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Sachsen hat gewählt: Ab 1. September wird …

… zurück geschossen? Lediglich verbal. Natürlich. Ja. Vorerst. Was sonst?

Einst in Sachsen-Anhalt hieß es “Oppa, hol’ die Flaggen vom Boden …“ Ist ja bundeslandlich nur ein kleiner politischgeografischer Sprung. Auch nach Brandenburg gleich rechts nebenan und dabei.

(Twitter, 30. August 2019 – Screenshot: O.M.)

Und Sachsen. Heimat?

In diesem Bundesland waren besagte Flaggen wohl weniger oder mehr nie so richtig nur auf dem Oberboden oder im Keller versteckt, sächsischdeutschnational besonders öffentlich einprägsam. Wie allerdings – mit leicht anderem Akzent – anderswo bundesrepublikanisch ebenso.

Ich war mir so sicher und mein Freund, du warst es auch,
dass der Geist von damals nie wiederkehrt.
Wir lagen falsch, mein Freund, wir waren zu dumm.
Ein faules Volk wie dieses hat sich noch nie gewehrt …

(“Tanzt du noch einmal mit mir?“, Broilers, 2014).

Kurz vor 18 Uhr am 1. September 2019 setzte übrigens leichter Regen ein, durchaus wahrnehmbar für jene, die – wo auch immer – auf ihre Heimat schauten.

Was bleibt? Was kommt?

(Screenshot: O.M.)

Die Menschen hatten ihre Wahl …

(Die PARTEI Dresden @ Twitter, 17. August 2019 – Faksimile: O.M.)

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MedienScreen # 218 [Michael Kretschmer as himself]

[Fundstück] Oliver Reinhard, “Wer entrüpelt Michael Kretschmer?“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 7. Mai 2019 –

(…) Fraglos ist Michael Kretschmer klug, intelligent und strategisch gewieft. Daran kann es also ebensowenig wie an seiner Einstellung liegen, dass er etwa nach den rechtsextremistischen Vorfällen von Chemnitz viel zu lange brauchte, um sie wenigstens per Standartfloskel zu verurteilen, und bis jetzt zum Neonazi-Aufmarsch von Plauen schweigt (…) Und immer wieder vergreift er sich im Ton, putzt Politiker, Ökonomen, Wissenschaftler, Journalisten, Bürger, deren Aussagen ihm nicht passen, grob herunter, statt sie nur mit klarer Kante zu kritisieren (…)

(…) Und ganz offensichtlich sollen solche Rüpeleien vor allem bei jenen Rüpeln an jenem Rand ankommen, der Sachsens CDU wegzubrechen droht oder bereits verloren ist und bis September wieder eingefangen werden soll.

Allerdings ist dieser Tonfall eben nicht der des “Volkes“. Auch nicht des sächsischen. Höchste Zeit also für eine Selbst-Entrüpelung seines Ministerpräsidenten.

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“… Was der sächsische Ministerpräsident in einer Stunde Anne Will an Stammtischparolen herauslässt, schafft sonst nicht einmal Mario Basler in einem Sport-Talk …“ (Thomas Hummel, sueddeutsche.de, 6. Mai 2019).

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(Screenshot Twitter: O.M.)

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– Nachschiebsel –

Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 11. Mai 2019, ’Leserforum’, *Briefe an die Redaktion, Zu: “Wer entrüpelt Michael Kretschmer“ –

Der Autor sollte sich in aller Öffentlichkeit dafür entschuldigen
Man mag Kretschmer mögen oder auch nicht, er ist schließlich Sachsens Ministerpräsident! Ich erinnere mich an das Schmähgedicht des Herrn Böhmermann über Erdogan. Wie haben sich alle aufgeregt, Beleidigung eines Staatsmannes usw. Und was ist das hier? Der Autor sollte sich in aller Öffentlichkeit dafür entschuldigen, denn auch die Pressefreiheit hat ihre Grenzen!

