschaft vor, während und nach der letzten Bundesliga-Begegnung gegen den VfL Bochum nicht einmal registriert haben. Da kochten natürlich Emotionen hoch. Genau so natürlich ist es im menschlichen Miteinander nicht hinnehmbar, dass wie auch immer geartete Emotionen in Gewalt gegen Personen und Sachen münden, Menschen zu Schaden kommen. Auch verbale Gewaltandrohungen in Form von “Wenn ihr absteigt, schlagen wir euch tot“, verbieten sich eigentlich von selbst. Die polizeiliche Bilanz des 5. Dezember, an dem “zwischenzeitlich rund 3.000 Personen vor dem Verwaltungsgebäude des VfB ihrem Unmut wegen der Tabellensituation des Vereins lautstark Luft machten“: Zwei verletzte Polizisten, drei vorübergehende Festnahmen von Zuschauern unter anderem wegen Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. So weit – so schlecht sowie in diesen Entgleisungen, Emotionen hin oder her, verurteilenswert und dem allgemeinen Ansehen von Anhängern des runden Leders nicht zuträglich.

Eine emotional aufgeheizte Stimmung baut sich allerdings kaum ab, wenn kurz hernach ein Kolumnist von Welt-Online – im Tenor durchaus generalisierend – vom “Hörgenuss schrillen Affengebrülls … beim Stadionbesuch“ schreibt sowie davon, dass “sich quer durch die Liga wilde Horden im Rahmen der kochenden Massenhysterie, entgleisten Gefühle und schlechten Durchblutung“ zusammen rotten würden – und man als Journalist die Schnauze voll habe “angesichts dieser armseligen und tiefergelegten Krawallos, die sich beim Versuch, ihre Schlappen des frustrierenden Alltags zu kanalisieren, jeden vorknöpfen, der bei drei nicht auf dem Baum ist, von den Polizisten über die Spieler bis zum Hoffenheimer Leistungsträger Dietmar Hopp, der sich aus Angst vor der Macht des Mobs schon nicht mehr zu Auswärtsspielen traut“.

Die polemische Frage “Was tun?“ beantwortet der eifernde Welt-Kolumnist Oskar Beck mit seiner augenscheinlichen amerikanischen Vision, den “Störer … noch vor Spielschluss … in Fußfesseln dem Haftrichter“ vorzuführen. “Womöglich könnte auf dieser Idee auch der Fußball aufbauen.“ Und falls diese Vision, vielleicht an irgendwelchen hierzulande postulierten Grundrechten, scheitern sollte, hätte er zumindest noch den Stinkefinger a la Schiedsrichter Massimo Busacca gegen Ultras, Fans, Zuschauer und Unbeteiligte schlechthin parat. Zwar verurteilt Kolumnist Beck einerseits die “pädagogische Methode“ scheinheilig als “Idee aufs Schärfste“, hält sie andererseits “bislang für die mit Abstand beste“.

Nun kann innerhalb einer Kolumne oder eines Kommentars so einiges zugespitzt formuliert werden, mit Emotionen, lebendig für die Leserschaft. Der Kolumnist hat zudem unbesehen die Freiheit, seine Meinung so zu schreiben, wie er will – aber auch derartige Verbalinjurien?

“Man merkt, der Typ, der das verfasst hat, geht nicht gerne ins Stadion und schreibt nur das, was er im Fernsehen sieht“, lautet ein noch relativ gelassener Kommentar im – mit rund 250.000 Klicks pro Tag keinesfalls zu vernachlässigenden – Forum von ultras.ws zur Welt-Online-Kolumne.

Vielleicht ist ja aber der Fußball und die Auseinandersetzung damit auch wirklich nur – wie im Juni 2009 in der Sendung Studiozeit des Deutschlandfunk resümiert – “die Projektionsfläche einer zusehends kommerzialisierten und reglementierten Gesellschaft“?

[Dieser Artikel wurde am 7. Dezember 2009 bei Telepolis veröffentlicht.]

Nur Soccer-Nazis?

www. In gewissen Online-Kreisen kursieren seltsam anmutende Selbst-Aufnahmen eher zweifelhafter Anhänger des runden Leders aus offenbar osteuropäischen Gefilden.

So werden seit Wochen auf einer *englishrussia.com-Domain unter der Headline “Soccer Nazis“ im Ku-Klux-Klan-Stil vermummte Besucher von Fußballspielen dokumentiert, fotografiert wohl in russischen und ukrainischen Stadien. Zu sehen ist beispielsweise, wie eine offenkundig als ’Neger’-Puppe ausstaffierte Figur augenscheinlich gehenkt wird, Bengalos fackeln, Insignien des Ku-Klux-Klan sind auf fast allen Bildern deutlich auszumachen.

