Was ist zu Frau Hermenau, Herrn Steimle, Herrn Vaatz – sehr frei nach Gunnar Schubert – “nicht schon alles geklöppelt, gebatikt und gelyrikt worden“?
- Ach, Frau Hermenau … [25. Oktober 2022]
- Steimles Uwe. Goes? [7. Oktober 2020]
- EinheizVaatz [5. September 2020]
- Uwe Steimle im (Ossi)Theater allein zuhaus? [5. Dezember 2019]
- Steimle, Steimle und kein Ende? [26. Oktober 2019]
- Steimle – Doktor Stuber kann da wohl auch nicht mehr helfen … [13. Juni 2019]
- Doktor Stuber, übernehmen Sie? [28. März 2018]
- Es vaatzt [3. November 2016]
- Antje Hermenau. Arnold Vaatz. Wann wir schreiten Seit’ an Seit’? [9. Oktober 2016]
- Antje Hermenau: … des Lied ich sing? [15. September 2016]
- Sachsen den sächsischen Indianern [28. September 2015]
Weniger oder mehr volkstümliche Fortsetzungen im weiteren Sinne gehen ja aber irgendwie immer …
Fortsetzung folgt? Mit Frau Hermenau, Herrn Steimle, Herrn Vaatz? Fortsetzung folgt – with whoever …
***
- Neu-Rechte missbrauchen Klemperer, Matthias Meisner, volksverpetzer.de, 1./3. November 2023
***
– Nachschiebsel –
Und Tichy – bei MeyView.com mit Absicht nicht verlinkt – lässt derweil, wie gewohnt, tief blicken …
***
***
– Nachnachschiebsel –
(…) Wäre die Redewendung nicht so abgenutzt und deshalb dieses wahren Stilisten und Sprachliebhabers unwürdig, dann könnte man’s auch einfach so sagen: Victor Klemperer würde sich im Grab umdrehen (…)
Der Verdacht einer Instrumentalisierung von Klemperers Text steht im Raum, weil Vaatz, Hermenau und Steimle sowie auch die Buchhändlerin Susanne Dagen von den Freien Wählern die Ansicht eint, wir leben in einer “Gesinnungsdiktatur“. Klemperer vertrat schon bei Erscheinen des Buchs 1947 die These, dass die Nazi-Sprache in uns allen weiterwirke – sogar in ihm selbst. So wäre es eine leichte Übung, für eine Lesung einige Passagen rauszusuchen, die ins eigene Weltbild passen. Den Begriff “Wende“ zum Beispiel hat Klemperer als “ein sehr beliebtes Kunstwort der Hitlerei“ ausgemacht – wenn das keine Steilvorlage für einen Steimle-Lacher ist, der stets erklärt, er spreche bei 1989 lieber von “Kehre“ als von “Wende“. Entsprechend peinlich ist die Veranstaltung im Namen Victor Klemperers, der wegen seiner jüdischen Abstammung von den Nazis aus der Hochschule gedrängt wurde.
Ein Trost für Klemperer: Ebenfalls am Abend des 9. November plant auch das Staatsschauspiel in Kooperation mit der jüdischen Kultus Gemeinde Dresden eine Lesung aus Klemperers “LTI“ in der Synagoge Dresden.
[“Armer Victor Klemperer“, Marcus Thielking, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 4. November 2023]
– Nachschiebsel nach den Nachschiebseln –
- Klemperer-Lesung: Kehrtwende von Reclam, Matthias Meisner, volksverpetzer.de, 7. November 2023
[“In welchem ’Reich’ lebt Uwe Steimle?“, Marcus Thielking, Kommentar, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 8. November 2023] –
Nun wird es also doch kommen, wie von den einen erhofft und von den anderen befürchtet: Die Freien Wähler veranstalten am 9. November, dem Gedenktag der gewaltsamen NS-Pogrome gegen Juden, im Dresdner Stadtmuseum eine Lesung aus Victor Klemperers Buch “LTI“, das sich mit der Sprache des “Dritten Reichs“ befasst. Unter anderem mit dabei: Uwe Steimle. Wenn dieser nun in einem Interview von der heutigen “Sprache des grünen Reiches“ redet, dann mag er das für geniale Satire halten. Zugleich liefert er damit den endgültigen Beweis, dass ihm und seinesgleichen jegliches Gespür für die Würde dieses Datums fehlt (…)
(…) Nach diesem Hin und Her bei der Genehmigung von Raum- und Urheberrechten können die Veranstalter nun wie geplant ihren Klemperer-Abend machen – und sich gleichzeitig auch noch als Opfer stilisieren. Wird dieser 9. November ein guter Tag für die Demokratie? Es bleiben Zweifel.