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Dynamo Dresden. Fiél. Alles wie immer? – Update

Fast liest es sich hinsichtlich der Causa Cristian Fiél bei Dynamo Dresden (SGD) wie einst und einstens. Wirklich?

(…) Nun, eigentlich das alte Spiel: Ein Trainer steht, wie letztzeitlich einige der SGD-Spieler im wahrsten Sinne des Wortes, zwar nicht auf dem Platz, aber er hat Schuld (…) Der Ruhm einer (…) [2.] Liga scheint da für einige Spieler schon einiges zu sein, wenn nicht gar das Ende der eigenen Fahnenstange. Und ob diese Fahnenstange nun in Dresden oder sonstwo steht, ist einigen ’Rasenkünstlern’ wiederum schnurz egal, Profi-Fußball halt – aber der Trainer hat Schuld.

Vielleicht war da in Dresden ein Trainer gerade auf einem Weg, egal wie er amtierte und dabei ’rüber kam (…) Vielleicht war da ein Trainer auf seinem Weg (…) einfach auf dem Weg – für die SGD. Ja, vielleicht … Aber, Profi-Fußball halt – der Trainer hat Schuld, offiziell fast immer (…)

Und ehrlich: Nach ihren letzten Auftritten ist diese Mannschaft für (…) die 2. Bundesliga so nicht tauglich, und das ist nicht unbedingt nur sportlich gemeint. Ja – der bisherige Trainer hat Schuld. Und die Spieler selbst? Die Vereinsführung als solche? Aber ja, Profi-Fußball halt … (…)

[Dynamo Dresden: Allein des alten Trainers Schuld?, 12. April 2011]

Aktuell nur eine Trainer-Frage bei Dynamo Dresden, wie fast immer und überall im fußballerischen Geschäft?

(…) “Ehrlich, konsequent und ohne faule Kompromisse bleibt Minge später auch als Trainer und Manager“, so steht seit 2011 in “Die Stars des DDR-Fußballs“ zu lesen. Dieser Satz hat keine korrigierende Ergänzung verdient – und der Mensch Minge schon gar nicht (…)

[Ralf Minge und Dynamo Dresden, 4. Februar 2014]

(@ Twitter, 1. Dezember 2019, 13:04 Uhr)

 

“Moralische Werte und Profifußball passten schon immer nicht hundertprozentig zusammen“ (Ralf Minge, August 2017).

(…) Im Stich gelassen! Anders kann es nicht formuliert werden. Die Spieler haben (…) ihren Trainer Cristian Fiél gnadenlos im Stich gelassen (…)

Ob die Profis seine Philosophie von Fußball begreifen oder nicht, das sei jetzt einfach mal dahingestellt (…) Doch darum geht es jetzt und hier nicht. Wenn du im Keller stehst, da raus willst, dann musst du dir den Arsch aufreißen. 90 Minuten lang plus Nachspielzeit (…)

Da geht es nicht um Schönspielen, da geht es ums Kämpfen. Ackern, das Publikum mitnehmen, jeden Grashalm knicken. Gift und Galle spucken. Zeigen, dass du willst! (…)

Den meisten Kickern fehlt derzeit schlichtweg die 100prozentige Einstellung zu ihrem tollen Beruf. Und die werden sie auch mit einem neuen Trainer nicht zurückerlangen. Da ist es egal, ob der Hinz, Kunz oder sonstwie heißt.

[Thomas Nahrendorf, “Schuldige Profis!“, Kommentar, Morgenpost am Sonntag, 1. Dezember 2019]

(…) SGD-Pressesprecher Henry Buschmann bestätigte dem MDR am Sonntagnachmittag: “Cristian Fiél ist unser Trainer. Stand jetzt ist das eine Tatsache“ (…) [mdr.de, 1. Dezember 2019, 11:03 Uhr]

“Dresden ist anders“ (Volkmar Köster, November 2005). Ja?

– Nachschiebsel –

Aktuelle Dynamo-News auf der offiziellen Vereinshomepage lesen sich übrigens derweil augenscheinlich nach wie vor aktueller als vielleicht zusammenhanglich gedacht: “’Kaffee nach dem Spiel’ zum Jahresausklang gegen Sandhausen“ (1. Dezember 2019, 12:46 Uhr) sowie “’Cyber Mon-DY’ im Onlineshop“ (2. Dezember 2019, 10:02 Uhr). No further more words? Forza?

– Nicht nur Nachschiebsel –

Einvernehmliche Trennung von Cristian Fiel – SGD und Cheftrainer beenden die Zusammenarbeit [dynamo-dresden.de, 2. Dezember 2019, 18:00 Uhr (500 Internal Server Error)]

(Screenshots Twitter: O.M.)

Dynamo Dresden: Oberkante Unterlippe beim Kapitän

Null zu Zwei im Sachsenderby am 4. April auf der Fischerwiese an der Gellertstraße gegen den Chemnitzer FC, Niederlage auf Niederlage in den letzten Wochen, gefühlt weit mehr als acht in neun Spielen im 2015’er Kalenderjahr – bei der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden (SGD) läuft es. Nicht.

Aber nicht allein die spielerische Negativserie ist es, die irritieren, ja einige durchaus regelrecht verstören mag. Es ist noch dazu die Art und Weise, wie sich einige rasenballerisch angestellte Artisten des amtierenden Drittligisten aus der sächsischen Landeshauptstadt gebärden. Auf ihrem Arbeitsfeld und wohl offenbar auch abseits dessen.

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(Nur noch ein Schatten – Foto: O.M.)

‘Dresden ist anders’ – dies geflügelte Wort von Volkmar Köster aus seiner Zeit als Geschäftsführer bei den Schwarz-Gelben ist aktuell wohl eher in Richtung eines grobstrukturierten Kleinfürstentums mit Vereinshintergrund sowie der Untrainierbarkeit eines schweigsamen Söldnerhaufens interpretierbar.

Schweigsam? Alle? Nicht alle. Nicht mehr.

Kapitän Cristian Fiél hat jetzt das Schweigen gebrochen. Ja, auch sein bisheriges Schweigen ob der aktuellen sportgemeinschaftlichen Zustände. Und spricht Klartext –

“Irgendwann geht es mal darum, was jeder persönlich bringt, was er dafür investieren will, und wie er es lebt und fühlt. Vor wie langer Zeit habe ich das schon erzählt. Ich habe das Gefühl, es bringt nix.

Wenn ich von meinen Gefühlen sprechen würde, wie ich das sehe, dann werden viele von denen nicht mehr mit mir zusammenspielen wollen. Obwohl es die Wahrheit ist. Da kann Mourinho an der Seite stehen, da kann Hoeneß Manager sein – irgendwann, sind es die Spieler, die es richten müssen. Und die richten es einfach nicht.

Das Problem hat angefangen vor langer Zeit. Als alle noch gedacht haben, wir sind die Besten, sind auf Platz drei und im Pokal. Wir haben nicht in den Spiegel geguckt und sind nicht ehrlich zu uns gewesen. Ich wüsste nicht, wann ich schon einmal in einer solchen Situation war. Ich weiß nicht, wie wir den Schalter finden sollen, der uns wieder ein Spiel gewinnen lässt.”

[Zitate: n-tv.de, 6. April]

Nun fragt sich der weniger oder mehr geneigte Betrachter der Szenerie, wie es wohl weiter geht bei der SGD. Aber merkwürdigerweise fragt man sich dabei zuvorderst, was wohl aus Cristian Fiél – mitnichten im Ruch eines Fußballsöldners – wird. Nach seinen Worten. Bei diesem Verein.

[Dieser Artikel wurde am 6. April 2015 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]