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Walter Lübcke. War da was …?

MeyView.com lässt das, im fast kollektiven Schweigen allenthalben, einfach mal so stehen, unkommentiert –

“… es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen“ (Walter Lübcke, 2015).

[Zitat @ t-online.de, 6. Juni 2019]

(…) Die sozialen Medien sind wie ein Stammtisch, auf dem Mikrofone stehen, die das Gesagte auf Lautsprecher übertragen, die den Marktplatz beschallen. Was früher im kleinen Kreis ausgesprochen wurde, dröhnt nun ungefiltert in die Öffentlichkeit hinein. Sind die Menschen böser und aggressiver geworden? Wahrscheinlich nicht. Aber heute sind die Mördergruben sichtbar, aus denen manch ein Herz besteht.

Der Regierungspräsident von Kassel, Walter Lübcke, war vor wenigen Tagen zuhause per Kopfschuss ermordet worden. Die Hintergründe des Verbrechens sind noch unklar. Allerdings hatte Lübcke wegen seiner toleranten Flüchtlingspolitik im rechten und rechtsextremen Milieu viele Feinde. Sie beschimpften ihn als “Volksverräter“, schickten Morddrohungen (…) Nach seiner Ermordung jubeln diese Kreise. Dutzende Kommentatoren äußern auf Facebook und Youtube ihre Genugtuung über die Tat. Einige rufen dazu auf, weitere Politiker zu ermorden (…)

[“Hass gegen Walter Lübcke. Auch Tote haben eine Würde – das gilt auch im Internet“, Malte Lehming, Tagesspiegel Online, 6. Juni 2019]

BündnisOlivGrün running

Die kleine Anmerkung sei aktuell erlaubt –

Wer hinsichtlich “Grüne im Glück: Mehrheit ihrer Wähler zu jung, um sich an Regierungsbeteiligung 1998-2005 zu erinnern“ [Der Postillion Online, 4. Juni 2019] schmunzeln muss, braucht sich dafür mitnichten zu schämen. Warum auch?

Erinnernd gab es doch dahingehend vorab – den Bogen mehr oder weniger ernsthaft schließend – historitisch so einige Betrachtungen. Lesen kann bilden. Auch und gerade in gedruckten Büchern. You remember?

Nachträglich wiederholt blätternd beispielsweise in “Abschied von den Grünen“ [Peter Borgwardt, Verlag Neuer Weg, 1988], oder in “Die Grünen. Verstaatlichung einer Partei“ [Paul Tiefenbach, PapyRossa Verlag, 1998], oder in “Wir sind die Wahnsinnigen – Joschka Fischer und seine Gang“ [Christian Schmidt, Econ Verlag, 1998], oder in “Nie wieder Krieg ohne uns – Das Kosovo und die neue deutsche Geopolitik. Mit einem unfreiwilligen Vorwort von Joschka Fischer“ [Jürgen Elsässer (Hg.), Konkret Literatur Verlag, 1999], oder gar in “Chefarzt Dr. Fischer im Wechselbad der Gefühle – Ein Politpornothriller“ [Michael Rudolf, Verlag Klaus Bittermann, 2000].

Lange her? Wie gesagt, lesen bildet. Hier und da aufmerksam rückblickend. Schmunzeln dabei geht immer. Auch aktuell. Wenn es nicht so traurig wäre.

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Notabene – Der Zitator [OM] ist, als damals amtierender Stadtrat in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sowie Regionalbüroleiter einer Bundestagsabgeordneten, – einen Tag nach dem Bielefelder ’Kriegsparteitag’ 1999 – einst aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten.

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MedienScreen # 219 [Nazi History X. Don’t Speak. Part Five.]

[Fundstück] “Mit Nazis reden …“, kotzendes-einhorn.de, 7. Januar 2015 –

Wiglaf Droste schrieb für die dritte Ausgabe des ARRANCA!-Magazins im Winter 93/94 einen kleinen Text, der sich auch heute noch so abdrucken lassen kann (…)

[Abstract] –

(’DeadCanDance…’ @ Twitter, 16. Mai 2019 – Screenshot O.M.)

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“… wie leicht man vergisst, dass alles, was man tut, für immer ist.“ [16. Mai 2019]

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“… wie leicht man vergisst, dass alles, was man tut, für immer ist.“

Und aus gegebenem Anlass –

(Screenshot Twitter: O.M.)

* Wiglaf Droste, 27. Juni 1961 – 15. Mai 2019 *

“Wer sonst gar nichts hat, der hat doch ein Vaterland. Patriotismus ist die Religion der ganz armen Schweine“ (2003).

– without further words.

R.I.P.

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