Liegau-Augustusbad (2018) –

Am Morgen des 5. Dezember 2017 durchsuchten Polizeikräfte im Zuge der eigens gebildeten ’Ermittlungsgruppe Dynamo’ Wohnungen sowie Geschäftsräume in Sachsen und darüber hinaus.
“Die Maßnahme, heißt es später von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, sei gleichzeitig vollzogen worden und richte sich gegen 28 Tatverdächtige aus der Fanszene von Dynamo Dresden. Sie wurden als die Organisatoren des Fanmarsches vom Mai 2017 in Karlsruhe ausgemacht, bei dem rund 2000 Anhänger als ’Football Army Dynamo Dresden’ in Tarnkleidung dem Deutschen Fußball-Bund plakativ wie demonstrativ den Krieg erklärten,“ schaut die Sächsische Zeitung in ihrer Print-Ausgabe genau am Jahrestag zu den damaligen Razzien zurück.
Ein Kalenderjahr nach besagter Durchsuchungsaktion jedoch fehlt es “an vorzeigbaren Ergebnissen. ’Die Verfahren sind alle noch am Laufen, es gibt weder Einstellungen noch Anklagen’, sagt [Staatsanwalt] Wagner auf Nachfrage (…), konkretere Aussagen seien nicht möglich. Nur soviel: ’Die Auswertung geht dem Ende entgegen, die polizeilichen Ermittlungen stehen kurz vor dem Abschluss’“, so zitiert aktuell die Sächsische Zeitung.
(…) der Trabant [sei] vorerst weiter beschlagnahmt [Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 17. März 2018].
… und nicht nur dahingehend – Fragen über Fragen.
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Die Sächsische Zeitung (“Dresdens meistgelesene Tageszeitung. Gegründet 1946.“) firmiert seit einigen Tagen mit ihrem Online-Auftritt neu. Aus sz-online.de wurde sächsische.de – werbewirksam angekündigt, hier und da (flurfunk-dresden.de) vorab medial quasi virtuell begleitet und am realen Tag des Ereignisses dann in der Print-Ausgabe mehrseitig plaktativ ’selbstgefeiert’.
Und nun?
Ein erster Selbstversuch verblüfft. Erschreckt? Ist das der Online-Auftritt der Dresdner Morgenpost – oder doch noch die Sächsische Zeitung? Ja, bunter als bisher ist es, knalliger, hyper hyper also – und unübersichtlich. Warum?
Warum nur muss bei einem Relaunch eines doch bislang durchaus bewährten Online-Auftrittes, kleinere Unzulänglichkeiten hin oder her (Sächsische Zeitung Online? – Läuft), so einiges nicht optimaler, sondern nur ’irgendwie so’ erscheinen, um nicht zu sagen: schlechter.
Wo ist die Struktur bei sächsische.de geblieben?
In den nunmehr vorgegebenen Rubriken von ’Meine Region’ bis ’Themenwelten’ ist jeweils auf einer Seite quasi alles – mal wie bissel sächsisch gesagt – druff gegladschd. Keine Chance, dortselbst ferner zu scrollklicken, weiterhin direkt eruieren zu können. Nada.
Vormals konnte die geneigte Leserin oder der geneigte Leser – analog zu Print – separat einige Zeit archivmäßig rückwärts geordnet die zu den Tagen in den jeweiligen Ausgaben ausgewählt online gestellten Artikel einsehen. Rien de plus?
Dazumal bei sz-online war es der geneigten Sucherin oder dem geneigten Sucher noch vergönnt, eine Suchanfrage auf sehr exakt datumsmäßige Erscheinungszeiträume – auch begriffsmäßig – einzugrenzen. Nothing more?
Wenn denn sächsische.de – wie es gegenwärtig subjektiv augenscheint – als Online-Produkt genau so gewollt ist, wäre es Schade. Dresdner Morgenpost Online – just a little more serious? No more?
“Sachsens neues Newsportal: aus sz-online.de wird sächsische.de – mit gut recherchierten Berichten und Geschichten, Fakten und Hintergründen, Kommentaren und Interviews. Hier lesen Sie, was Sachsen bewegt!“ (Eigenwerbung, 23. November)
Aber vielleicht übt ja sächsische.de noch. Zum Besseren. Es wäre zu wünschen.