Words –
Say no more –
- #SGDRBL (21. August 2016)
- It’s derby-time? For real? (19. August 2016)
- Die Dosen-Botschaft hör ich wohl … (13. August 2016)
Words –
Say no more –
[Fundstück] Ralf Rangnick vor dem DFB-Pokalspiel Dynamo Dresden vs. RasenBallsport Leipzig, zitiert in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 19. August 2016 –
“Wenn die beiden größten Städte Sachsens, die nur eine Autostunde trennt, gegeneinander spielen, und beide zuletzt auch noch aufgestiegen sind, dann würde es wahrscheinlich weltweit als Derby bezeichnet.“
– Nachschiebsel vom 20. August –
(…) “Von einem Ostderby sind wir ein ganzes Stück entfernt, da gehört ein bisschen mehr dazu als nur die räumliche Nähe“, sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge dem “Kicker“ (…) [n-tv.de, 20. August 2016]
[Fundstück] Ullrich Kroemer, “Der Bundesliga-Check: RB Leipzig – Fußballspektakel gegen die Abneigung“, n-tv.de, 8. August 2016 –
Sorgt Bundesliga-Debütant RB Leipzig für den Untergang des Fußballs? Nun ja, höchstens am Traditionalisten-Stammtisch. Der Klub ist streitbar, bereichert das Oberhaus aber auch in vielerlei Hinsicht. Nur nicht musikalisch (…)
(…) Nirgendwo steht geschrieben, dass nur Vereine in der Bundesliga spielen dürfen, die schon Turnvater Jahn kannte und die für Mitgliederversammlungen den größten Saal der Stadt mieten müssen. Leipzigs Sprint von der fünften in die Bundesliga muss man nicht gut finden und bietet jede Menge Diskussionsstoff (…)
(…) “Uns bleibt, konsequent unseren Weg zu gehen und möglichst attraktiven Fußball zu spielen, bei dem auch Fans anderer Klubs sagen: Hey, nicht so schlecht, was die spielen.“ [Ralf Rangnick] (…) Weniger Genuss verspricht die neue, von Prinzen-Sänger und Vorzeige-Leipziger Sebastian Krumbiegel komponierte und gesungene Vereinshymne. Erste Strophe: “Meine Stadt ist meine Lieblingsstadt.“ Das genügt eigentlich schon (…)
Neben jahrzehntelanger Tradition, einer vernünftigen Vereinshymne und Mitgliedermitbestimmung fehlen bei RB Leipzig übrigens auch verklärte Vereinslegenden mit Ratschlägen von anno dunnemals, Grabenkämpfe in den Vereinsgremien sowie gewaltbereite und diskriminierende Fangruppierungen. Fehlende Tradition kann bisweilen herrlich erfrischend sein (…)
In der ersten Runde des diessaisonalen DFB-Pokalwettbewerbs kommt es bekanntlich am 20. August auf dem grünen Geläuf im Rudolf-Harbig-Stadion zur Begegnung zwischen Dynamo Dresden und RasenBallsport Leipzig.
Mehr oder weniger symbolisch einige Tröpfchen Öl in die Elbe zu plätschern, versuchen wenige Tage vor dem Spiel augenscheinlich dosenaffine Fangruppierungen aus der Heldenstadt am Trampelpfad der deutschen Wiedervereinigung. “Videobotschaft vor DFB-Pokalspiel – RBL-Fans verspotten Dynamo-Anhänger“, glaubte à jour die Mitteldeutsche Zeitung titelzeilen zu müssen.
Red Aces Leipzig, YouTube.com, 10. August 2016 –
Peinlichkeit, die
Wortart: Substantiv, feminin
Worttrennung: Pein|lich|keit
Synonyme zu Peinlichkeit
Blamage, Missgeschick, Panne, Taktlosigkeit
[aus: duden.de]
“Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen“ (Mephistopheles zu Faust in der Tragödie erster Teil).
[Fundstück] “Bundesliga im Osten. Wie haben wir dich vermisst!“, spuckelch.wordpress.com, 17. Mai 2016 –
In Leipzig wurde 1989 die Einheit Deutschlands ins Rollen gebracht. Und wie der Lauf der Geschichte es will, wurde sie in der Heldenstadt auch zum krönenden Abschluss gebracht. Nach ausreichend Spaßbädern und Gewerbeflächen verfügt der Osten nun auch über das höchste sportliche materielle Gut: Die Fußball-Bundesliga. Wir hier drüben sind jetzt alle glücklich und zufrieden. Gibt es etwas Schöneres? Gibt es etwas Wichtigeres? Jetzt können die in den Westen abgewanderten Ossis wieder heimkehren und hier Bundesliga schauen. Die Medien sind sich einig: Das hat der Osten verdient. Wir gehören endlich dazu, und ermöglicht hat uns das ein Österreicher. Natürlich! Die wissen ja, wie es sich anfühlt, nicht dazu zu gehören.
Jahrelang mussten wir unseren zu irgendwelchen Vereinen in den unteren Ligen quälen. Die nichts hatten, außer Tradition. Aber was nutzt die, so ganz ohne Bundesliga? So lässt sie sich ja nicht mal mit einem knackigen Werbeslogan vermarkten. Wir haben zugesehen, wie es Energie Cottbus nach oben schaffte und dabei ganz unprofessionell auf eigene Kraft und Kreativität setzte. Mussten ja wieder abstürzten. Und in Dresden, Berlin, Rostock, Blau-Gelb und Grün-Weiß – Leipzig, Magdeburg, Aue, Chemnitz, Babelsberg, Erfurt, Jena, Halle quälten wir uns mangels Alternativen Woche für Woche zum bundesligafreien Fußball ins Stadion und durften zum Dank auch noch unsere Choreos selber bezahlen, beim Stadionausbau mitackern, die Vereine vor Insolvenzen retten! Schön war das nicht!
Wir mussten jahrelang auf zerrissene Anstoßzeiten, überhöhte Kartenpreise und Sky-Abos verzichten. Viele von uns haben noch nie FIFA-Soccer mit der eigenen Mannschaft spielen können! Statt eines teuren Stars mit eigenem Sportwagenfuhrpark wurden wir mit dessen Abziehbild, der sich gerade mal einen Q5 leisten konnte, abgespeist. Unsere sexy Spielerfrauen schafften es in keinen Modelkalender. Wir harrten unter uns im Stadion aus, ohne dass uns ein Maskottchen zuwinkte. Wo andere seit Jahren klatschpappten taten uns noch die Hände vom selber machen weh. Aber diese grauen Jahre sind Gott sei Dank vorbei. Wir Ossis naschen nun auch am Hochglanzkuchen Bundesliga. Endlich brauchen wir uns im Stadion nicht mehr mit hingeschluderten Werbeblöcken von Provinzunternehmen nerven lassen, sondern bekommen eine Bundesligashow mit High-End-Reklame von Weltkonzernen! Halleluja!
Danke Leipzig!
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Mit Dank & Gruß an den Spuckelch und dortselbst im Original.