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Konkret. Konkreter. Kallnik.

Mario Kallnik, Sportdirektor beim 1. FC Magdeburg, legte sich zum Start der aktuellen Drittliga-Saison vorab ganz schön konkret fest. Und wurde auch zitiert. Naja, von der (Unvergessen: Tatort-Kommissar Stoever) “BLÖD-Zeitung“, aber immerhin. Wir erinnern uns.

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(Screenshot bild.de, 10. Juli 2015 – O.M.)

Am 10. Spieltag der Liga – rauchflackernde Bilder von den Rängen des Ostseestadions vor Augen – legte der Kallnik Mario nach. Konkreter.

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(Screenshot bild.de, 23. September 2015 – O.M.)

Viel Nichts um Rauch? Theatralischer Sprach-Akt? Die Rasenball-Saison war noch relativ jung.

Während des 17. Spieltags in der 3. Liga dann fühlten sich wohl einige Magdeburger Anhänger wiederum provoziert, vermutlich von der herbstlich kühlen Aspacher Landluft. Die kämpferischen Bilder aus dem Stadion der SG Sonnenhof Großaspach abseits des Spiels auf dem Rasen sind bekannt.

Nun konnte der FCM-Sportdirektor gar nicht anders. Er berief sich auf seine eigene Ansage, konkret auf die aus dem Juli dieses Jahres. Und konkretisierte.

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(Screenshot mdr.de, 24. November 2015 – O.M.)

Angenommen, Duktus und Tempi behalten im weiteren Verlauf der rasenballerischen Theatersaison ihren ganz eigenen blau-weißen Rhythmus. Dann wäre um den 24. Spieltag herum die Magdeburger Punkte-Suppe zum dampfenden Abschenken in der Kelle. Mit Ansage. Ganz konkret. Vielleicht.

’Wenn auf dem eigenen Parkplatz am Stadion von unseren Parkplatznutzern gegenüber anderen Parkplatznutzern Gewalt ausgeht, behält sich der 1. FC Magdeburg vor, dem DFB zu empfehlen, die Parkplatzordnung als geschenkt zu betrachten.’ (à la)

Am 24. Spieltag absolviert der 1. FC Magdeburg übrigens einen Auswärtsauftritt beim Chemnitzer FC. Also würde die Empfehlung für eine knallhart konkrete Warnung nicht helfen, an jenem Tag jedenfalls. Da muss dringend eine neue Sprachregelung gefunden werden. Für auswärts. Irgendetwas. Konkreter als konkret. Irgendwann.

So eine Drittliga-Saison hat 38 Spieltage. Irgendwo. Irgendwie. “Die Wahrheit ist immer konkret“ (Wladimir Iljitsch Uljanow). Mario Kallnik, übernehmen Sie?

SGD vs. FCM – Nur ein Spiel?

Bei der anstehenden Begegnung zwischen der SG Dynamo Dresden und dem 1. FC Magdeburg am 31. Oktober in der 3. Liga handelt es sich lediglich um ein Fußballspiel. Könnte man meinen. Nichtsdestotrotz ist die Versuchung nicht gerade klein, ein wenig mit den Beobachtungen vorab zu spielen.

Nach dem 2:1 der Dresdner am letztzurückliegenden Spieltag in Kiel bejubelte ein Teil der Mannschaft den Erfolg im Innenraum des Stadions hinter einem Banner, “auf dem eine Faust das Emblem des FCM zerschlägt. Für die Aktion hat sich Dynamo umgehend bei den Magdeburgern entschuldigt, sagte Ralf Minge … Die Spieler hätten in ihrer Emotionalität nach dem Sieg nicht realisiert, was sie hochhalten, erklärte der Sportvorstand“, berichtete die Sächsische Zeitung am Montag danach.

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(Holstein-Stadion, 24. Oktober 2015 – Foto: dehli-news.de)

An dieser Stelle ist die Versuchung durchaus gegeben, leicht abgewandelt ein Zitat von Eduard Geyer ins Spiel bringen zu wollen. Könnte man, muss aber nicht sein.

“Dass sich … ein Großteil der Dynamo-Profis aber mit dem Banner fotografieren lässt, geht ihrem Mitspieler Andreas Lambertz dann doch entschieden zu weit. ’Ich habe den Jungs gesagt, dass man so etwas als Spieler nicht macht. Ihre Antwort: Sie wussten gar nicht, was auf der Fahne drauf ist’“, war dann einen Tag nach dem Montag in der Sächsischen Zeitung zu lesen. Eduard Geyer, übernehmen Sie?

In ihrer Montagsausgabe untertitelte die Dresdner Morgenpost besagten Faust-Schnappschuss übrigens wortspielend andeutungsvoll: “Nach dem Sieg in Kiel feierten die Dynamos mit den Fans und stimmten sich auf das Ostderby gegen Magdeburg am Sonnabend ein.“

Die Entschuldigung von Ralf Minge wiederum hätte es allerdings nicht gebraucht, stellt die Sächsische Zeitung aktuell dar und lässt Mario Kallnik vom FCM vorab zur Begegnung im Rudolf-Harbig-Stadion verbal mitspielen: “’Wir sind Sportsleute, haben das nicht so hoch gehängt und fühlen uns auch nicht provoziert. Für mich ist nur eines entscheidend: dass es am Ende des Tages friedlich zugeht’, bekräftigt der Sportchef und findet, zum Derby gehöre ein bisschen Provokation dazu.“

Genug der Wortspielereien. Es ist nur ein Fußballspiel. Alles ist gesagt?

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(Die Botschaft …)
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(… beim behüteten Nachwuchs – Fotos: O.M.)

Der Versuchung nachzugeben, in der sächsischen Landeshauptstadt einen Blick auf öffentlich geschützten Raum zu werfen, ist dann schon wieder eine andere Geschichte.

– Update 28. Oktober 2015 –

Mittlerweile schimmert die Mauer auf dem Gelände der SG Dresden Striesen ohne Schrift durchgängig grün.

1. FC Magdeburg: Von BILD lernen, heißt was?

Manchmal kommt man an der “BLÖD-Zeitung“ (Unvergessen: Tatort-Kommissar Stoever) irgendwie nicht vorbei. Erstens, weil das Blatt immer wieder einmal für ein Bonmot mehr oder weniger gut ist. Und zweitens, weil im Folgenden das stringente Zitat-Kettchen keinesfalls durch anderweitige Medien billig unterbrochen wird.

Erster Akt –

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(Screenshot bild.de, 10. Juli 2015 – O.M.)

Im zweiten Akt irrlichtern die bekannten Bilder von den Rängen zu Beginn der Drittliga-Partie FC Hansa Rostock gegen 1. FC Magdeburg am 10. Spieltag der laufenden Saison.

Der dritte Akt spielt in der regulären Pause besagter sportlicher Begegnung im Ostseestadion –

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(Screenshot bild.de, 23. September 2015 – O.M.)

Geschickt formuliert, Chapeau!

Und das bleibt jetzt – egal ob der zitierten Quelle – weiter unkommentiert einfach so stehen.

Nach dem Spiel allerdings kam es noch zu Ausschreitungen, meldete dann das Polizeipräsidium Rostock. Beteiligt waren offenbar “etwa hundert Vermummte, die dem Fanspektrum des Vereins Hansa Rostock zuzurechnen sind“. Glück gehabt, FCM?

Ein vierter Akt? Da wird fürwahr zu sehen sein, wie reagiert wird. Wenn und vielleicht. Die Theatersaison ist ja noch lang.

“Das Wahre gibt es nicht! Es gibt nur verschiedene Arten des Sehens“ (Gustave Flaubert).