Die Darstellung des Ganzen hat scheinbar seinen Urspung in einem in russischer und englischer Sprache auf einem *ru-Server gehosteten Dynamo-Forum; auf den Fotos sind offenbar nicht unbedingt grundlos Fan-Utensilien des BFC Dynamo Berlin und der SG Dynamo Dresden augenfällig.

Deutlich kommentiert allerdings wurden diese Darstellungen im – mit rund 250.000 Klicks pro Tag keinesfalls zu vernachlässigenden – deutschsprachigen Forum von ultras.ws unter anderem mit “… weil irgendwelche Rassisten in Russland einen BFC-Schal umhaben oder eine Dynamo-Dresden-Flagge zeigen …“ (…) “what the fuck …”.

(Screenshots O.M.)

[Dieser Artikel wurde am 2. Dezember 2009 bei redok veröffentlicht.]

Unpolitischer Fußball? Wo auch immer?

Brandis/Leipzig. Bei einem Bezirksklasse-Auswärtsspiel werden Mannschaft und Anhänger von Roter Stern Leipzig augenscheinlich von Rechtsextremisten militant attackiert.

Eine der ersten Online-Meldungen um die Geschehnisse während der Begegnung FSV Brandis gegen Roter Stern Leipzig wurde wohl via twitter verbreitet. “Blutiger Überfall in der Bezirksklasse“, berichtete später der MDR; von mehreren Verletzten und einem erfolgten Spielabbruch schrieb ebenso die LVZ. Der Rote Stern Leipzig selbst veröffentlichte auf seiner Internetpräsenz eine Pressemitteilung: Nazi-Überfall bei Auswärtsspiel in Brandis.

Die Polizei bestätigte bislang lediglich, dass es zu Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans gekommen sei. Dabei seien zwei Anhänger des Vereins Roter Stern Leipzig und ein Spieler verletzt worden. Die Beamten hätten 15 Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen (ddp).

Unterdessen geht die Leipziger Internet Zeitung davon aus, dass sich der erfolgte Angriff “ziemlich passgenau mit Stimmen unter anderem in Foren wie Altermedia [deckt], nun statt angemeldeter Demonstrationen verstärkt auf gezielte Aktionen zu setzen, Gewalt inbegriffen“. Als Hintergrund dafür scheint aktuell auch der lediglich als Stehdemonstration kläglich gescheiterte Nazi-Aufmarsch in Leipzig am 17. Oktober gesehen zu werden.

“(…) Viele Fußballfans versuchen durch die Losung ’Keine Politik im Stadion’ politische Einflüsse jeder Art von sich zu weisen (…)

(…) Wenn es politisch ist, seine Aufmerksamkeit oder sein Hirn am Stadioneingang abzugeben, dann sollten Fans nicht davor zurückschrecken, es reinzuschmuggeln, nur weil der Begriff verteufelt ist.

Es geht nicht darum, den Spaß am Fußball zu verderben. Provokationen und Pöbeleien gehören zum Fußball wie das Salz zur Suppe – ganz klar. Aber das Gefühl dafür, wann eine Suppe versalzen ist, sollten Fans nicht verlieren (…)

(…) Auch das Private ist und wirkt politisch. ’Football without politics’ ist demnach eine verfängliche Losung, die am besten mit ’Fußball ohne Nachdenken’ übersetzt werden sollte.“

[Quelle: Keine Politik im Stadion? Über das Politische im so genannten Unpolitischen. in: Ballbesitz ist Diebstahl! Fußballfans zwischen Kultur und Kommerz. BAFF (Hrsg.). Göttingen. 2004.]

[Dieser Artikel wurde am 24. Oktober 2009 bei redok veröffentlicht.]

Auftrag Deutsches Fußball-Fan-Reich?

Dresden. Einige Anhänger des Drittligisten Dynamo Dresden fühlen sich offenbar dazu berufen, plakativ Anleihe bei der Rechtsrock-Band Stahlgewitter nehmen zu müssen.

Bei der Begegnung SV Werder Bremen (A) gegen SG Dynamo Dresden umrahmten am 12. Spieltag der 3. Liga in der Saison 2009/10 wie so oft zahlreiche Zaunfahnen die Partie. Wie ebenso üblich, kursieren seit dem in verschiedenen Fan- und Ultra-Foren Schnappschüsse dieses Events.

