Schlagwort-Archive: Dynamo Dresden

RasenBallsport Leipzig: Reiner Calmund hat den Durchblick

Er war beispielsweise auch schon in der sächsischen Landeshauptstadt auf Mission, wer könnte es vergessen haben? Reiner ’Calli’ Calmund wollte dort vieles. Einiges für Dynamo Dresden? Oder mehr für sich selbst? Die aktive Dresdner Fanszene hat er wohl nie verstanden – und diese ihn mit der Zeit noch viel weniger. Es war einmal … ja, so beginnen landläufig Märchengeschichten. Und manchmal enden sie auch einfach so.

dehli_news_rhs_kblock_20_11_10
(Rudolf-Harbig-Stadion, 20. November 2010 – Foto: dehli-news.de)

Herr Calmund zog sich aus Dresden jedenfalls irgendwie zurück, tingelt derweil unter anderem weiter durch die Fernsehkochshows dieses Landes und labert äußert seine pseudo tiefgreifende fußballerische Weltsicht nebenher in die mehr oder weniger geneigte Küchen-Öffentlichkeit. Applaus!

Und so liest es sich aktuell am 14. November dieses Jahres aus dem wie auch immer gearteten Küchenrevier einer ’deutschen, überregionalen Boulevardzeitung’ (wikipedia.org) herrlich simpel, wie Herr C. über die Kontrahenten der Leipziger RasenBaller fabuliert –

“Tradition schießt keine Tore und holt keine Punkte. Kohle holst du nur mit Kommerz. Natürlich gibt es da viel Häme und noch mehr Neidhammel. Aber das ist nun mal die deutsche Mentalität.“

Gehen wir in den Keller vor Ergriffenheit von der Callmund’schen Weisheit? Nein, wir wollen schließlich keine Neidhammel sein und deutschmental noch viel weniger.

Also, Herr Reiner Calmund – köcheln Sie ruhig weiter vor sich hin, whatever. Red Bull verleiht Flügel …

[Dieser Artikel wurde am 16. November 2013 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

Faust des Ostens – on mission to mars?

Während in der sächsischen Landeshauptstadt die Staatsanwaltschaft im August dieses Jahres Anklage mit dem Tatvorwurf Bildung einer kriminellen Vereinigung gegen fünf mutmaßliche Anführer der Fangruppe Faust des Ostens (FdO) erhoben hat, ist die Gruppierung aus dem Umfeld der SG Dynamo Dresden (SGD) offenbar nach wie vor – besonders in auswärtigen Gefilden – scheinbar durchaus lebhaft bei der Sache. Aus dem K-Block im Rudolf-Harbig-Stadion (RHS) war die Faust des Ostens als Gruppe im Laufe der Saison 2011/12 durch die aktive Dresdner Fan-Szene verbannt worden. Optische Zeichen der FdO sind allerdings im Stadtgebiet nach wie vor zu bemerken.

fdo_stuebelallee_6_13
(Dresden, unweit des RHS, Sommer 2013 – Foto: O.M.)

Verschiedenen Berichten zufolge kam es in der Nacht zum letztzurückliegenden Sonntag in unmittelbarer Nähe des Dortmunder Kreuzviertels zu Auseinandersetzungen mit auf der Durchreise zum Auswärtsspiel ihrer Mannschaft nach Düsseldorf befindlichen Anhängern von Dynamo Dresden. Dabei sollen mehrere Mitglieder der BVB-Ultragruppe Desperados Prügel kassiert haben – von der Faust des Ostens zuzurechnenden sächsischen Auswärtsfahrern. “Wir wissen aber nicht, ob die Dynamo-Fans und die Desperados zufällig aufeinander getroffen sind oder ob sie eine Schlägerei verabredet haben“, wird eine Dortmunder Polizeisprecherin zitiert.

Auf die Frage der Polizei, was die Dynamo-Fans in Dortmund wollten, habe der Wortführer lapidar geantwortet: “Wir wollten hier nur ein Bier trinken.“ (…) Ob sie wirklich nur ein Bier trinken wollten, ist fraglich: Die zu Boden gefallenen “Gebissschutzschienen“ können beim Biertrinken sehr hinderlich sein. Auch die von der Polizei entdeckten Lederhandschuhe und Sturmhauben gehören zumindest in der Bierstadt Dortmund nicht zum Kneipeninventar (ruhrnachrichten.de).

Die drei verletzten Opfer, laut Polizei-Darstellung Mitglieder der BVB-Ultragruppe Desperados, machten zum Geschehen keine Angaben. Im weiteren Verlauf wurde die 21-köpfige Dresdner Gruppe zu ihren Fahrzeugen geführt und aus dem Stadtgebiet gelotst. Die Dortmunder Polizeibehörde leitete ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein.

[Dieser Artikel wurde am 18. September 2013 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

Dynamo Dresden: Dementierte Matthäus wirklich?

