Dynamo Dresden ohne Hauptsponsor?

Wenn die medienseitig verbreitete Nachricht stimmt, dann steht Drittligist SG Dynamo Dresden (SGD) wenige Wochen vor dem Start in die neue Saison derzeit ohne Hauptsponsor da. Wie berichtet wird, habe das Umwelt-Unternehmen Veolia den Sponsor-Vertrag mit der SGD gekündigt. Als Begründung der Vertragskündigung sei seitens Veolia ein “gestörtes Vertrauensverhältnis zum Aufsichtsrat“ benannt worden.

Die auflagenstärkste Tageszeitung Deutschlands jedenfalls zitiert dahingehend Jens Heinig, seines Zeichens Geschäftsführer der Veolia Ost GmbH: “Ich habe den Aufsichtsrat mehrfach um Infos gebeten, unter anderem warum der Trainer noch keinen neuen Vertrag hat. Oder wann endlich feststeht, wer ab Juli Geschäftsführer ist. Es kam nie eine Antwort.“ (…) “Diese Leute arbeiten unprofessionell, haben so viel Bockmist gebaut. Wenn sie nicht zum Rücktritt fähig sind, fühle ich mich verarscht und ziehe die Konsequenzen.“ Jens Heinig trat Mitte Juli 2009 “aus persönlichen Gründen“ als Aufsichtsratsmitglied bei der SGD zurück. Bereits zur damaliger Zeit kritisierte er: “Mir missfällt, wie manche Leute auftreten, und nur ihre eigenen Interessen vertreten. Außerdem gab es Entscheidungen, die ich nicht mittragen kann. Letztlich hat es etwas mit Ehrlichkeit zu tun“ (Sächsische Zeitung, 17. Juli 2009).

Veolia hat einen Sponsorenvertrag bis 2011. Planen Sie einen vorzeitigen Ausstieg?

Wir sind stolz, Hauptsponsor von Dynamo zu sein und wollen mit unserem finanziellen Engagement im Sport und für karitative Zwecke der Stadt etwas zurückgeben, in der wir als Unternehmen verwurzelt sind. Aber wir wollen eine Perspektive für den Verein sehen, die nicht von einigen in ihrer Selbstherrlichkeit aufs Spiel gesetzt wird. Deshalb gibt es eine Ausstiegsklausel.

[Interview-Auszug, Jens Heinig in: Sächsische Zeitung, 30. März 2010]

Veolia hatte die SGD als Hauptsponsor zuletzt mit rund 300.000 Euro pro Saison sekundiert. Zudem wird berichtet, dass weitere Sponsoren der SGD mit ihrem Rückzug aus dem Geschäft drohen, “wenn der Aufsichtsrat des Vereins nicht zurücktritt“ (sachsen-fernsehen.de). Wie sich diese Entwicklung im Weiteren eventuell auf eine Spielgenehmigung der SGD für die neue Saison in der 3. Liga auswirken wird, ist derzeit nicht prognostizierbar.

[Dieser Artikel wurde am 28. Mai 2010 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]