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Das Wissen des Gunter A. Pilz …

… ist scheinbar unendlich, so über dies und das, unergründlich schweifend zuweilen, Quell der Erkenntnis allenthalben – vorgestern, gestern, jetzt und immerdar.

Es mag mitunter Höhen und Tiefen in der Frequenz der publizistischen Tätigkeiten geben, denn schließlich ist Herr Gunter A. Pilz – soweit erinnerlich – als Doktor der Philosophie und Diplom-Soziologe ein durchaus vielbeschäftigter Mensch: Honorar-Professor, Hochschuldozent, Projektleiter, Lehrbeauftragter, Mitglied unter anderem in der DFB-Kommission für Prävention und Sicherheit – und eben auch so genannter Fan-Forscher und Fan-Soziologe.

Aber wieder einmal gibt es vom quasi “selbst ernannten Fan-Forscher Gunter A. Pilz“ [ultras.ws, einst] etwas eher holzschnittartiges zu erfahren – also zugespitzt aktueller als aktuell, Breaking News, aus der Hooltra-Szene oder so, wie auch immer, endlich mal wieder. Und nah dran sowieso. Gewissermaßen früher Postuliertes nahtlos ergänzend, irgendwie.

Wie war das nochmal mit den historischen Erkenntnissen vom “Vader Abraham der deutschen Fanszene“ [ultrafans.de, einst]?

“Für viele Ultras ist ein Gefängnisaufenthalt sogar die bessere Perspektive als das bisherige Leben“ [sport1.de, 10. April 2008].

Pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft 2008 antwortete Gunter A. Pilz auf die Frage, ob sich am soziologischen Background besagter Fan-Szene etwas geändert habe: “Wenig. Es sind junge Menschen mit niedrigem Bildungsniveau und wenigen Erfolgserlebnissen. Sie sind sozial schlecht gestellt, haben nichts zu verlieren.“

Fast zeitgleich erzählte Herr Pilz dann 2008 der Rheinischen Post: “In Bremen wurden einmal vier Hools festgenommen. Der eine war Ingenieur, der zweite Banker, der dritte Mathematiker und der vierte Rechtsanwalt. Ganz solide Typen …“. Gunter A. Pilz schien schon zu jener Zeit, vor sich in forschend, durchaus flexibel. Denn “für den Soziologen Pilz gibt es keine Verbindung zwischen der sozialen Herkunft und der Frage, ob jemand gewalttätig ist oder nicht“, schlussfolgerte damals die RP. Nun ja, immerhin binnendifferenzierte Gunter A. Pilz: “Es gibt den Proll- und den Yuppie-Hool“.

Ach, lange ist es her. The Times They Are a-Changin’? Fußball-Fanforscher jeder Provenienz entdeckten mittlerweile differenziert neue Welten – die unendlichen Weiten. Und Vader Abraham Gunter A.?

Träumen sei erlaubt.

“Der Traum ist aus“ [in memoriam Ton Steine Scherben].

Last Man Standing Gunter A. Pilz gibt nicht auf. Niemals. Höchstens sich selbst widersprechend, so gut er es halt kann, nach wie vor irritierend, irgendwie –

“Im Basketball haben Sie überwiegend Akademiker. Leute mit gutem Bildungsstand. Das haben Sie im Handball auch. Und im Fußball haben Sie alles vertreten. Und je weniger Bildung ich habe, desto mehr versuche ich meine Bedürfnisse mit Gewalt durchzusetzen, weil mir vielleicht die rhetorischen oder intellektuellen Fähigkeiten fehlen“ [Gunter A. Pilz, zitiert in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 19. März 2025].

”Lebbe geht weider“ (Dragoslav Stepanović).

Was zum Chemnitzer FC noch zu sagen wäre …

… auch aufgrund der letzt zurückliegend aktuellen Ereignisse –

(Chemnitz. Fischerwiese. Remember? – Screenshot Ultras.ws: O.M.)