Er steht für Politiker mit der Graduierung “Doktor Allwissend“
Solch einen gelungenen Beitrag über fläziges Benehmen von Herrn Kretschmer liest man selten. Er steht für Politiker mit der Graduierung “Doktor Allwissend“, die durch Dreitagebärte, auffällige Kleidung und oft durch in Taschen vergrabene Hände Unsicherheit und Angst verbergen.

Ich habe am Auftreten des MP nichts Negatives bemerkt
Ihr Artikel empört mich derart, dass ich meine Zurückhaltung ablege. Ich finde etliche Formulierungen unter der Gürtellinie und bin der Meinung, dass der Autor mit seiner Entrüpelung anfangen sollte. Auch Politiker dürfen nicht derart beleidigt werden. Unser Ministerpräsident hat durchaus seinen richtigen Standpunkt gegenüber seinen Gesprächskontrahenten vertreten. Ich habe an seinem Auftreten nichts Negatives bemerkt.

Sachliche Kritik ohne persönliche Beleidigungen ist einzufordern
Mit einigem Entsetzen habe ich den Beitrag über die Talkrunde bei Anne Will gelesen. Man kann selbstverständlich eine andere Meinung haben als der Repräsentant eines Landes und einer Partei, aber man sollte dabei Anstand bewahren. Es ist ein Unding, dass Aussehen und die Kleidung eines Menschen als Ausgangspunkt für Spott benutzt wird. Sachliche Kritik mit klarer Kante ohne persönliche Beleidigungen ist auch von Herrn Reinhard einzufordern.

Ansonsten schätze ich Ihre Zeitung
Dies alles ist Ihrer Zeitung unwürdig, die ich ansonsten schätze (…)

Kurbeln Sie einen Trend der sprachlichen Rüpeleien an?
Wer hier der eigentliche Rüpel ist, liegt für mich auf der Hand. Wer seine Meinung in solch arroganter, voll Häme strotzender Art zum Ausdruck bringt, degradiert sich selbst. Für Kritik – berechtigt oder nicht – lassen sich von einem gebildeten Bürger, als solchen schätze ich den Autor ein, treffendere, nicht beleidigende sprachliche Mittel einsetzen. Oder möchten Sie einen allgemeinen Trend der sprachlichen Rüpeleien und Vergleiche ankurbeln?

Kretschmer hatte sich auf das eingestellt, was ihn erwartet
Der unter höchstem Verantwortungs- und Leistungsdruck stehende MP Kretschmer hatte sich eingestellt auf das, was einem “Schwarzen“ erwartet, wenn er sich einer à priori feindseligen, ständig reinredenden und immer Recht haben wollenden linksgrünen Mehrzahl aussetzt. Als ein sich wie ein rüpelhaftes Rumpelstilzchen aufführender Landesvater ist er nun natürlich unwählbar. Oder?

[*MeyView.com hat, Rechtschreibung sanft korrigierend, anonymisiert.]

– Nachnachschiebsel –

Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 18. Mai 2019, ’Leserforum’, *“Im Vertrauen“ –

Wann ist eine Zeitung tendenziös?
Vom rüpelhaftem Auftreten kann bei Michael Kretschmer nicht die Rede sein, rüpelhaft äußert sich der Autor. Das Schlimmste ist, dass ein derart tendenziöser Beitrag in der SZ [Sächsische Zeitung] veröffentlicht wird, die eigentlich unpolitisch sein sollte.

