Archiv der Kategorie: MatrixTrace

Link-Haftung. Landgericht Hamburg. Verlinking. Against. Now?

Aus gegebenem Anlass –

(…) Laut einer Entscheidung des Landgerichts (LG) Hamburg haftet der Betreiber einer gewerblich betriebenen Website auch ohne Kenntnis für urheberrechtsverletzende Inhalte, die er verlinkt. Dem Linksetzenden obliege die Pflicht einer “zumutbaren Nachforschung zur Frage der Rechtmäßigkeit der Zugänglichmachung“.

Diese Rechtsprechung trifft auch redaktionelle Angebote (…)

[Holger Bleich, Warum heise online derzeit keine Links zum LG Hamburg setzt, heise.de, 9. Dezember 2016]

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Das LG Hamburg. Gestern so: Kommerzielle Webseiten haften auch für Urheberrechtsverletzungen auf verlinkten Webseiten, von denen sie keine Kenntnis haben.

Heute so: Gucken wir doch mal ins Impressum bei justiz.hamburg.de!

Das Justizportal Hamburg enthält auch Links und Verweise auf Websiteangebote Dritter. Die Verantwortung für diese fremden Inhalte liegt ausschließlich bei dem Anbieter, der diese Inhalte bereithält. Den Nutzerinnen und Nutzern des Justizportals Hamburg wird mit diesen Links allein der Zugang zu diesen Angeboten vermittelt. Für rechtswidrige, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte sowie für Schäden, die aus der Nutzung dieser Websites entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wurde.

NEIN!! DOCH!!! OOOOOH!!!!

[Fefes Blog, 9. Dezember 2016]

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Wie wäre es denn, wenn wir alle morgen ein Mail, ein Fax oder einen Brief an das Landgericht Hamburg schicken (…) mit folgendem Inhalt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

gerne würde ich über ihren Beschluss vom 18. November (Az. 310 O 402/16) auf meiner Internetseite berichten. Im Rahmen der Berichterstattung möchte ich auch einen Link auf ihre Rechtsprechungsdatenbank hinterlegen, damit sich die Leser meines Berichts ein Bild über die Rechtsprechung ihres Hauses machen können.

Da ich nicht über Einsicht in alle ihre Vertragsangelegenheiten habe und somit nicht feststellen kann, ob für manche Medien auf ihrer Seite die Nutzungsrechte evtl. zeitlich beschränkt waren, komme ich auf diesem Wege meiner Pflicht zur Nachforschung nach und möchte mich bei Ihnen als Seitenbetreiber vergewissern, dass sie die entsprechenden Rechte zur Veröffentlichung haben.

Zur Vermeidung späterer Rechtsnachteile bitte ich hiermit im Sinne ihres o.g. Beschlusses um schriftliche Bestätigung, dass zum derzeitigen Zeitpunkt sämtliche auf den von ihnen verwalteten Internetseiten verwendeten Medien und Texte frei von Rechten Dritter sind. Weiterhin bitte ich um unaufgeforderte Bestätigung des Fortbestehens der Rechtmäßigkeit, sofern sie Inhalte ändern oder ergänzen.

Mit freundlichen Grüßen …

[JoeJoeJoe, Forum @ heise.de , 9. Dezember 2016]

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“Milliarden Menschen leben einfach vor sich hin, und haben keine Ahnung. Wussten Sie, dass die erste Matrix als perfekte Welt geplant war, in der kein Mensch hätte leiden müssen?“ (Agent Smith in Matrix)

AfD – Sächsischer Gorky Park?

Es gibt Filme. Cineastische Kunstwerke. Meint die Eine. Oder der Andere. Aus scheinbar längst vergangenen Zeiten. Schauspielerisch durchaus gut besetzt. Damals. Gorky Park. Remember? – “Osborne konnte aber keine weiteren Zeugen gebrauchen“ (Filmhandlung bei wikipedia). Unvergessen. Lee Marvin als Jack Osborne. Damals in Gorky Park. Lange her.

Gorky Park? Maxim-Gorki-Park? Da war doch was? Quasi aktuell. Mehr oder weniger. Und mitnichten nur filmflimmernd.

Eine Nachfrage sei da wohl erlaubt. Vielleicht ist ja aber Carsten Hütter (AfD), Mitglied des Sächsischen Landtages, auch nur ein Filmfan – wie Anthony DiNozzo. Wer weiß …

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Sächsische Matrix? Follow the White Rabbit …?

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(Twitter, 22. November 2016, 13:55 Uhr – Screenshots: O.M.)