“’Wo Unkraut gedeiht, wird Jäten zur Pflicht.’ frei übersetzt: Nazis raus!“ (cfc-fanpage.de – Forum, 3. September 2008)

  • Chemnitzer FC: Trauer um Neonazi – der Fall im Überblick (SPIEGEL ONLINE, 10. März 2019, 17:31 Uhr)
  • Thomas Uhlig legt Ämter nieder (chemnitzerfc.de, 10. März 2019, 13:00 Uhr)
  • Chemnitzer FC bestraft Daniel Frahn (chemnitzerfc.de, 10. März 2019, 12:13 Uhr)
  • Stellungnahme zur Beileidsbekundung beim Heimspiel gegen Altglienicke (chemnitzerfc.de, 10. März 2019, 08:45 Uhr)

Ciao Stadionfans.de

Nachdem im September 2015 Ultras.ws offline ging, erschien – gewissermaßen als Nachfolger – relativ kurze Zeit später Stadionfans.de auf der Bühne. Ultras.ws galt, trotz seiner zeitweiligen Ausuferungen sowie der szeneintern ganz gern öfter einmal geäußerten Projektkritik, als das größte deutschsprachige Fan-Forum im virtuellen Fußballraum.

In die hinterlassenen Fußstapfen von Ultras.ws konnte Stadionfans.de schwerlich ausfüllend treten. Und wollte es auch gar nicht, so postulierte einst der Betreiber und Administrator. Zwar fand sich bei Stadionfans.de ein Teil des alten Moderatoren-Teams wieder zusammen, der Ton im Forum wurde gediegener, allein schien nicht wenigen Stadionfans jeder Provenienz die Kommunikation in den so genannten sozialen Medien ausreichender zu sein.

Anfang des Jahres 2018 ging Stadionfans.de ’aufgrund des mangelnden Interesses’ offline, erschien allerdings gut einen Monat später wieder auf der Bildfläche. Bis quasi dieser Tage.

Aktuell landet man, augenscheinlich vorher unangekündigt, beim virtuellen Weg zu Stadionfans.de auf der schon immer verbandelten Website Ostfussball.com

(Stadionfans.de/Ostfussball.com, 26. Oktober 2018 – Screenshot: O.M.)

– ein wie auch immer geartetes Ende eines Forums kann durchaus gewiss anders daherkommen. Aus die Maus, rien ne va plus, whatever. Trotz alledem, es war nicht alles schlecht – “In der Tat“ (Teal’c).

”Lebbe geht weider“ (Dragoslav Stepanović).

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Kaotic Chemnitz. Et alia?

In den letzten Stunden war – auf Grund der aktuell wohl allseits bekannten Ereignisse in Chemnitz – bei MeyView.com eine doch auffällig verstärkte Suchabfrage nach Kaotic Chemnitz zu registrieren.

Diesen speziell Suchanfragenden mag, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ein wenig geholfen werden …

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“(…) Kurz nachdem in der Nacht zum Sonntag [26. August] ein Mann im Chemnitzer Stadtzentrum erstochen wurde, begannen auf Facebook erste Spekulationen. Viele User mutmaßten über die Nationalitäten der Beteiligten und waren sich sicher, dass die Täter unter den Geflüchteten zu suchen seien. Die Polizei gab zu diesem Zeitpunkt noch keine Informationen über die mutmaßlichen Täter bekannt, dennoch veröffentlichte die Hooligangruppe Kaotic Chemnitz wenige Stunden später einen Aufruf auf Facebook unter dem Motto ’Zeigen, wer in der Stadt das Sagen hat’. Er richtet sich an alle Fans des Chemnitzer FC (CFC) – ein Novum in der Stadt. Kaotic Chemnitz ist seit 2012 mit einem Erscheinungsverbot im Stadion belegt, unter ihren Mitgliedern sind Chemnitzer Kameradschafter. Bislang mobilisierten sie aber eher unter sich. (…) Zuletzt waren Fußballfans in den Neunzigern als gewaltbereit aufgetreten. Damals gab es die Gruppe Hoonara, eine Abkürzung für Hooligans, Nazis und Rassisten. Sie prügelte sich mit anderen Hooligans und griff politische Gegner an, wie etwa das lokale Alternative Jugendzentrum. Hoonara ist schon lange inaktiv, ihre Mitglieder sind es nicht. Sie sind heute Mentoren für junge Neonazis, spielen in Rechtsrockbands und arbeiten in Securityunternehmen. Hoonara-Gründer Thomas H. sagte 2007 in einem Interview dem Fußballmagazin Rund, dass die Ex-Mitglieder trotz Inaktivität jederzeit erreichbar seien. Wenn man gebraucht werde, sei man in einer halben Stunde da. Bis heute dürfte sich daran nicht viel geändert haben (…)“ [Johannes Grunert, Zeit Online, 27. August 2018].

