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SV Babelsberg vs. Dynamo Dresden: Nach Pyro Eins zu Eins

Vor dieser Begegnung am 36. Spieltag waren die gastgebenden Babelsberger auch nächstsaisonal bereits sicher in der 3. Liga, die Dresdner dagegen immer noch mit dem Fuß im Türspalt, diese Liga vielleicht doch in Richtung Höherklassigkeit verlassen zu können. Diese Konstellation und eine freitägliche Reise in das durchaus zuweilen schnuckelig verträumt wirkende Filmstädtchen sowie die zu erwartende Atmosphäre im Karl-Liebknecht-Stadion waren Grund genug, am 29. April auch wieder einmal im “Karli“ vorort zu sein.

Und siehe da, die Anreise zeigte, es hat sich kaum etwas verändert, jedenfalls was die schon fast berühmt berüchtigte Parkplatzsituation in Babelsberg betrifft, wenn mehr als drei Autos mit Auswärtsfans anreisen. Nichtsdestotrotz funktionierte die Akkreditierung durch die Babelsberger Pressestelle tadellos und nach Überwindung des doch hier und da ein wenig beengt durcheinander strömenden Fanvolkes und des etwas überfordert wirkenden, aber freundlichen, Einlassdienstes befand man sich bei bestem Wetter dann kurz vor Spielbeginn auch unmittelbar am Ort des Geschehens.

Im weiteren Verlauf zeigte sich dann allerdings, dass die Kommunikation aus dem “Karli“ heraus schon noch erhebliche Lücken aufweist. Aber vielleicht entdecken die Babelsberger dann bald auch noch all die drahtlos technisch stabil möglichen Online-Verbindungen für sich und ihre Gäste.

Stimmungstechnisch rissen die Fanlager, abgesehen von einer sehr nett anzuschauenden Choreo auf der Babelsberger K-Tribüne und zeitweise durchaus brachialen Rufen und Gesängen von beiden Anhängerscharen, in der ersten Halbzeit allerdings nicht durchgängig die symbolisch berühmten Bäume aus. Bei einem Anteil von rund 2.500 Dresdner Anhängern unter den 6.818 Zuschauern im “Karli“ hatte man aber dennoch einfach manchmal das Gefühl, Dynamo hätte hier Heimspiel – und abgesehen davon eigentlich zur Halbzeit schon führen müssen. Aber die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz und so ging es mit 0:0 in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann mit einem forcierten Dresdner Fan-Auftritt, Teile des Gäste-Blocks enterten den Absperrzaun, tanzten auf diesem herum, die “Dresdner Anhänger unterhalten das gesamte Stadion und feiern durch“ (Live-Ticker Dynamo). Die SVB03-Anhänger hielten entsprechend ihren Möglichkeiten dagegen, die Stimmung war nun “Karli“-würdig.

Als durchaus außenstehendem Beobachter erschließen sich nicht alle Interna des Babelsberger Vereins dem Betrachter, auch nicht auf den zweiten Blick. Auf den ersten Blick war das große Banner vor dem A-B-C-Block seit Beginn des Spiels deutlich sichtbar: “Vorstand raus!“. Und das dann im dortigen Babelsberger Block knapp 30 Minuten in der zweiten Halbzeit ein weiteres Banner quasi in Lauerstellung zur Präsentation zurecht gezupft wurde, war auch erkennbar. Was folgte, war augenscheinlich eine Aktion im eigenen Stadion gegen den Vorstand des Vereins der 03’er, der von Dresdner Seite mit skandieren von “Pyrotechnik ist kein Verbrechen!“ und einer eigenen Pyro-Einlage beantwortet wurde …

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(Babelsberg startet …)
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(… mit Ansage …)
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(… und lässt zuschauen)
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(Dresden antwortet …)
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(… mit Gegenansage …)
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(… und lässt zuschauen – Alle Fotos: O.M.)

Die Begegnung in Babelsberg wurde von Schiedsrichter Michael Weiner daraufhin kurz unterbrochen und, nach dem sich der Rauch aus dem “Karli“ etwas verzogen hatte, weiter geführt – bis hin zum 1:1-Endstand. Ein Resultat, welches den SV Babelsberg 03 natürlich sicherlich freut und das der SG Dynamo Dresden – voraussichtlich – wenig bis gar nichts nützt. So werden sich wohl beide Mannschaften wahrscheinlich in der nächsten Saison wieder in der 3. Liga begegnen, in der allerdings ja nach wie vor und bestimmt auch im nächsten Jahr so gut wie alles möglich scheint. Warum allerdings der Babelsberger Anhang nach dem Ausgleich kurz vor Ultimo dann unbedingt politische Liederchen trällern musste, wird wohl ein kleines Babelsberger Geheimnis bleiben, wie manchmal eben so einiges dort.

Wegen der Pyro-Aktionen sind seitens des DFB gegenüber beiden Vereinen mehr als wahrscheinlich Sanktionen zu erwarten. Wie diese ausfallen, wird zu sehen sein. Zumindest die SG Dynamo Dresden stand dahingehend ja bereits unter schärferer Beobachtung.

SV Babelsberg 03 vs. SG Dynamo Dresden 1:1 (0:0) –

29. April 2011, Karl-Liebknecht-Stadion in Babelsberg

Schiedsrichter: Michael Weiner

Offiziell angegebene Zuschauer: 6.818

Torfolge: 0:1 Koch (77.) – 1:1 Engler (87.)

Gelbe Karten: Rudolph, Surma – Schahin

Gelb-Rote Karten: Rudolph (58.) – Schahin (89.)

[Dieser Artikel wurde am 30. April 2011 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]