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OliveGreen aged

Einst galt das gesprochene Wort. Später erlangten auch abgedruckte Buchstaben zu gewisser Bedeutung.

… Lesen kann bilden. Auch und gerade in gedruckten Büchern. You remember?

Nachträglich wiederholt blätternd beispielsweise in “Abschied von den Grünen“ [Peter Borgwardt, Verlag Neuer Weg, 1988], oder in “Die Grünen. Verstaatlichung einer Partei“ [Paul Tiefenbach, PapyRossa Verlag, 1998], oder in “Wir sind die Wahnsinnigen – Joschka Fischer und seine Gang“ [Christian Schmidt, Econ Verlag, 1998], oder in “Nie wieder Krieg ohne uns – Das Kosovo und die neue deutsche Geopolitik. Mit einem unfreiwilligen Vorwort von Joschka Fischer“ [Jürgen Elsässer (Hg.), Konkret Literatur Verlag, 1999], oder gar in “Chefarzt Dr. Fischer im Wechselbad der Gefühle – Ein Politpornothriller“ [Michael Rudolf, Verlag Klaus Bittermann, 2000].

Lange her? Wie gesagt, lesen bildet … [MeyView.com, 5. Juni 2019]

Und irgendwann weit hernach, wie durch Zufall – allerdings lediglich virtuell – dann fast irgendwie nahtlos weiter lesend …

(…) Dass er kräftig zuschlagen kann, hat der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer schon als junger Mann beweisen. Mit seiner Putztruppe arbeitet der spätere Chef der Grünen damals handfest wie später so viele engagierte progressive junge Leute daran, das Böse aus der Welt zu prügeln. Nach außen hin Pazifist und vielleicht sogar Wehrdienstverweigerer, genauere Angaben wollte der Politiker dazu nie machen, blieb sich Fischer ein Leben lang treu.

Gewalt? Besser nie, aber doch! Als er ein “neues Auschwitz““ auf dem Balkan verhindern konnte, war Fischer dafür, die Bundeswehr einzusetzen. Eigens als Begründung dafür, zum ersten Mal seit 1945 wieder deutsche Truppen ins Ausland schicken zu können, entwickelte Fischer den Hufeisenplan, über den nie genauere Informationen in die Öffentlichkeit gelangten. Eine historische Zäsur, die Deutschland zurückbrachte auf die Weltbühne der globalen Konflikte (…)

Und der deutsche Soldat als solcher [muss] wieder kriegstüchtig werden: Hochmotiviert soll er die hochmodernen Waffen führen, die mit den 600 Milliarden Sondervermögen gekauft werden. Ein Abschreckungsbeamter in Uniform, der von Litauen bis Lwiwdemfrüherenlemberg als menschlicher Schutzschild auf Wacht steht, um die Reiche der Menschen vor den Gefahren östlich der Mauer zu schützen (…)

Es sind (…) vor allem die, denen keine Uniform mehr passt, die kein Hehl daraus machen, dass es so nicht weitergehen kann. Die, die früher selbst von übergriffigen Staaten in Ost und West ins Ehrenkleid gepresst worden waren, sehen nicht ein, dass es den Jungen heute besser gehen soll. Ältere Herren sind ganz begeistert von der Aussicht, endlich wieder ein deutsches Massenheer kommandieren zu dürfen (…)

Je höher die Wahrscheinlichkeit, dass einer nicht selbst in den Schützengraben muss, desto größer die Entschlossenheit, die Werte des Westens auch mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Auch der frühere Grünen-Chef und Bundesaußenminister Joschka Fischer hat sich jetzt für eine Rückkehr der Wehrpflicht ausgesprochen. Sein früheres Nein zu einer Wehrpflicht sei “eindeutig“ ein Fehler gewesen (…)

Auch Frauen, so Fischer, müssten Waffendienst leisten. “Entweder wir haben die Gleichstellung, oder wir haben sie nicht“ (…)

(…) “Für die eigene Freiheit muss man einstehen. Wenn es darauf ankommt, auch kämpfen“, findet Fischer, der mit “man“ allerdings nicht sich selbst meint. Fischer, vom Diplomaten zum Chef der Joschka Fischer & Company umgeschult, sieht, dass das größte Aufrüstungsprogramm seit den Zeiten des Kalten Krieges ein leeres Versprechen bleibt, wenn niemand da ist, der die vielen neuen Waffen bedient (…)

(’Es sind die alten Männer, die in Anbetracht neuer Bedrohungen nach einer Rückkehr zur Wehrpflicht rufen.’ – PPQ)

[(“Kriegslüsterne Senioren: Ein Aufstand alter Männer“, politplatschquatsch.com, 10. Juni 2025) ~ Mit Dank & Gruß an PPQ – und dortselbst im vollständigen Original.]

