Archiv der Kategorie: FoundPieces

MedienScreen # 164 [Lebt ES?]

[Fundstück] Andreas Weller, “Wer ist hier Gefährder?“, Kolumne ’Wellers Woche’, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 11. März 2017 –

(…) Kleiner Tipp: Stellen Sie [Gordon Engler, AfD-Stadtrat] mal die Anfrage, ob der OB [Dirk Hilbert, FDP] ausschließen kann, dass Adolf Hitler nicht doch noch lebt und gerade dabei ist, in Dresden das vierte Reich aufzubauen. Der olle Addi würde im April zwar 128 Jahre alt, aber man weiß ja nie …

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MedienScreen # 163 [Toni Krahl. Am Fenster. Immer wieder. Anders. Und nicht irgendwie.]

[Fundstück] Toni Krahl in seinem Buch “Toni Krahls Rocklegenden“ (2016) –

(…) Fünf Jahre K & P Music waren es mir wert, bei mir zu Hause ein kleines Fest zu geben. Wir haben ein Schwein gebraten, klar, ’n vegetarisches. Das nie Fleisch gefressen hat (…)

“Toni ist einer der Coolsten. Er hat nie vergessen, dass in dem Wort Unterhaltung das Wort Haltung steckt(Sebastian Krumbiegel, Klappentext).

– Nachschiebsel –

Lieber Toni Krahl, Joe Cocker hat 1988 in Dresden aber beileibe nicht “in der Elbaue“ gespielt. Da war eine Wiese. In Dresden. Ja. Nicht etwa nahe der Elbe. Sondern fast direkt neben dem Rudolf-Harbig-Stadion. Die seitdem nach ihm geheißen wird. Cockerwiese. Remember?

MedienScreen # 162 [Thomas Fischer. Weißer Mann …]

[Fundstück] Sibylle Berg, “Frauen gegen Machos – Humor entwickeln! Besser werden!“, SPIEGEL ONLINE, 25. März 2017 –

(…) Jüngst zog eine Journalistin los, um Thomas Fischer mal so richtig an die Wand zu klatschen. Was herauskam, war eine Punktlandung für den ehemaligen Bundesrichter und ein anklagend-quengelnder Artikel einer Frau. Wenn man Herrn Fischer begegnen will, sollte man sich klar darüber sein, dass das nur auf einer intellektuellen Ebene und am besten mit sehr viel Humor stattfinden sollte (…)

Fischer vorzuwerfen, dass er ist, wie er ist – ein in seiner Zufriedenheit gut eingerichteter, intelligenter, weißer, vermutlich wohlhabender Mann -, ist genauso blöd, wie einem Menschen das Atmen vorzuhalten. Fischer verachtet nicht Frauen, sondern Dummheit. Daran ist nichts verkehrt (…)

MedienScreen # 161 [Faust des Ostens. Liest Christoph Ruf den SPIEGEL nicht?]

[Fundstück] Christoph Ruf, “Dynamo-Fans kämpfen gegen schlechtes Image“, Stuttgarter Nachrichten Online, 29. März 2017 –

(…) “Dynamo hat eine der größten und vitalsten Fanszenen in Deutschland. Da kann es bei einzelnen Spielen immer mal zu unschönen Vorfällen kommen“, sagt Michael Gabriel, Leiter der Koordinierungsstelle der Fanprojekte in Frankfurt. “Das verbreitete Klischee, die Dynamo-Fans seien in der Mehrzahl gewalttätig und rechts, trifft aber schon lange nicht mehr zu.“

Immer noch kommen allerdings viele kampfsportgestählte Männer zu den Spielen, die politisch der Pegida-Bewegung näherstehen als dem demokratischen Spektrum. Doch im Gegensatz zu den 1990er Jahren, als rassistische Rufe noch an der Tagesordnung waren, bleiben die heute aus. Nicht nur, weil der Verein seit Jahren viel deutlicher Position bezieht als früher. Nicht nur, weil auch in Dresden die Mehrheit der Stadionbesucher findet, dass “Rassismus kein Fangesang“ ist, wie auf der Anzeigetafel steht. Sondern vor allem, weil die enorm große Ultraszene des Vereins sich als “unpolitisch“ erklärt. Der Begriff ist umstritten, im Kurven-Alltag aber bedeutet er, dass jeder Fan, der sich politisch äußert, gegen den Minimalkonsens verstößt – egal, ob er als Privatperson rechts oder links tickt. Das “Keine Politik im Stadion“-Dogma führte auch dazu, dass der rechtsextreme Schlägertrupp “Faust des Ostens“ aus dem Stadion komplimentiert wurde, die Linie schränkt aber auch Fans ein, die sich offensiver gegen rechts positionieren wollen (…)

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