Archiv der Kategorie: FoundPieces

MedienScreen # 318 [Modern Football is reeling?]

[Fundstück] “Geplatzter Investoren-Deal: Triumph der Tennisbälle“, politplatschquatsch.com, 22. Februar 2024 –

(…) Die Fans waren auf den Barrikaden. Nach den vielen, vielen verlorenen Kämpfen mit den Funktionären wurde ausgerechnet der Investoreneinstieg zur letzten großen Schlacht zwischen denen, für die Fußball Lebensinhalt ist, und denen, denen er die Brieftaschen füllt.

Der Tennisball wurde zur ultimativen Waffe der Davids gegen den Goliath DFL, wenige Monate vor einer anstehenden Heim-Europameisterschaft eine beinahe schon tödliche Bedrohung. Immer wieder flogen sie, bis an die Grenze der Unbespielbarkeit der üblichen Routinen. Ratlos waren die Kommentatoren, die Funktionsträger, die Spieler (…)

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

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(…) Der Triumph der Tennisbälle aber wird ein kurzer sein. Mögen auch die Kurven nun auch ihren unerwartet leichten und schnellen Sieg feiern, ändert er doch nichts daran, dass der Weg des großen Fußballs schnurgerade ins Abseits führt (…)

(…) Der Operettenfußball, das Schauspiel auf der großen Bühne, entleert sich von innen, je größer, desto schneller (…)

[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original.]

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MedienScreen # 317 [Modern Football Fans perverse]

[Fundstück] “Jetzt nervt der moderne Fußball sogar Anhänger von RB Leipzig“, Stephan Uersfeld, n-tv.de, 14. Februar 2024 –

(…) Alles hängt mit allem zusammen.

Im ehemaligen Leipziger Zentralstadion offenbarte sich am Dienstag [13. Februar] die Absurdität der Gleichzeitigkeit der Dinge. Im Stadion, das schon lange den Namen des österreichischen Softdrink-Giganten Red Bull trägt, protestierten die Fans von RasenBallsport Leipzig, die, wie jeder weiß, eigentlich Red Bull Leipzig heißen wollten, mit einem “Still Not Loving UCL Reforms“ gegen das neue Format der UEFA Champions League. Auf dem Rasen spielten sie gegen den Rekordsieger Real Madrid, der aber eigentlich längst in einer Super League spielen möchte.

Gleichzeitig verkündete die DFL den Ausstieg eines möglichen Investors, Blackstone, für die beiden ersten Ligen des deutschen Fußballs. Der Grund dafür waren, so war zu hören, auch die Tennisball-Proteste der Fans, die den Fußball in den vergangenen Wochen in Atem gehalten hatten. An denen hatten sich die Leipziger Anhänger nicht beteiligt.

Wieso auch? Die Regeln im deutschen Fußball hat der Verein aus der Messestadt, so der feste Standpunkt der dieser Tage protestierenden Massen, ohnehin mit seinem Marsch in die obersten Ligen außer Kraft gesetzt (…)

In Leipzig gibt es keinen echten Verein und so gibt es auch keine stimmberechtigten Mitglieder, die sich gegen die Interessen des Geldgebers, Red Bull, stellen können. Das darf man doof finden oder nicht. Das Unternehmen aus Österreich ist eines von einer ständig wachsenden Anzahl von Unternehmungen, die weltweit zahlreiche Fußball-Klubs betreiben und die unter dem Begriff Multi-Club-Ownership subsumiert werden (…)

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MedienScreen # 316 [Words of Sandra Maischberger]

[Fundstück] Sandra Maischberger zu Tino Chrupalla (AfD) in ’Maischberger’, ARD, 23. Januar 2024

Es kann einem nur rausrutschen, was in einem drin ist.

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

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MedienScreen # 315 [No pasarán?]

[Fundstück] “Euer Umsturz findet nicht statt“, Dirk Neubauer, Perspektiven, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 10. Januar 2024 –

[…] Wir müssen uns neu erfinden, und dies in kurzer Zeit. Und, und, und … Alles richtig. Alles wahr. Dennoch geht das alles nicht, wenn wir Demokratie, die Verfasstheit des Staates und unsere Regeln und Werte mit Füßen treten. Wenn nur noch gebrüllt wird. Gegen und für alles. Wenn wir verantwortungslos agieren und alles von uns weisen. Zu irgendwem, einer imaginären Verheißung, die alles richtet.