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“Kaotic Chemnitz ist mal aus dem Umfeld von ’Hooligans-Nazis-Rassisten’ kurz HoNaRa entstanden und war der Versuch mit einem politisch weniger verbrannten Namen wieder in die Fußballöffentlichkeit zu treten. Wobei sich die Gruppe relativ schnell wieder als rechtsextrem einen Namen machte“ [Robert Claus, detektor.fm, 27. August 2018].

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  • (…) Pogromstimmung in Karl-Marx-Stadt – Rechtsradikale marschieren in Chemnitz auf und machen Jagd auf Migranten und Migrantinnen. Die Drahtzieher sind Anhänger des Chemnitzer FC. Deren Geschichte reicht weit zurück (…) [Tobias Finger, 11freunde.de, 27. August 2018].

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(…) Nach Angaben (…) zählen die Fan-Gruppen (…) – den Chemnitzer FC tangierend –  New Society/NS Boys und Hoonara zu den aktuellen Beobachtungszielen des Verfassungsschutzes in Sachsen (…)

(…) Die getroffenen Aussagen stießen beim Chemnitzer FC auf Unverständnis (…) CFC-Geschäftsstellenleiter Lutz Fichtner [lagen] derzeit [19. September 2012] keinerlei Informationen vor, dass der Verein oder einzelne Fans unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen würden. Im Gegenteil, die Gruppierung “Hoonara“ bestünde in ihren Strukturen bereits seit dem Jahr 2000 nicht mehr; ebenso wurde die zweite Gruppe, die “New Society“ vor drei Jahren hinsichtlich ihrer Symbolik vom Verein verboten. Gegen damalige Führungskräfte sind entsprechende Stadionverbote verhängt worden (…) [cfc-fanpage, 19. September 2012]

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(Chemnitz. Fischerwiese. Unvergessen? – Screenshot Ultras.ws: O.M.)

“’Wo Unkraut gedeiht, wird Jäten zur Pflicht.’ frei übersetzt: Nazis raus!“ [cfc-fanpage.de – Forum, 3. September 2008].

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Stadionfans.de goes Archive.org?

Aus vormals Ultras.ws wurde Stadionfans.de. Damals.

Und nun? Gut zwei Jahre später – nach dem quasi Startup von Ultras.ws als Stadionfans.de? Ende Gelände? Bald offline? Down?

(stadionfans.de, 30. Dezember 2017 – Screenshot: O.M.)

Auf eine dahingehende Hinterfragung erklärte der Betreiber von stadionfans.de freundlich: “Jupp, diesmal endgültig. Vielleicht. Mal schauen“.

Einer freundlichen Nachfrage, ob “vielleicht“ diesbezüglich zitierfähig sei, folgte ein lakonisches “sicher“.

Trotz alledem, wer weiß, es war nicht alles schlecht – “In der Tat“ (Teal’c).

Ultras? Stadionfans? No Future?

– Post Scriptum –

(stadionfans.de, 2. Januar 2018 – Screenshot: O.M.)

– Post Post Scriptum –

(stadionfans.de, 4. Februar 2018 – Screenshot: O.M.)

“… bis auf Weiteres …“?

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