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Notabene – Der Betrachter der Szenerie [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

MedienScreen # 354 [RasenBallaBalla-Business. Meistertitel in Dauerprobezeit?]

[Fundstück] “Ost-, Ost-, Ostdeutschland: Warum Ost-Meister nie aufsteigen“, politplatschquatsch.com, 2. Juni 2025 –

(…) Havel-was? Ein Dorf bei Hannover, keine 3.000 Seelen, ein Fußballplatz namens Wilhelm-Langrehr-Stadion, das 500 Plätze mehr hat als Havelse Einwohner. Die frühere TSV-Kampfbahn an der Hannoverschen Straße, erst vor wenigen Jahren zu Ehren eines örtlichen Bäckermeisters umbenannt, ist zum Ort der großen Niederlage des ostdeutschen Fußballs geworden.

Mit einem deutlichen, verdienten und am Ende ein, zwei Tore zu niedrig ausgefallenen 3:0 im Relegationsrückspiel sicherte sich der TSV den Aufstieg in die 3. Liga. Der 1. FC Lokomotive Leipzig, nach eigener Lesart Ex-Meister, Ex-Pokalsieger und Ex-Europacupstarter, bleibt zurück in Liga 4.

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(TwitterX, 2. Juni 2025, 10:32 Uhr)

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Nicht nur geschlagen und nicht nur blamiert, sondern vorgeführt wie der gesamte Fußballosten. Dort wiegen sich Vereinsführungen, Fans und Medien traditionell im Gefühl, für Liga 4, rein technisch gesehen die oberste deutsche Amateurliga, sei viel zu schlecht für sie (…)

Dass das Gros der Oberligavereine aus DDR-Zeiten heute dennoch in der vierten Liga herumdümpelt, eine Spielklasse, in der sich weiter westlich Größen wie Wiedersbrück, Rödinghausen und Drochtersen/Assel oder Jeddeloh II tummeln, gilt als sportliche Ungerechtigkeit, die der Übermacht westlicher Verbandsfunktionäre zu danken ist. Obwohl im Osten der bessere Fußball gespielt wird, professionell, in fast durchweg nahezu nagelneuen modernen Stadien, mit Vollprofis als kickendes Personal und einer prallvollen Fankurve, in der Ultragruppen mit Feuerwerk, Nebeltopf und Quarzhandschuh jede irre Verwirrung nachspielen, die sich der großen Fußballbühne abgucken lässt, lasse eine Übermacht an Westvereinen den armen Osten einfach nicht hochkommen.

Keine Chance. 35 Jahre nach dem Ende des DDR-Fußballs ist die Lage schlimmer als im Bundeskabinett, schlechter als an den deutschen Universitäten, fürchterlicher als in allen Vorstandsetagen der großen Firmen (…)

(…) Nur weil die Fußballverbände drüben im Westen mehr Mitglieder haben und es dort mehr Vereine gibt, dürften die Regionalligen jenseits der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze nicht erwarten, mehr Vertreter in den Profifußball entsenden zu können (…)

(…) 17 Vereine der Regionalliga Nordost starteten Anfang des Jahres eine gemeinsame Initiative, um die vermeintliche Benachteiligung des Ostens durch die aktuellen Aufstiegsregelungen zu beenden. Eine Ligareform soll die 4. Spielkasse so neu aufteilen, dass alle Meister aus allen Staffeln aufsteigen – für den Osten wäre das ein Gewinn, für den Westen ein Minusgeschäft. Dass es so kommt, scheint damit eher unwahrscheinlich (…)

[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original.]

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(Screenshots TwitterX: O.M.)

MedienScreen # 351 [Legendäre Grüne. OlivGrüne Transformation.]

