[Fundstück] Jürgen Roth, “Am See is’ schee“, konkret, 6/2016 –
(…) Fußball heute ist die Pest, ist Parafaschismus, ist ein penetrantes, hysterisches, narzisstisches, größenwahnsinniges System, das aufgeblasenen Ramsch ausspeit, und Spieler und Journalisten sind gemästete, blind befehlsempfangende Paladine. “Sport war früher mal“ (Stefan Erhardt). Möglicherweise.
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Erst wenn der letzte Abstoß geschlagen, die letzte Flanke weggefangen und der letzte Strafstoß vergeben ist, werdet ihr merken, dass Autofähnchen keine Tore schießen (PPQ, Juni 2010).
… & quasi in der Verlängerung noch ein nett klitzekleines Ping-Pong, alldieweil PPQ wiederum MeyViewzitiert, in Anbetracht des Zitats zur Zeit aus der Vergangenheit.
Angenommen, nur mal angenommen, man wäre aus Dresden. Und nicht aus Magdeburg. Siegpunkt Eins? Weiter angenommen, man würde sich in Dresden zu einem fußballerisch amtierenden Drittliga-Verein hingezogen fühlen, und nicht in Magdeburg. Siegpunkt Zwei? Darüber hinaus angenommen, man würde – was in der aktuellen 3. Liga zwangsläufig ist – zu einem anstehenden Auswärtsspiel beim Halleschen FC (HFC) antreten müssen und dabei ein wenig von den sich zum 1. FC Magdeburg hingezogenen Bördemenschen lernen wollen. Wäre das dann etwa Siegpunkt Drei? Bereits im Vorabbereich der Drittliga-Begegnung am 7. Februar zwischen Hallescher FC und Dynamo Dresden zum diessaisonalen 24. Spieltag?
Man könnte ja, angenommen, dieser Tage jetzt vielleicht in Halle unterwegs sein. Unfreiwillig oder freiwillig. Sagen wir mal, in der Nähe des Wosz-Fanshops. Beispielsweise. Und dabei ob der Witterung ein rot-weißes Zipfelmützelchen auf dem Haupt tragen. Oder ein ebenso gefärbtes Schälchen um den zuweilen frostig gefährdeten Hals. Als fußballerisch interessierter Dresdner, der nicht aus Magdeburg stammt, vielleicht eher unwahrscheinlich. Aber im Bereich der Möglichkeiten. Theoretisch. In Sachsen-Anhalt ist so einiges möglich. Also in Halle. Wo wir ja gerade unterwegs sind. In Gedanken. Einfach so.
Als nicht nur von Magdeburgern durchaus lernfähiger Dresdner könnte man seinen, wenn überhaupt ausgeprägt vorhandenen, sächsischen Dialekt verstellen. Zum Beispiel im Wosz-Fanshop. In Halle. Und eine sachsen-anhaltinische Mundart – so es diese denn wirklich gibt – nachahmen. Oder sächsisch-anhaltinisch. Irgendwie. Geschickt angelernt. Aber beileibe nicht von Magdeburgern. Sondern im Selbststudium. Lernfähig eben. Als weltoffener Dresdner. Mitunter.
Derweil im Wosz-Fanshop – oder bei Tim Ticket beziehungsweise PS Union – der kurzzeitig vom HFC gestoppte Kartenvorverkauf für das Heimspiel gegen Dynamo Dresden wieder anläuft, erinnern wir uns.
“Bei der 1:2-Derbypleite gegen den FCM waren fast 4.000 Gästeanhänger im Erdgas Sportpark erschienen. Das normale Kontingent bei solch einem Sicherheitsspiel liegt bei 1.200 Tickets. So etwas soll nicht noch einmal passieren“ (Mitteldeutsche Zeitung Online, 25. Januar).
Der Hallesche FC scheint lernfähig. Oder täuscht der Schein? Apropos täuschen. “Der Verkauf von maximal 4 Tickets pro Person an den o.g. VVK-Stellen erfolgt ausschließlich an HFC-Mitglieder bzw. HFC-Dauerkartenbesitzer und an Anhänger welche unserem Halleschen FC zuzuordnen sind“ (Faninformation des HFC, 25. Januar).
Aus Fehlern lernen, heißt siegen lernen. Ein Slogan, der dem HFC zuzuordnen ist? Hand in Hand mit dem Ticketing-Dienstleister. Der wiederum versichert, “dass aktuell mehr als 95 Prozent der bisher verkauften 1.169 Tickets für die Blöcke 6 bis 10 halleschen Anhängern zuzuordnen sind“. Und überhaupt: “Am Spieltag selbst erhalten Personen, welche augenscheinlich als Anhänger der SG Dynamo Dresden zuzuordnen sind, ausdrücklich keinen Zutritt für diese Blöcke auf der BWG-Tribüne“ (HFC-Faninformation).