Olaf Kittel, Ombudsmann der SZ [Sächsische Zeitung] –
(…) der Auftritt des Ministerpräsidenten in der Talkrunde bewegt noch immer viele Leser. Tatsächlich polarisiert “Wer entrüpelt den Ministerpräsidenten“ stark, es gab viel Zuspruch für den Autor, aber auch sehr viel Kritik. Wie immer an dieser Stelle möchte ich nicht über Meinungen streiten, weder über die des Autors (der zweifellos eine ziemlich harte Sprache wählte) noch die der Leserreaktionen (die oft noch härter ausfielen).
(…) Sollte die SZ [Sächsische Zeitung] unpolitisch sein? Und wie soll das aussehen? Die Sächsische Zeitung druckt täglich mehrere Politikseiten, auf denen nicht nur Nachrichten stehen, sondern auch Interviews, Analysen, Kommentare. Damit ist die Zeitung politisch, ob sie will oder nicht. Die SZ [Sächsische Zeitung] will freilich unparteiisch sein, gerade im Wahlkampf (…) Diese Zeitung stellt sich auf keine Seite. Allerdings kann das nicht auf jeden einzelnen Beitrag zutreffen. Kommentare etwa können durchaus einer Richtung zuneigen, der nächste Kommentar kann eine ganz andere Tendenz haben.
Dies ist so, obwohl es für Zeitungen Tendenzschutz gibt. Verleger können danach die Ausrichtung einer Zeitung festlegen oder verändern, deshalb gibt es ja eher linke oder eher konservative Zeitungen, es sind aber fast immer die überregionalen. Die meisten Regionalzeitungen, die SZ [Sächsische Zeitung] gehört dazu, verhalten sich heute politisch neutral.
Tendenziös allerdings will keine Zeitung sein, also eine Tendenz (nur) durchscheinen lassen, nicht objektiv und voreingenommen zu berichten. Auch wenn das ab und zu vorkommen mag. Der Vorwurf “tendenziös“ für einen Meinungsbeitrag geht aber ins Leere. Denn nichts ist so subjektiv und folgt einer Tendenz wie ein Meinungsbeitrag. Tendenziös wird die Zeitung damit noch lange nicht.

[*MeyView.com hat teilanonymisiert.]

– Nachnachnachschiebsel –

Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 18. Mai 2019, ’Leserforum’, *Briefe an die Redaktion, Zu: “Wer entrüpelt Michael Kretschmer“ –

Dem Autor Respekt zu seinem Mut
Zufällig warf ich einen Blick in diese banale Gesprächsrunde bei Frau Will – und war schockiert vom Auftritt des sächsischen MP. Seit Langem stellt man sich der Frage: Warum ist Sachsen so, wie es ist? Toleranz wird durch arrogantes Auftreten (“Alleinvertretungsanspruch“) nicht gefördert – und die Echos aus dem Lande polarisieren weiter. Wenn nun in den Leserbriefen vom vergangenen Wochenende Leute nach Respekt vor dem Amt schreien, zeigt das nur, dass nicht nur die Sachsen-CDU das Problem ist, sondern auch diese “ergebenen Parteigänger“. Beides zusammen produziert Pegida und ist der Boden für AfD. Dem Autor Respekt zu dem Mut, diesen Schuss abgegeben zu haben.

Herr Kretschmer hatte gerade nicht den besten Tag
Dieser Artikel ist das negativste Beispiel für eine neutrale sachliche Darstellung. Die Sache ist dem Autoren Nebensache. Nein, es ist für ihn wichtig, wer sich am besten darstellen kann. Und da hatte Herr Kretschmer gerade nicht den besten Tag – aber seine Argumente waren trotzdem tiefgründig und wohlüberlegt, die Kompliziertheit des Problems aus seiner Sicht anschaulich darzustellen. Für wen machte der Autor Wahlkampf? Und darf ein solcher Wahlkampf in einer neutralen Zeitung gemacht werden?