[Fundstück] “Friedensbewegung: Sag mir, wo die Panzer sind“, politplatschquatsch.com, 20. April 2025 –

(…) Würde ein Grüner heute Petra Kelly zitieren, klänge deren 44 Jahre alter Satz “Wir wollen aus diesem waffenstarrenden, weltumspannenden Irrenhaus ausbrechen. Wir wollen kein Feindbild, wir wollen nicht das Fußvolk einer Raketenpartei sein“ wie der Aufruf zum Austritt aus der einstigen Öko- und Friedenspartei (…)

[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original.]

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

Wer schon zählt noch die olivgrüne Zeit?

Denn so steht aktuell geschrieben –

“… Die Grünen wurden binnen Stunden Flecktarngrün …“ [politplatschquatsch.com, 24. März 2025].

Was gelten da kurzzeitige Stunden – wenn es doch Tage, Wochen, Monate, Jahre, fast schon Jahrzehnte gab?

Kameradschaft ’90/Die Grünen – diese Titulierung geisterte unlängst flecktarn coloriert durch virtuelle Welten. Politische Geschichte als digital herbei gebastelte Realsatire? Alles dereinst nur geträumt?

“Der Traum ist aus“
[Ton Steine Scherben (1972)]

The Times They Are a-Changin’.

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Notabene – Der Betrachter der Szenerie [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

Danke, Telepolis, Danke. Vaya con Dios …

Ja, Danke.

Für das scheinbar nicht einmal mehr nur rudimentäre Vertrauen in vormals aktuell journalistische Arbeit und daraus entstandene Texte, der einen oder anderen Art. Zu jener Zeit durchaus wohlfein recherchiert, formuliert, hin und her getextet, und als Zeitdokumente ins Licht der Öffentlichkeit veröffentlicht. Einst.

Und nunmehr in der digitalen Historie demoliert, nachhaltig.

“… Geschichte wird gemacht. Das geht voran! …“
[Fehlfarben (1980)]

(Screenshot TwitterX: O.M.)

(…) Die Kritik an dem in der deutschen Medienlandschaft bislang beispiellosen Vorgehen ist scharf. Telepolis-Gründer Florian Rötzer erklärte, Telepolis betreibe: “stalinistische Cancel Culture“ und lösche “fast 25 Jahre Geschichte unter anderem des Internets, um sich dem Mainstream unkritisch und marktkonform anzupassen“. Das Magazin wolle “Geschichte korrigieren oder verfälschen“, kritisierte Rötzer (…)[multipolar-magazin.de, 6. Dezember 2024].

So ist dortselbst bei Telepolis – weniger oder mehr generalisierend – unter anderem zu lesen …

(…) Frei zugängig bleiben alle Beiträge seit Anfang 2021. Der Grund: Diese Texte werden von der aktuellen Chefredaktion verantwortet und entsprechen den journalistischen Ansprüchen, die wir im redaktionellen Leitbild im Jahr 2022 festgeschrieben haben.

Kurz: Telepolis setzt auf Transparenz und Glaubwürdigkeit durch inhaltliche Korrektheit, gewissenhafte Recherche, Fehlerkorrektur, Kennzeichnung von Nachricht/Meinung und Werbung sowie Offenlegung von Eigentümerschaft, Finanzierung und möglichen Interessenkonflikten (…)

(…) Für Telepolis sind Transparenz und Glaubwürdigkeit die Eckpfeiler einer verantwortungsvollen Berichterstattung (…)

Ältere Texte haben wir Anfang Dezember 2024 zunächst aus dem Archiv genommen, da wir für deren Qualität nicht pauschal garantieren können. Was uns sehr wichtig ist: Die Deindizierung ist keinesfalls ein Misstrauensvotum gegen frühere Autoren und damalige Beiträge heutiger Autoren (…)

(…) Wir werden die alten Inhalte systematisch und so schnell wie möglich sichten und – soweit sie noch einen Mehrwert bieten – nach unseren Qualitätskriterien bewerten und überarbeiten. Essays und Fachaufsätze haben dabei Vorrang, tagesaktuelle Texte aus der Vergangenheit nicht (…)

Freuen Sie sich also darauf (…) [Telepolis, 6. Dezember 2024].

Freude. Auf den – historischen? – Mehrwert. Freude?

Telepolis – Quo vadis?

“… Das Meer der Zeit hat immer nur Flut.
Die Flut kehrt niemals um …“
[Udo Lindenberg (1972)]

Und derweil, quasi unvermittelt –

(Screenshot: O.M.)

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

Adé Telepolis