Seit einiger Zeit nun bereits ist die SG Dynamo Dresden (SGD) auf der Suche nach einem neuen Trainer für die amtierende Zweitliga-Mannschaft. Der eine oder andere Name für den Posten war bis dato schon im Gespräch, Gerüchte machten die Runde, der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) befragte seine Zuschauerinnen und Zuschauer online nach eventuellen Favoriten für den Trainerstuhl bei den Schwarz-Gelben, oder besser gesagt: bei den diessaisonal eher gelb-gelb auflaufenden Kickern aus der sächsischen Landeshauptstadt.

Und bei allen bezüglichen Gelegenheiten fiel immer einmal wieder der Name von Lothar Matthäus, durchaus bekannt dafür, sich auch gern selbst in das Gespräch um freie Trainerstellen rund um den fußballerischen Erdball zu bringen.

Nun aber soll der Loddar dementiert haben – und zwar richtig und endgültig. So zitiert der MDR aus dem eigenen Webtalk einen Herrn Matthäus: “Dynamo Dresden ist natürlich immer eine interessante Option. Aber es gibt keine Gespräche.“ Zudem stünde er – berichtete MDR darüber hinaus – “wegen eines Fernsehvertrages“ gegenwärtig sowieso nicht zur Verfügung.

Aber welcher Lothar Matthäus kam da beim MDR eigentlich zu Wort? Der Sender jedenfalls bezog sich auf Aussagen, die der “43-Jährige“ am ersten Septembertag dieses Jahres von sich gegeben habe. Der so zitierte sah vor der Kamera dem Loddar dann auch verblüffend ähnlich. Nur: DER Lothar Herbert Matthäus ward – immerhin bisher unwiderlegt – im Märzen des Jahres 1961 Anno Domini geboren.

mdr_1_9_13_loddar_sgd
(mdr.de – “Zuletzt aktualisiert: 01. September 2013, 16:45 Uhr“)

Wer hat da wohl beim MDR-Webtalk etwaigen Gesprächen mit der SGD um den dort derzeit unbesetzten Trainerposten wirklich widersprochen? Und ist dieses Dementi noch zu halten? Wenn ja, für wie lange? Fragen über Fragen …

Lothar Herbert Matthäus – Bitte übernehmen Sie und schaffen endlich selbst Klarheit. Die Welt wartet bestimmt darauf.

Post Scriptum: Unterdessen aktualisierte mdr.de um 17:22 Uhr – doch die bislang im verschwörungstheoretischen Ansatz dokumentierte Ungewissheit in der Sache bleibt nach wie vor bestehen.

[Dieser Artikel wurde am 1. September 2013 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

Post Post Scriptum: Der MDR hat sich offenbar seines steuerfinanzierten Bildungsauftrages besonnen und Lothar Herbert Matthäus bereits schon am 2. September um 10:13 Uhr den zuvor zugestandenen Jungbrunnen kommentarlos wiederum entzogen. Rentnerinnen und Rentner aus der Region der mitteldeutschen Drei-Länder-Sende-Anstalt, hört die Signale!

Faust des Ostens: Die Staatsanwaltschaft hat das Wort

Wie die Dresdner Staatsanwaltschaft am 22. August dieses Jahres mitteilte, wurde nunmehr Anklage gegen fünf mutmaßliche Anführer der als kriminell eingestuften Fangruppe Faust des Ostens (FdO) erhoben. Die Vorwürfe gegen die Gruppierung aus dem Umfeld der SG Dynamo Dresden (SGD) belaufen sich auf Bildung einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch und schweren Bandendiebstahl. Die fünf Angeklagten sollen die Gruppe seit 2010 aufgebaut und ihr bis mindestens Oktober 2012 aktiv und zum Teil als Rädelsführer angehört haben, so die Staatsanwaltschaft.

dehli_news_rhs_23_10_10
(Rudolf-Harbig-Stadion, Oktober 2010 – Foto: dehli-news.de)

Die Faust des Ostens gehörte jahrelang zu den bestimmenden Kräften im Fanblock von Dynamo Dresden, tritt aber seit einigen Jahren nicht mehr offen in Erscheinung (dnn-online.de, 22. August). Ermittler machen die Faust des Ostens für Attacken auf die Anhänger anderer Clubs, auf Polizisten und auf Ausländer verantwortlich. Seit fast zwei Jahren liefen Ermittlungen, wurden Wohnungen und Firmen durchsucht. Die Arbeit ist noch nicht beendet: Die Staatsschutzkammer ermittelt weiter gegen andere mutmaßliche Mitglieder (Dresdner Morgenpost, 23. August).

Im Laufe der Saison 2011/12 hatte die aktive Dresdner Fan-Szene die Faust des Ostens als Gruppe aus dem K-Block im Rudolf-Harbig-Stadion verbannt. Optische Zeichen der FdO sind allerdings im Stadtgebiet und auch in der Region nach wie vor zu bemerken.

