Es war stets ein unterhaltsames Fest, mit ihm zu plaudern, informativ sowieso. Eher anstrengend mitunter allerdings, während der Dauer eines Fußballspiels nahe bei, oder direkt neben ihm zu sitzen – Leidenschaft, extrovertiert. Aber er verstand sein Fach, konnte es, unbestritten, fast unbeschreiblich, er war eben so, einmalig in seiner Art.
Am 16. Juni ist Gert “Zimmi“ Zimmermann, eine Reporter-Legende, im Alter von 69 Jahren gestorben.
Möge dir dein letzter Weg leicht sein, “Zimmi“. Machs gut. Wir sehen uns, einst …
(…) Die Internetseite von City (…) war am Freitag [22. Mai] komplett schwarz. Auf der Facebookseite (…) zwei rote Drumsticks (…) [Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 23. Mai 2020]
Kaum Worte zu finden –
Ich habe dich/euch gesehen und gehört, als City noch ’Underground’ war, einst.
Möge dir die Erde – ob barfüßig oder beschuht – leicht sein, Klaus.
“(…) in einem Land, dem Peter Alexander der deutsche Frank Sinatra war und Helene Fischer wahlweise als Erbin von Marlene Dietrich oder die deutsche Streisand gilt, ist nichts unmöglich (…)“ [’gremlizas express’, konkret, 1/2016]
* Hermann L. Gremliza, 20. November 1940 – 20. Dezember 2019 *
(…) Wie groß die Lücke ist, die Hermann L. Gremliza (…) hinterlässt, lässt sich in etwa abschätzen an seiner Kolumne “Gremlizas Express“ auf der letzten Seite jeder “Konkret“-Ausgabe. Hier demonstrierte der glühende Karl-Kraus-Verehrer eindrucksvoll, dass linkes Denken nicht nur eine Frage der richtigen Haltung, sondern auch der richtigen Sprache ist. Gremliza war ein linker “Waldorf & Statler“ in Personalunion (das schlagfertige Seniorenduo aus der “Muppets Show“), der sich beißend und reißerisch von seiner Empore der Selbstgewissheit herunter über seine Zeitgenossen lustig machen konnte. Und, zum Leidwesen der Kritisierten, darin auch meist recht behielt (…)
Hermann L. Gremliza hinterlässt der Nachwelt ein gewaltiges Werk. Tröstlich allein ist, dass er nun wieder mit dem 2013 verstorbenen Satiriker Horst Tomayer, ein langjähriger Weggefährte aus “Konkret“-Zeiten, vereint ist. Wo immer sich die beiden jetzt auch befinden, können sie dort ihr politisches Comedy-Duo “Sehr gemischtes Doppel“ wiederaufnehmen.
[“Stachel im Fleisch der deutschen Linken“, Andreas Busche, Der Tagesspiegel Online, 24. Dezember 2019]
(…) Während die Frankfurter Straßenkämpfer Joschka Fischer und Thomas Schmid heiße Zähren um die im Gefängnis sterbenden Kombattanten von der RAF vergossen, zog Gremliza dem Sentiment die messerscharfe Analyse vor: “Ulrike Meinhofs Weg in den Untergrund begann, als Sozialdemokraten einen Goebbels-Referenten zum Bundeskanzler wählten.“ So nämlich hob sein Nachruf auf seine Vorgängerin in der konkret-Chefredaktion an.
Wie Ulrike Meinhof brillierte Gremliza als Kolumnist und mähte mit seinem messerscharfen Verstand alles nieder, was rechts von ihm stand und dumm genug war, sich öffentlich zu äußern (…)
[“Freibeuter mit messerscharfem Verstand“, Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung Online, 23. Dezember 2019]
(…) Man konnte sich an Gremliza reiben. Doch wenn man sich auf ihn einließ, konnte man aus dem Streit mit ihm lernen oder unterhalten werden. Nur ein Beispiel: Obschon Gremliza nie einen echten Shitstorm erleben musste – dafür war konkret einfach nie digital genug -, lieferte er mit “Stürmerscheiße“ das passende Vokabular dafür. Welch Eleganz (…)
[“Der polemische Bourgeois“, Alexander Nabert, taz.de, 23. Dezember 2019]
“Die Wahrheit ist immer konkret“ (Wladimir Iljitsch Uljanow).
Hey, du hast einst in Weiße Wölfe als James Bashan den Weitspähenden Falken gemeuchelt. Haben wir dir echt übel genommen. Damals. Geschluchzt haben wir. So bissel. Um Gojko. Cineastisch. In jenen jungen Tagen.
Und nun bist du gegangen, Rolf Hoppe. Nicht nur bühnenbildlich.
Ich habe dich immer gern gesehen, dir zugeschaut. Ja. Öfter. Mephisto. Klar. Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Auch. Und sehr gern auf Schloss Weesenstein, fast privat, mehrmals. Unvergessen …
… wie gesagt.
(Rolf Hoppe, 6.12.1930 – 14.11.2018)
Mach’s gut, Meister Röckle.
ElbsandsteinPolemik
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