[Fundstück] Katja Ebstein, interviewt in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 5. Dezember 2020 –
(…) Wir werden an der Dummheit und Uninformiertheit der Vielen kaputtgehen. Als junger Mensch habe ich gedacht: Die dumme Masse gibt es nicht, in allen Bereichen wächst Intelligenz nach, egal wie milieugeschädigt man ist. Mit den Jahren habe ich begriffen, dass es einen diffusen großen Teil der Bevölkerung gibt, der mit seiner Basisbeschaffung so ausgelastet ist, dass er für gesellschaftliche Mitverantwortung keine Geisteskraft mehr aufbringen kann. Das geht nur noch bis zum eigenen Tellerrand, und das ist erschreckend (…)
… und Karl Stülpner wäre, vielleicht, einfach nur traurig. Still bekümmert, gegenwärtig in ’seinem’ Erzgebirge. “… unendliche Weiten … unheimliche Zeiten …“ (à la Quetschenpaua) – ehedem. Erst seit vorgestern? Und heute? Übermorgen? Rezent jetzo –
Ach, Stülpner Karl, ruhe ruhig weiter im Großolbersdorfer Grab, unbehelligt. Und wundere dich nicht …?
Beati pauperes spiritu (Matthäus; Kapitel 5, Vers 3).
[Fundstück] Robert Claus, interviewt in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 16. November 2020 –
(…) Man muss differenzieren. Nicht alle Hooligans in Deutschland sind rechtsextrem, aber es gibt große Schnittmengen. Mit den Demonstrationen der Corona-Leugner vereint sie ein rabiater Sozialdarwinismus, verbunden mit einer enormen Staats- und Demokratiefeindlichkeit sowie Menschenrechts- und Wissenschaftsfeindlichkeit (…)
(…) Wir sprechen bei den Hooligan-Szenen nicht von neuen Phänomenen, sondern über jahrzehntelang rekrutierte und etablierte Gruppen (…)
(…) Die Gewalt bei Fußballspielen hat vielerorts abgenommen, allerdings ist die Hooligan-Szene nicht verschwunden, sie tritt nun verstärkt in anderen Feldern auf (…)
[Fundstück] Markus Feldenkirchen, “Sächsische Parallelwelt“, DER SPIEGEL, 14. November 2020 –
(…) Vielleicht geht es in Sachsen gar nicht darum, ob Auflagen und Gesetze gebrochen werden. Sondern darum, wer sie bricht. Und vielleicht ist das der Trick: Um in Sachsen auch künftig ungestört demonstrieren zu dürfen, sollte man einfach ein paar Neonazis mitbringen – und die Maske daheim lassen.
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“… Ich hab’s gefressen von Silberlöffeln und mit Dreck …“ [’In ein paar Jahren’, Broilers, 2011]
[Fundstück] “Pandemie-Poesie: Ich trage eine Maske“, politplatschquatsch.com, 12. November 2020 –
Ich trage eine Maske,
und diese Maske ist grau.
Es ist die Alltagsmaske,
die Vater trug schon in blau.
Die Maske ist niemals gefallen,
obwohl sie den Leugnern missfiel.
Sie nervt nun weiter uns alle,
doch sie dient ’nem höheren Ziel.
Ich trage eine Maske,
das Grauen der Epidemie.
Es hat meine Alltagsmaske
auch etwas von Anästhesie.
Und wenn sie auch stört beim Atmen,
so kram’ ich sie doch stets wieder vor.
Auf dass wir uns alle gut schützen
wie Angie schon mehrfach beschwor.
Ich trage eine Maske,
und diese Maske ist grau.
Es ist die Alltagsmaske,
die uns alle beschützt so genau.
Das Virus hat die Politik ermächtigt,
zu Lockdown, Krediten und mehr.
Drum vorwärts ihr Bürger nun fügt euch,
bis erlahmen all die Querdenkeeeer.
*Ich trage eine Maske – nach der Melodie “Ich trage eine Fahne“*
[Mit Dank & Gruß an PPQ und dortselbst im vollständigen Original.]
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– Nachschiebsel –
(…) Ach, hätten doch Kneipen geöffnet, man könnte sich alles schönsaufen. Aber nur die Kirche ist geöffnet, Gott ist systemrelevant, und ich schenke Jesus eine Maske, dass er gesund bleiben möge. Es ist ja so schon alles ein Kreuz.
Wolfgang Schaller, Kolumne “Satirischer Nachschlag“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 21. November 2020
ElbsandsteinPolemik
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