Die Sächsische Zeitung berichtet in ihrer Print-Ausgabe vom 23. August unter der Headline “Mit Sturmhaube und Schlagring“ von einer bis zu 200 Mann starken Faust des Ostens

“Sie war unter anderem nach einem nächtlichen Angriff auf das Dynamo-Stadion im Juli 2011 ins Visier der Beamten geraten. Nur wenige Tage, nachdem der neue Name ’glücksgas Arena’ angebracht worden war, hatten Unbekannte mit Steinen und Bitumenbeuteln darauf geworfen. Dabei gingen mehrere Buchstaben und 16 Scheiben zu Bruch. Der Schaden war enorm: Er betrug rund 100.000 Euro. In jener Nacht wurden dort auch zwei Polizisten in ihrem Streifenwagen mit Steinen beworfen. Im Zusammenhang mit dem Fußball wird der Gruppe der gezielte Angriff auf Schlachtenbummler gegnerischer Mannschaften – vor allem aus den alten Bundesländern – vorgeworfen. Hinzu kommen rassistische und rechtsradikal motivierte Angriffe auf tatsächliche oder vermeintliche Ausländer, völlig losgelöst vom Fußball.“

Die Gründungsversammlung der Faust des Ostens soll vor drei Jahren am geschichtsträchtigen 20. April in einer gastronomischen Einrichtung unweit des Dresdner Stadions stattgefunden haben. Weiterhin gern gemutmaßt wird medienseitig auch über den angeblichen Ursprung der Faust des Ostens. Wenige Monate zuvor hatte eine Razzia bei einer anderen gewalttätigen Fan-Gruppe aus Dresden stattgefunden: den Hooligans Elbflorenz. Die Hooligans Elbflorenz unterhielten gute Kontakte zur Faust des Ostens, so jedenfalls resümiert die Sächsische Zeitung.

Die Dresdner Staatsschutzkammer prüft gegenwärtig, ob sie die Anklage gegen die mutmaßlichen Rädelsführer der Faust der Ostens zulässt. “Mit einem Prozessauftakt noch in diesem Jahr ist nach Angaben des Landgerichts jedoch eher nicht zu rechnen“ (Sächsische Zeitung).

[Dieser Artikel wurde am 23. August 2013 bei Ostfussball.com veröffentlicht.]

MedienScreen # 29 [Trainer-Ausschreibung für Dynamo Dresden]

[Fundstück] “Stellenausschreibung: Dynamo-Dresden-Trainer“, spuckelch.wordpress.com, 18. August 2013 –

Stellenausschreibung: Dynamo-Dresden-Trainer

Die SG Dynamo Dresden ist ein Traditionsverein, der meist über seinen Möglichkeiten und immer unter seinem Niveau agiert. Die derzeitige Zweitligazughörigkeit wird von seinem im Erfolgsfall begeisterungsfähigen Umfeld als grausames Missverständnis der Sportgeschichte verstanden. In jüngster Vergangenheit scheiterten einer Reihe von Trainern daran, die Dynamowelt wieder in die Angeln zu heben. Mit einem neuen Konzept soll dies nun erneut kurzfristig korrigiert werden.

Deshalb wird zum schnellstmöglichen Zeitpunkt ein

Trainer für die Profimannschaft der SG Dynamo Dresden – Vollzeit

gesucht.

Ihre Aufgaben:

  • Aus Zweitliga-Wasser Bundesliga-Wein machen,
  • Fußballspielern das Grasfressen beibringen,
  • NIEMALS mit weniger als zwei Stürmer spielen,
  • den Satz “Der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr gewinnt Meisterschaften” widerlegen,
  • die kurzfristige Europapokalqualifikation – wünschenswert wäre diese noch in dieser Saison,
  • die Integration taktischer Ratschläge von Fans und Funktionären sollten sie als selbstvertändlichen Teil ihrer Arbeit verstehen.

Ihr Profil:

  • Sie haben die Trainerausbildung mit überdurchschnittlichem Erfolg gemeistert.
  • Sie haben das Siegergen.
  • Sie verfügen über einschlägige Erfahrungen im Umgang mit überbezahlten und bockigen Arbeitsverweigerern.
  • Sie greifen auf ein reiches Repertoire von beliebten Tradionsvereins-Phrasen zurück, um sich bereits zur Antrittspressekonferenz in die Herzen der Fans zu reden. (“schöne Stadt”, “Wahnsinns-Atmosphäre”, “tolle Geschichte”, “gehört in die 1. Liga”, “Der Einzelne ist nichts – der Verein ist alles” etc.)
  • Geld spielt für Sie keine Rolle.
  • Sie haben bereits umfangreiche Projekte im Luftschlösserbau verwirklicht.
  • Schwarzer Gürtel im internen Grabenkampf.
  • Von Vorteil ist eine gering ausgeprägte Humorfähigkeit. Nach Späßen ist hier beim permanenten Ernst der Dynamolage niemand zumute.
  • Grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Social-Media-Kanälen, um sich ein fundiertes Bild von den Aufstellungswünschen der Fans zu verschaffen.

Die Stelle wird zunächst als Ehrenamt vergeben, da derzeit zwei beurlaubte und schwer vermittelbare Trainer auf der Gehaltsliste des Vereins stehen.

Ihre Bewerbungsunterlagen inklusive (internationaler) Titelproben lassen Sie bitte bis zum 24. August im Mittelkreis des Rudolf-Harbig-Stadions landen.

[Dieser Beitrag wurde am 21. August 2013 bei Ostfussball.com publiziert.]