“Das Orakel, sie hat mir gesagt …“ (Neo in Matrix).

Post Scriptum – Michael Weatherly alias Tony DiNozzo kann wahrlich nichts dafür.

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(…) Eine andere Überlegung führt uns in die Zeitreisetheorie, vielleicht weiß die AfD-Fraktion Sachsen auch einfach mehr als alle anderen, vielleicht haben sie einen Zeitreisenden in ihren Reihen und es wird in der Zukunft einen Maxim-Gorki Park in Sachsen geben, dann wäre lediglich entweder die Anfrage zu früh gestellt, oder falsch formuliert worden (…) [“Der unbekannte Park“, mimikama.org, 23. November 2016].

Dynamo Dresden. Virtually sleeping?

Es begab sich zu der Zeit, welche bundesweit nur im Freistaat Sachsen als gesetzlicher Feiertag Platz im öffentlichen Leben hat. Ward diesjährig etwa ausgerechnet an jenem Tag Geschichte geschrieben? Virtuell?

“Wussten Sie, dass die erste Matrix als perfekte Welt geplant war, in der kein Mensch hätte leiden müssen?“ (Agent Smith in Matrix)

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Das Geschehen ist eine Fabel? Sintemal steht unwiderlegt bei Wikipedia geschrieben, der Buß-und Bettag sei ein Feiertag, “der auf Notzeiten zurückgeht“. Acta est fabula?

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(Buß- und Bettag, 9:13 Uhr)

Quod erat demonstrandum.

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(Buß- und Bettag, 10:13 Uhr – Screenshots Twitter: O.M.)

“Alles Leben ist Kampf des Individuellen mit dem Universum“ (Christian Friedrich Hebbel).

MedienScreen # 127 [He’s a legend?]

[Fundstück] “Mensch gegen Maschine“, DER SPIEGEL, 3. September 2016 –

(…) Kollege Roboter ist zum ernsthaften Konkurrenten avanciert. Die Technik macht bislang Unvorstellbares möglich, allerdings stößt sie zuweilen auch an Grenzen. Es gilt das alte Gesetz der Robotik: Was Maschinen mühelos erledigen, bereitet Menschen Probleme. Was aber Menschen leichtfällt, stellt wiederum Maschinen vor Schwierigkeiten. Bis selbst der intelligenteste Roboter ein Handtuch gefaltet hat, vergeht eine kleine Ewigkeit (…)

Ein Roboter könnte Sterbenden zwar ohne Mühe Tag und Nacht Zuspruch geben. Und dennoch würde jeder, der noch einen Funken Leben in sich spürt, die Berührung einer Hand bevorzugen. Dann spielt technische Leistung keine Rolle mehr, es zählt nur noch die Menschlichkeit.

MedienScreen # 105 [KI-Träume?]

[Fundstück] David Gelernter, interviewt in DER SPIEGEL, 21. Mai 2016 –

(…) Möglich ist die Computersimulation von Bewusstsein und Gefühlen. Menschen können Gefühle vortäuschen, Computer können simulieren. Davon lässt sich eine Menge lernen, solange wir nicht so naiv sind, Simulation und Wirklichkeit zu verwechseln (…)

Wir glauben, mit der künstlichen Intelligenz der Schöpfung eines übernatürlichen Geistes beizuwohnen und den Stein der Weisen gefunden zu haben. In Wirklichkeit verstehen wir bis heute das Bewusstsein nicht. Wir können Subjektivität nicht erklären, vielleicht werden wir es nie können (…)

Glück und Trauer sind Zustände des Seins und als solche ihrem Wesen nach nicht berechenbar. Ein Geist umfasst das Denken und das Sein. Software kann als Output kein Sein liefern. Deshalb ist die Computertheorie des Geistes abwegig (…)

Alles, was wir Fortschritt nennen, findet im rationalen Spektrum des Geistes statt. Wir sind jedoch an einem Punkt angelangt, an dem wir Gefahr laufen, den Humanismus, der ebenfalls eine Errungenschaft des westlichen Denkens ist, den Götzen der Technologie und der Wissenschaftsgläubigkeit zu opfern (…)

Emotionen lassen sich aus dem Gemeinschaftsleben nicht heraushalten, und Populisten sind erfolgreich, nicht obwohl, sondern gerade weil sie sich der Rationalität widersetzen. Von Wittgenstein gibt es den berühmten Satz: Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen. Im Leben gilt die abgewandelte Botschaft: Worüber man nicht logisch sprechen kann, dass muss man dennoch fühlen (…)