In einem deutschsprachigen Ultra-Forum wurde indessen eine verblüffende Ähnlichkeit einer der Dresdner Zaunfahnen-Losungen von besagtem Tag in Bremen mit einem Liedtext der Rechtsrock-Band Stahlgewitter festgestellt.

“Die BRD ist uns egal und völlig gleich – für uns zählt nur Sachsens Königreich“

(Bremen, 3. Oktober 2009 – Foto: Frank Dehlis, dehli-news.de)

“(…) Die BRD ist uns egal und völlig gleich,
denn unsere Heimat ist das Deutsche Reich.
Die Republik ist uns egal, vollkommen gleich,
denn unser Auftrag ist und bleibt das Deutsche Reich (…)“
[vgl. Stahlgewitter: Auftrag Deutsches Reich]

Das Antifaschistische Info Blatt (AIB) berichtete in seiner Sommer-Ausgabe 2009 über “Dresdner Neonazi-Hooligans und die SG Dynamo Dresden“, hauptsächlich im Zusammenhang mit den Übergriffen in der Dresdner Neustadt nach dem Türkei-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft während der Weltmeisterschaft 2006 und einer späteren Attacke von Dresdner Nazis gegen einen Zeugen einer diesbezüglichen Gerichtsverhandlung.

Bezüglich der vormals im AIB darüber hinaus erhobenen Vorwürfe gegen die Vereinsführung der SG Dynamo Dresden, beispielsweise –

“[…] verweigerte der Verein im Jahr 2008 ohne Begründung eine Aktion im Rahmen von ’FARE’ (Football against Racism in Europe), die durch die Faninitiative vorbereitet wurde […]“

“[…] ist es auch nicht verwunderlich, dass auch auf der offiziellen Dynamo-Homepage Bilder von Unterstützungstransparenten für Willy Kunze, den verurteilten und mit Stadionverbot belegten Neonazischläger auftauchen. Zwar hatte der Verein Zaunfahnen, die keinen Dynamobezug haben, untersagt. Aber bis zum letzten Spieltag der Saison tauchten die ’Alles Gute Willy’ und ’Grüße in den Knast’-Transparente bei den Spielen auf […]“

– scheint der amtierende Pressesprecher, Enrico Bach, auch auf mehrmalig dahingehende Anfragen von redok, nicht in der Lage zu sein, richtigstellend antworten zu können. Immerhin ist ja zumindest die Stahlgewitter-Anleihe vom Auswärts-Auftritt einiger Dynamo-Fans am 3. Oktober in Bremen offenbar nicht in der aktuellen Bildergalerie auf der Homepage des Vereins gelistet. Hat ja auch fast niemand gesehen – und bemerkt?

Am 15. Oktober verlautbarte die SG Dynamo Dresden, sich in Zusammenarbeit mit der Dresdner Fan-Initiative 1953international mit verschiedenen Aktionen an der europaweiten Aktionswoche 2009 des internationalen Fan-Netzwerks Football Against Racism in Europe (FARE) zu beteiligen.

Heißt es das jetzt in Dresden etwa auch von offizieller Seite? – “Faschos passen hier nicht rein!“

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Ergänzung vom 19.10.2009

Mittlerweile hat der Verein zu den beiden im AIB erhobenen Vorwürfen sowie zu dem obigen redok-Bericht Stellung genommen.

Laut Dynamo-Pressesprecher Enrico Bach hatte der Verein im Jahr 2008, wie in den Vorjahren, an der FARE-Woche teilgenommen und am damaligen 25. Oktober im Stadionheft einen bezüglichen Text veröffentlicht. Dagegen sei in gemeinsamer Entscheidung mit dem Hauptsponsor verweigert worden, die Trikotfläche bei einem Spiel der FARE beziehungsweise der lokalen Initiative zur Verfügung zu stellen, “was angesichts der wirtschaftlichen Situation des Clubs auch nachvollziehbar ist und sicher nicht nur in Dresden so entschieden wurde oder worden wäre“.

Das “Grüße-in-den-Knast“-Banner weise Dynamo-Logos auf, sei aber keiner speziellen Person zuzuordnen. Dem Verein sei es nicht möglich, “diese Grüße pauschal zu verbieten und die Straftäter, die eine Strafe absitzen, aber deswegen ja gesellschaftlich nicht abgeschrieben werden, per se aus seiner Fanszene auszuschließen“. Bilder mit “Alles-Gute-Willy“-Bannern seien bei einer stichprobenhaften Suche in der Bilder-Datenbank mit etwa 3.000 Bildern zum Thema “Fans“ nicht gefunden worden; bei einem konkreten Hinweis würden sie entfernt.

