Alle Beiträge von [OM]

MedienScreen # 303 [BündnisOlivGrüne. Panzer. Nachhaltigkeit.]

[Fundstück] Barbara Supp, “Mit Panzern spielen“, DER SPIEGEL, 11. März 2023 –

[…] Bei den Grünen war der Antimilitarismus gut aufgehoben, bis sie ihn kippten, 1999: Es ging um die rot-grüne Regierungskoalition in Berlin. Die Beteiligung am (völkerrechtswidrigen) Kosovokrieg war der Preis dafür, sie bezahlten ihn. Damals schon vollzog sich in Wahrheit die Zeitenwende in der deutschen Politik. Das Weitere war nur konsequent […]

[…] Das schreibe ich und hoffe, dass ich übertreibe.

Und überlege, was wohl von Ökologie, Antimilitarismus, und anderen grünen Träumen übrig bleibt.

Panzer mit Ökoantrieb, vielleicht dies.

Das stammt nicht von einer billigen Kabarettbühne. Es stammt aus einem “Stern“-Interview mit dem Chef von Rheinmetall und soll ein Versprechen sein.

***

Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

***

Pittiplatsch – der EuroMark’ige Rebell

Bummelnd durch das kleinsächsische Städtchen Pirna, ein dort aktuell am Markt ansässiges Restaurant – mit tschechischer Küche und ohrenscheinlich auch tschechisch geführt – betretend: Und ER ist schon da, immerhin irgendwie, in der gut sortierten Kinderspielecke der Gaststätte, unübersehbar.

(Irgendwo in Pirna, Februar 2023 – Foto: O.M.)

Und kurz hernach, wie durch Zufall, dann folgendes lesend –

“(…) In der DDR, einem Land, das noch ein wenig mehr als die Jugend der Moderne auf Normung, Gleichschritt, Verzicht, Entsagung und Kollektivismus setzte, galt er als einer der wenigen Rebellen, die es bis ins Staatsfernsehen geschafft hatten (…)

Pitti, so nannten ihn seine zumeist jugendlichen Fans, wurde zur Legende. Er löckte wider den Stachel, rebellierte stellvertretend für eine ganze Generation, die bis 1989 nie etwas anderes erlebt hatte als das Leben in der DDR, eingemauert, anspruchsarm und trotz weitgehenden Konsumverzichts in höchstem Maße klimaschädlich. Gar kein so großes Wunder: Als die noch gar nicht gegründeten neuen Länder am 3. Oktober 1990 dem föderalen Verbund der Bundesrepublik beitraten, überlebten nur sehr, sehr wenige Prominente, urige Bräuche und obskure Ostredensarten den Anschluss. Neben dem Ampelmann, Silly und Erwin Geschonneck war auch Pittiplatsch dabei.

Ein Stück Volkseigentum, auf das bald auch Geschäftemacher ein Auge warfen. Und deren Erfolg ermunterte Nachahmer, die unverwechselbare Marke Pittiplatsch für ihre Zwecke auszubeuten. Runderneuert und rundgelutscht, muss der einstige Rebell nun seine alten Paradeauftritte wieder und wieder absolvieren. Zwischendurch wird er als sein eigener Enkel vorgeführt, aller eigentlichen Charakterzüge beraubt, ein im Windkanal geschliffener Zwangsspaßvogel, der seine renitenten Wurzeln komplett vergessen zu haben scheint.

So einer passt natürlich, wenn es darum geht, seine inzwischen aufs Greisenalter zusteuernden Fans um noch mehr als die monatliche Demokratieabgabe zu erleichtern (…)

Was wie eine Kapitalanlage klingt, ist allerdings ein Betrug, der sogar noch das von Karl Marx gerühmte Vermögen des Kapitalisten übertrifft, für 300 Prozent Gewinn jedes Verbrechen zu riskieren, selbst auf Gefahr des Galgens hin (…)

(…) So lange alle vom Beutelschneiden profitieren, darf Pittiplatsch nicht auf Hilfe hoffen.“

[(“Der Omatrick: Pittiplatsch als Beute“, politplatschquatsch.com, 24. Februar 2023) ~ Mit Dank & Gruß an PPQ’Pittis Geist wohnt hier’ – und dortselbst im vollständigen Original.]

***

MedienScreen # 302 [OliveGreen Ditches]

[Fundstück] Alexander Osang, “Im Tatarengraben“, DER SPIEGEL, 28. Januar 2023 –

(…) Beuys würde sich heute auf der Berliner Stadtautobahn festkleben, während Funktionäre der grünen Partei, die er mitbegründet hat, wieder auf dem Weg zum Tatarengraben sind (…)

***

Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

***