Archiv der Kategorie: PoliticalScene

MedienScreen # 304 [BündnisOlivGrüne Zeit-Wurzeln]

[Fundstück] Frank Graf, “Der grüne Schindergarten“, konkret, 3/2023 –

[…] Im Gefolge der “Wende“ getauften ostdeutschen Landnahme durch westdeutsches Kapital in den Jahren 1990 ff. gelang es den Grünen, sich parteiintern zu konsolidieren und die linken und pazifistischen Elemente auszusondern, die für den angestrebten Aufstieg in die politischen und gesellschaftlichen Schaltstellen ungeeignet waren. Mit dem Eintritt in die sozialdemokratisch geführte Regierung Schröder 1998 absolvierten die Grünen eine Art Initiationsritus, durch den sie Aufnahme fanden in den Kreis der satisfaktions-, weil kriegsfähigen Parteien – frei nach Johannes Mario Simmel: Mit den Grünen kamen die Bomben (über Belgrad) […]

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

MedienScreen # 303 [BündnisOlivGrüne. Panzer. Nachhaltigkeit.]

[Fundstück] Barbara Supp, “Mit Panzern spielen“, DER SPIEGEL, 11. März 2023 –

[…] Bei den Grünen war der Antimilitarismus gut aufgehoben, bis sie ihn kippten, 1999: Es ging um die rot-grüne Regierungskoalition in Berlin. Die Beteiligung am (völkerrechtswidrigen) Kosovokrieg war der Preis dafür, sie bezahlten ihn. Damals schon vollzog sich in Wahrheit die Zeitenwende in der deutschen Politik. Das Weitere war nur konsequent […]

[…] Das schreibe ich und hoffe, dass ich übertreibe.

Und überlege, was wohl von Ökologie, Antimilitarismus, und anderen grünen Träumen übrig bleibt.

Panzer mit Ökoantrieb, vielleicht dies.

Das stammt nicht von einer billigen Kabarettbühne. Es stammt aus einem “Stern“-Interview mit dem Chef von Rheinmetall und soll ein Versprechen sein.

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

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MedienScreen # 302 [OliveGreen Ditches]

[Fundstück] Alexander Osang, “Im Tatarengraben“, DER SPIEGEL, 28. Januar 2023 –

(…) Beuys würde sich heute auf der Berliner Stadtautobahn festkleben, während Funktionäre der grünen Partei, die er mitbegründet hat, wieder auf dem Weg zum Tatarengraben sind (…)

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

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MedienScreen # 300 [Der dunkelgrüne Schatten von Lützerath]

[Fundstück] “Die Glaubwürdigkeit der Grünen“, Felix Hackenbruch, Kommentar, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 12. Januar 2023 –

(…) Den Klimaaktivisten ist es gelungen, ihren Protest um ein Stück unbesiedeltes Land bis in die Mitte der Gesellschaft zu tragen (…)

Die Grünen dagegen müssen um ihre Glaubwürdigkeit bangen. Vor gut einem Jahr haben sie noch in Lützerath gegen die Abbaggerung demonstriert, mit dem Wechsel in die Regierungen im Bund und in Düsseldorf haben sie dem Vorhaben von RWE politisch zugestimmt, um dafür einen vorgezogenen Ausstieg aus der Kohleförderung im Westen um acht Jahre zu bekommen. Doch mit dem Deal sind selbst die eigenen Parteimitglieder unzufrieden (…)

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

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MedienScreen # 298 [Überlebtes BündnisOlivGrün?]

[Fundstück] Tim Wolff, “Wer waren die Grünen?“, konkret, 12/2022 –

Deutsche wissen, was man mit Geschichte machen muss: bewältigen. Man muss Geschichte so lange bearbeiten (…), bis sie bestätigt, dass das, was ist, gut ist.

Das wissen auch die Grünen, jene FDP fürs Greenwashing-Bürgertum, die gerade ihre zweite Zeit als Regierungspartei nutzt, um die letzten paar Ideale (oder “Gründungsmythen“) zu verraten, die die erste Regierungszeit an der Seite des ehemaligen “Genossen der Bosse“ und heutigen Kriegsclowns Gerhard Schröder übrig gelassen hat (…) Ist doch alles gut so, wie es ist (…)

Die Grünen sind geschehen. Und es gibt sie immer noch (…)

Körperlich-authentisch sich für die Sorgen der Menschen auf der ganzen Welt ehrlich zu interessieren, das ist die Esoterik, mit der die Grünen in die Mitte der Gesellschaft kamen. Und wenn man der Graphic Novel folgt, ist selbst der so stilprägende (und jüngst beendete) Kampf gegen die Atomkraft auf dem Ressentiment gegen Wissenschaft gegründet, das die Grünen auch zur Partei der Homöopathie macht (…)

Die Grünen, das war zu Beginn ein Sammelbecken für des Schmutzes und der Härte der Zivilisation Überdrüssiger, für die Gescheiterten der 68er-Rebellion, für enttäuschte K-Gruppen-Hengste, übereifrige sexuelle Befreier und sonstige jugendliche Revoluzzer und Revoluzzerinnen, die etwas benötigten, um an die Stellen der Gesellschaft zu gelangen, an denen sich das falsche Leben doch noch gut leben lässt. Ein Aussteigerprogramm für alle mit irgendwie linken Jugendsünden also, mit späterem Anschluss bis in die Aufsichtsräte von Autobauern, Waffenlieferanten und Kohle- und Kernkraftfirmen. Kein einfaches Unterfangen, das alles unter einen Hut zu bringen, also einigte sich der betont bunte Haufen im wesentlichen darauf, den deutschen Wald retten zu wollen und so oft “Frieden“ zu sagen, dass es sogar evangelischen Jugendpfarrern peinlich gewesen wäre. Das ging nicht lange gut (…)

Die Startbahn für die üblichen Politmacker war freigegeben, die das grüne Unternehmen zu dem machen konnten, was es werden musste, um in der Mitte der deutschen Gesellschaft zu bleiben: eine schamlos neoliberale Partei mit einem höchst flexiblen Markenkern, der problemlos erlaubt, dass man von der Parteiarbeit direkt zu RWE wechseln kann (…)

(…) Es ist halt so, wie es ist. Und gut so.

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

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