Schlagwort-Archive: Alexander Osang

MedienScreen # 341 [German History X. Tear down the wall?]

[Fundstück] Alexander Osang, “Westbesuch“, DER SPIEGEL, 2. November 2024 –

(…) Der Ostler, der nach dem Fall der Mauer ein neues Land betrat, ist oft genug beschrieben worden. Wir haben gehört, was er erwartet und was er befürchtet hat, was ihn überraschte, was ihn enttäuschte. Wir kennen seine Jeanshosen, seine Autos, die Frisuren, die Dialekte, die Freudentränen. Mich würde interessieren, woran sich die Westler erinnern, die damals kamen (…)

– Nachschiebsel –

(In: DER SPIEGEL Nr. 47, 16. November 2024 – Faksimile: O.M.)

MedienScreen # 302 [OliveGreen Ditches]

[Fundstück] Alexander Osang, “Im Tatarengraben“, DER SPIEGEL, 28. Januar 2023 –

(…) Beuys würde sich heute auf der Berliner Stadtautobahn festkleben, während Funktionäre der grünen Partei, die er mitbegründet hat, wieder auf dem Weg zum Tatarengraben sind (…)

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

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MedienScreen # 273 [Happy Springtime (War Is Over?)]

[Fundstück] Alexander Osang, “Showdown“, DER SPIEGEL, 27. März 2021 –

(…) stieg ich auf den Mont Klamott, einen Trümmerberg in der Mitte Berlins. Auf der Spitze saßen Leute auf den besprayten Bunkerresten und sahen Richtung Westen, wo die Sonne über einer Skyline unterging, vor der amerikanische Kalter-Krieg-Filme gedreht werden könnten. Sie tranken Wegebiere, rauchten, in ihren Augen leuchtete das Abendrot. Es roch nach Weed. In meinem Kopf sang die unsterbliche Tamara Danz: “Auf dem Dach von Berlin, sind die Wiesen so grün.“ Es wurde Frühling, dachte ich. Der Krieg war vorbei (…)

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[Mont Klamott, Silly (1983) @ YouTube.com]

MedienScreen # 268 [Kulinarisch kulturelle Kulturlandschaften]

[Fundstück] Alexander Osang, “High Noon am Strand“, DER SPIEGEL, 30. Januar 2021 –

(…) Jeden Morgen lese ich, noch im Bett, in einem speziellen Corona-Newsletter, wie es Künstlern so geht, ohne Publikum, was sie machen, was sie lesen, fernsehen, worüber sie lachen, was sie kochen. Die meisten Kulturschaffenden leben anscheinend vegan. Niemand isst ein Spiegelei zum Frühstück, von Speck will ich gar nicht reden. Die Schlemmer unter den Autoren, Malern, Schauspielern und Musikern essen Porridge mit einem Schuss Hafermilch. Ich frage mich, was das alles mit der deutschen Kunst macht. Um munter zu werden, lese ich anschließend ein paar Kolumnen von Harry Rowohlt, der auf öffentlichen Lesungen rauchte und Whisky trank. Er sah nicht so gesund aus und ist auch schon tot. Seine Texte aber sind sehr lebendig.

Ein klassisches Rowohlt-Zitat lautet: “Freiheit ist, wenn man sich morgens fragt, was man wohl tun wird, Zwang ist, wenn man es weiß.“ (…)

MedienScreen # 233 [German History X. Helau?]

[Fundstück] Alexander Osang, “Balagan“, DER SPIEGEL, 16. November 2019 –

(…) In ein paar Jahren wird der Mauerfall so etwas wie Halloween sein. Mit den Blättern fällt die Mauer. Kinder ziehen sich lustige Jeansanzüge an und gehen als Ostdeutsche auf Süßigkeitenjagd. Wie hieß der erste Staatsratsvorsitzende der DDR? Heinz Rühmann? Fritz Haarmann? Adolf Hitler? Nicht ganz. Kriegst trotzdem ein Snickers, du kleines Mauerkind, du. Irgendwann wird alle Geschichte zum Denkmal oder zum Musical (…)