Aber das hatten wir schon mal. Es wirkte am Ende weltweit und war kein Erfolgsmodell […]

Ach ja, zur Erinnerung: Wir leben bereits in einer freiheitlichen Grundordnung und sollten diese eher verteidigen und mit Leben erfüllen, statt sie kleinzureden. Und diese braucht uns. Nimmt uns in die Pflicht. Statt alles und jedes Thema anderen zur Lösung zu delegieren. Verantwortung von uns zu weisen oder dieses gesamte System ins Jammertal zu tragen.

Denn das ist so sinnvoll, wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

MedienScreen # 314 [BündnisGrün for Rights?]

[Fundstück] “Die Schattenspringer: Kriegserklärung an den Fortschritt“, politplatschquatsch.com, 27. November 2023 –

(…) Es hätte eine Generalabrechnung werden können, die alle Weichen neu stellt. Kein Kompromisslertum mehr, keine Anpasserei an einen unaufhörlich nach rechts rutschenden Zeitgeist, der Nazisprüche wieder sagbar macht, den Klimakampf verunglimpft und Deutschlands Vorreiterrolle als Signalgeber und Zeichensetzer für die unter den Folgen des Klimawandels leidenden Menschen in Sachsen, Schwaben und den beinahe genauso schlimm betroffenen Regionen des globalen Südens infragestellt.

Der Grünen-Parteitag in Karlsruhe, der Stadt, in der die eine einzelne Kammer eines nach Regeln aus einer längst vergangenen Zeit entscheidenden Gerichtes der Berliner Ampel-Koalition zuletzt die Geschäftsgrundlage entzogen hatte, hätten die Delegierten von Bündnis90/Die Grünen die einmalige Chance gehabt, Moral über Machterhalt zu stellen, die wirkliche Dringlichkeit ihrer Grundanliegen zu unterstreichen und das zuletzt in der grünen Ministerriege immer wieder zu beobachtende Duckmäusertum gegenüber Forderungen nach mehr Härte, mehr sogenannter Ordnung und vermeintlich sozialverträglichen Lösungen bei der großen Transformation zu unterstreichen.

Doch die ehemalige Öko-Partei (…) versagte angesichts der historischen Aufgabe auf ganzer Linie. Statt hart zu bleiben bei Forderungen nach Energieausstieg, Bekämpfung der individuellen Mobilität und rascherem Tempo bei der Umsetzung zukunftsweisender Zielvorgaben etwa an der Dämmfront, beim Heizungsaustausch oder einem gerechten Wohnregiment, entschieden sich die letzten Verteidiger einer glänzenden Klimazukunft, ins Wolfsgeheul der Neidparteien einzustimmen (…)

(…) Die grüne Jugend, ein kleiner, aber auch heute noch progressiver Verein junger, klimabesorgter Menschen, lieferte der zuletzt so oft bräsig, verwirrt und knieweich wirkenden Führung der Grünen sogar eine Steilvorlage, die nur noch hätte über die Linie geschoben werden müssen (…)

Als der grüne Nachwuchs also forderte, endlich Schluss zu machen mit dem Nachgeben bei Nazi-Forderungen nach immer geschlosseneren Grenzen, radikalem Ausschluss Schutzsuchender vor rechtmäßiger Obhut und der rasenden Fahrt im Rückwärtsgang in die 70er oder 80er Klimajahre, war nur die Frage, ob die grüne Spitze die eigenen Privilegien opfert und sich richtig entscheidet. Oder stattdessen ein weiteres Mal dem nachgeben würde, was SPD und FDP aus Angst vor dem Wahlvolk an rechtspopulistischen Forderungen seit Wochen aus dem Spruchbeutel schütteln. Klare Kante, das war die Hoffnung. Eine Kriegserklärung an den Fortschritt stand nach den drei Parteitagstagen schließlich auf der Quittung (…)

(…) Nach dem Abschied vom schnellen Braunkohleausstieg, der Vertagung der harten Eingriffe in die Heizungskeller der Bürger und einer faktischen Abschaffung des Verbotes des Exports von Rüstungsgütern in Kriegs- und Krisengebiete passen die Grünen nun auch ihre Migrationspolitik an den unseligen Geist des roll backs in die Zeiten an, in denen alte weiße Männer “Wohlstand durch Arbeit“ versprachen (…)

Menschen, die noch Hoffnungen auf die Grünen als letzte Verteidiger eines EU-Europas mit verbindlichen Standards, fairen Löhne, starken Gewerkschaften, harten Verboten, lückenloser Überwachung von Verstößen und Tempolimit gesetzt hatten, müssen nach den Tagen von Karlsruhe ganz stark sein (…)

[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original, zitierend von MeyView sanft korrigiert.]

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(Screenshot TwitterX: O.M.)

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.