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Uwe Steimle im (Ossi)Theater allein zuhaus?

Exposition –

“(…) Ein Träger des goldenen Aluhuts und ausgewiesener Verschwörungstheoretiker hat im öffentlich-rechtlichen Fernsehen schlichtweg nichts verloren. Was nicht länger des Mitteldeutschen Rundfunks Strategie sein kann: Steimle machen lassen, dann entschuldigen, dann einhegen. Steimle wird doch nicht Recht haben, wenn er seine Kraft durch Freunde im Mitteldeutschen Rundfunk gewinnt?“ [Joachim Huber, Der Tagesspiegel Online, 25. Oktober 2019].

Retardierendes Moment –

“(…) kann der MDR nur verlieren: Hält er an Uwe Steimle fest, wird er von dessen Kritikern mit Steimle zusammen in die rechte Ecke gestellt. Kündigt er die Zusammenarbeit auf, droht aus dem Lager der Steimle-Fans umso heftigere Kritik. Wohl niemand will Uwe Steimle in dieser Situation zum Märtyrer machen“ [Nadja Mitzkat, ZAPP @ ndr.de, 26. Juni 2019].

Peripetie –

(MDR Presse @ Twitter, 4. Dezember 2019)

Epilog –

“(…) Dass Uwe Steimle nun nicht auf dem tückischen Feld der Satire gestolpert ist, sondern über illoyales Verhalten gegenüber seinem Arbeitgeber, es hat schon selbst viel von einer Satire-Nummer“ [Oliver Reinhard, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 5. Dezember 2019].

Vorhang –

(Screenshots Twitter: O.M.)

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Steimle, Steimle und kein Ende?

Ach, der Steimle Uwe. Populär und verehrt in einigen MittelDeutschenRandgebieten wie einst und immer noch der Stülpner Karl. Wobei letzterer mitnichten in ein Töpfchen mit ersterem ’Volkshelden’ – Schauspieler, Autor und titulierter Kabarettist sowie Satiriker – geworfen werden sollte, Sorry Karl.

Ja, der Steimle Uwe als solcher. Bekannt aus Film, Funk und Fernsehen – und diversen Zusammenhängen, die durchaus als politisch benannt werden können. Wenn’s rechtens ist.

Steimle Uwe, der Verkannte? Und nun zitiert auch noch DER SPIEGEL in seiner aktuellen Print-Ausgabe (# 44) den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) mit der Ansage “die Redaktionen seien gerade dabei, ’den Bereich Kabarett und Satire inhaltlich neu aufzustellen’“.

“(…) Im Kern ist das vage formuliert, wie die ARD-Anstalt ihren Umgang mit dem umstrittenen sächsischen Kabarettisten hält. In einer seiner letzten Provokationen posierte Steimle in einem Nicki – für ihn im DDR-Sprachgebrauch ein ’Nicki’ – mit der Aufschrift ’Kraft durch Freunde’ in Fraktur“ (…) [Der Tagesspiegel Online, 25. Oktober 2019].

Steimle Uwe, das stets unverstandene Opfer im mitteldeutschen Osten? Noch im Mai dieses Jahres “porträtierte ihn der Sender [MDR] in seiner Reihe ’Lebensläufe’ als ’Heimatforscher und Störenfried’, als ’Mann, der zum kulturellen Inventar Mitteldeutschlands gehört’“ (Der Tagesspiegel Online, 25. Oktober 2019).

Und nun, Steimle Uwe? Kein Doktor Stuber in Sicht? Wenigstens eine fangemeinschaftliche Selbsthilfegruppe? Oder doch einfach weiterhin im Schoß des MDR?

“(…) Ein Träger des goldenen Aluhuts und ausgewiesener Verschwörungstheoretiker hat im öffentlich-rechtlichen Fernsehen schlichtweg nichts verloren. Was nicht länger des Mitteldeutschen Rundfunks Strategie sein kann: Steimle machen lassen, dann entschuldigen, dann einhegen. Steimle wird doch nicht Recht haben, wenn er seine Kraft durch Freunde im Mitteldeutschen Rundfunk gewinnt?“ [Kabarettist auf rechter Mission – MDR drückt sich um Entscheidung über Uwe Steimle, Joachim Huber, Der Tagesspiegel Online, 25. Oktober 2019].

Steimle Uwe – einer aus Sachsen, “der weltlichen Vorhölle, dem Sendegebiet des MDR“ [Konkret Literatur Verlag anno 2006].

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