So zuordenbar lernfähig braucht sich wohl HFC-Präsident Michael Schädlich nicht – wie nach dem letzten “Vorverkaufsdesaster“ (Mitteldeutsche Zeitung) – noch einmal bei den Hallenser Fans entschuldigen.
Wobei: “Manche Menschen sind derart perfekte Verwandlungskünstler, dass man sie ohne weiteres der Gattung des Chamäleons zuordnen könnte“ (Helga Schäferling). Aber das wäre dann schon wieder eine andere Geschichte. Abseits des Fußballs. Vielleicht. Und schwer zuzuordnen.
Rund um die mehr oder weniger bekannten Vorgänge beim abgesagten Fußball-Länderspiel am 17. November dieses Jahres in Hannover bleibt das jetzt – in der Abfolge leicht redigiert – einfach mal so stehen. Als exklusives Zeitdokument. Bevor Kreiszeitung.de wieder in Vergessenheit gerät.
Nun sage aber bitte niemand, Kreiszeitung.de hätte im Laufe des Abends nicht reagiert. Investigativ. Quasi journalistisch.
Die entsprechende Headline bei Kreiszeitung.de liest sich aktuell übrigens unverändert. Nach wie vor.
Der 15. Spieltag in der diessaisonalen 3. Liga wird am 30. und 31. Oktober sowie – mit einer Begegnung – am 1. November ausgetragen.
Die rasenballerischen Partien sind nicht erst seit gestern allseits bekannt –
FC Erzgebirge Aue vs. SV Wehen Wiesbaden
VfB Stuttgart (A) vs. FC Hansa Rostock
SG Dynamo Dresden vs. 1. FC Magdeburg
Hallescher FC vs. Fortuna Köln
1. FC Mainz 05 (A) vs. VfL Osnabrück
FC Rot-Weiß Erfurt vs. Stuttgarter Kickers
Kickers Würzburg vs. VfR Aalen
SG Sonnenhof Großaspach vs. FC Energie Cottbus
Preußen Münster vs. Holstein Kiel
SV Werder Bremen (A) vs. Chemnitzer FC
Mithin deutet sich ein durchaus interessanter Drittliga-Spieltag an. Von der Tabellenkonstellation her. Und natürlich hinsichtlich des Derbys SGD gegen FCM sowieso. Da liegt Spannung in der Luft. Fast mit den Händen greifbar. Vorfreude ist mitunter die schönste Freude. Schon weit vor Spielbeginn zuweilen. Aber diese Ungewissheit, wie sich die eigene Mannschaft auf dem Stadionrasen letztendlich präsentieren wird. Wenn die vorauseilende Ahnung Richtung Anstoßzeit fast ins Unerträgliche zu steigen scheint.
So selbstquälende Unkenntnis muss nicht sein.
Eine optische Täuschung? Oder prophylaktisch deeskalierender Spannungsabbau im emotionalen Vorabbereich? Vielleicht Tipps für den einen oder anderen Wetteinsatz? Ein Herbstmärchen-Spieltag?
Und, ob die RTL-Astroberatung wohl individuell ins Schwarze zu treffen vermag? Fragen über Fragen …
– Update 1. November 2015 –
Frei nach Otto Rehagel soll die Wahrheit auf dem Platz liegen. Oder steht dann schlussendlich schlicht auf der Anzeigetafel –
FC Erzgebirge Aue vs. SV Wehen Wiesbaden – 1:1
VfB Stuttgart (A) vs. FC Hansa Rostock – 3:1
SG Dynamo Dresden vs. 1. FC Magdeburg – 3:2
Hallescher FC vs. Fortuna Köln – 1:1
1. FC Mainz 05 (A) vs. VfL Osnabrück – 0:0
FC Rot-Weiß Erfurt vs. Stuttgarter Kickers – 1:0
Kickers Würzburg vs. VfR Aalen – 2:2
SG Sonnenhof Großaspach vs. FC Energie Cottbus – 1:1
Preußen Münster vs. Holstein Kiel – 2:0
SV Werder Bremen (A) vs. Chemnitzer FC – 3:2
“Ein Bild zu machen heißt auch – sich ein Bild zu machen …“ (Klaus Ender).
ElbsandsteinPolemik
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