Die beim Auswärtsspiel in Bremen aufgetauchten fragwürdigen Banner seien bereits intern auf eine schwarze Liste gesetzt worden, die der Verein bei zukünftigen Auswärtsspielen verschicken werde und um deren Verbot die Heimvereine gebeten werden. Das im obigen redok-Bericht angesprochene Banner (“Die BRD ist uns egal und völlig gleich“) erschließe sich dem Nicht-Nazi-Liedgut-Kenner nicht sofort, sei aber jetzt auf die Liste mit aufgenommen worden.

[Dieser Artikel wurde am 18./19. Oktober 2009 – mit einem Foto gleichen Motivs von bultras.net – bei redok veröffentlicht.]

Keine VIP-Lounge für die NPD

Dresden. Der in der 3. Liga spielberechtigte Fußball-Verein Dynamo korrigiert umgehend das VIP-Karten-Angebot seines Sportrechtevermarkters an den Deutsche-Stimme-Verlag.

Die offensichtliche Genugtuung darüber, dass “der groteske Kampf gegen Rechts ad acta gelegt und Normalität im Umgang mit der NPD“ einziehen würde, quoll noch vor wenigen Stunden quasi aus jeder Zeile einer Pressemitteilung der NPD. Vorausgegangen war dem ein Schreiben an den NPD-Verlag Deutsche Stimme in Riesa, in welchem durch den Sportrechtevermarkter der SG Dynamo Dresden (SGD), Sportfive, “der Deutschen Stimme für die Saison 2009/2010 VIP-Karten angeboten“ worden waren.

(Schnappschuss im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion, 2007 – Foto: O.M.)

Innerhalb kurzer Zeit dürfte allerdings die klammheimliche Freude der sächsischen Rechtsextremisten über ihren vermeintlichen VIP-Status im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion wieder verflogen sein. Die Pressestelle der SGD verlautbarte, für den Vermarkter Sportfive habe ein externer Dienstleister 18.000 Adressen ausgewählt und diese angeschrieben. Innerhalb der Aussendung für die Werbekampagne zur Vermarktung des neuen Dresdner Fußballstadions sei dabei, sachsenunkundig oder unsensibel sei dahin gestellt, das Anschreiben an den Deutsche-Stimme-Verlag “offenbar durchgerutscht“.

Gegenüber SPIEGEL-Online erklärte Peter Tauber, Pressesprecher der SGD: “Glauben Sie mir, wenn es die letzten vier Logen wären und die uns den 40-fachen Preis zahlen – wir würden an diese Leute keine Plätze verkaufen.“

Noch vor einigen Jahren gab es aus der damaligen Führungsetage des Dresdner Fußball-Vereins nicht so deutliche Worte – beispielsweise als Anfang August 1998 beim Spiel gegen VFC Plauen im Rudolf-Harbig-Stadion das Transparent “NPD Sächsische Schweiz grüßt Dynamo Dresden“ gehisst und nur wenige Tage später beim Spiel gegen den Dresdner SC im Stadiongelände dieses Plakat erneut zu sehen war und zudem ungehindert rechtsextremistische und antisemitische Wahlwerbung betrieben werden konnte (Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 20. August 1998; DER SPIEGEL, 24. August 1998).

“Dynamo ist unpolitisch. Dennoch gibt es ein klares Bekenntnis gegen Rechtsextremismus“, zitiert die Sächsische Zeitung im aktuellen Zusammenhang den SGD-Pressesprecher. Die Saison 2009/2010 beginnt für die 3. Liga in wenigen Wochen – in Dresden ohne Rechtsextremisten, jedenfalls im VIP-Bereich. Seliges Forza Dynamo also allenthalben?

Unterdessen betont der Dynamo-Vermarkter Sportfive bezüglich des Fauxpas beim Versand der VIP-Angebote: “Die Schuld liegt bei uns und nicht beim Verein und dafür möchten wir uns entschuldigen“.

Gibt man übrigens derzeit auf der Homepage der NPD Sachsen Suchbegriffe wie beispielsweise “Fußball“, “Dynamo Dresden“, oder gar “VIP“ ein, erscheint immer wieder “Ergebnisse gesamt: 0“.

[Dieser Artikel wurde am 23. Juni 2009 bei redok veröffentlicht.]