Was sind die Motive?
Gut geschrieben, wenn denn Häme, Demütigung, Respektlosigkeit, Lächerlichmachen das Ziel waren. Was sind die Motive? Ist eine persönliche Rechnung zu begleichen? Soll es ein Schienbeintritt sein aus taktisch-strategischer Sicht, von wem auch immer aus der Politik bestellt? Eröffnet die SPD Sachsen den Wahlkampf? Wenn dem MP die Emotionen durchgehen und er echt reagiert, verkrafte ich das (…)

Ich wäre wohl unangespitzt durch die Decke gegangen
Im Unterschied zu Frau Baerbock hat MP Kretschmer eine sehr hohe Verantwortung für die wirtschaftlichen Grundlagen für unser aller Wohl. Bei flapsigen Forderungen wie “Kraftwerksblöcke sofort abschalten“ oder “dekarbonisieren“ wäre ich wahrscheinlich unangespitzt durch die Decke gegangen. Die Abschaltung eines Blockes bedeutet den Verlust von 600 gut bezahlten Arbeitsplätzen, wie gerade in Jänschwalde geschehen. Auch die von Frau Baerbock gewünschte generelle Dekarbonisierung hätte weitreichende Folgen. Nicht zuletzt bestehen die wichtigsten Teile eines Windrades aus harzgebundenen Kohlefaserverbundstoffen – also Karbon.

Nur weil er keine Phrasen drischt, wird er derart primitiv kritisiert
Unser Ministerpräsident sprach in der Talksendung absoluten Klartext zum Thema Klimawandel und CO2-Steuer in Deutschland. Dieses Problem ist nur global zu lösen, nicht nur Deutschland ist in der Pflicht. Im Artikel wird Herr Kretschmer als Rumpelstilzchen bezeichnet, hätte ein rüpelhaftes Verhalten, ausgeprägte Trotzbereitschaft. Nur weil er keine Phrasen drischt wie Kevin Kühnert und die Dame von den Grünen, wird er derart primitiv kritisiert.

Wie so oft geht Deutschland einen eigenen Weg
Ich bin kein Fan der CDU, aber wenn man bei einer Talkshow auf Annalena Baerbock trifft, muss man so auftreten, denn bei ihr kommt man ja kaum zu Wort. Mit ihrem Spruch “die Niederlande und Schweden erfüllen bereits die Klimaziele“, da vergisst sie vielleicht, dass diese Länder auch noch Atomstrom produzieren. Für Atomenergie plädiert ja auch Greta Thunberg, aber das wird ja bei uns verschwiegen. Wie so oft geht Deutschland einen eigenen Weg, welcher oft überhastet und unberechenbar ist. Doch es gibt ja immer noch die Bevölkerung, welche dann alles bezahlt, ohne vorher gefragt zu werden.

Kretschmers Argumentation teilen wir voll und ganz
Uns schockiert dieser Artikel total. In einer anmaßend beleidigenden Art stellt er unseren Ministerpräsidenten dar und begründet das noch dazu mit dessen Haltung zum Klimaschutz. Die Argumentation von Herrn Kretschmer teilen wir voll und ganz. Deutschland tut wirklich viel hinsichtlich Energiewende und Kohleausstieg und all das sozialverträglich (…)

[*MeyView.com hat, Rechtschreibung sanft korrigierend, anonymisiert.]

Sachsen: CDU – AfD. “Plan B“?

Welch eine Überraschung –

“… Nach außen hin gelten nach wie vor die steten Worte des sächsischen CDU-Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Niemals, so wird der 43-Jährige nimmer müde zu erklären, würden sich die Christdemokraten unter seiner Führung nach der Landtagswahl am 1. September auf eine wie immer geartete Zusammenarbeit mit der AfD einlassen …“, so jedenfalls publiziert – letztzeitlich nicht gerade zum ersten Mal – beispielsweise auch die Sächsische Zeitung in ihrer Print-Ausgabe vom 21. März dieses Jahres das Orakel. Headline: “Die AfD ist nicht für alle tabu – In der CDU kursiert ein Plan B für den Umgang mit der AfD nach der Wahl. Der setzt Parteichef Kretschmer unter Druck.“

Es gebe “… in Teilen der Partei und mittlerweile auch der CDU-Landtagsfraktion […] seit einigen Wochen insgeheim neue Überlegungen, wie strikt die Abgrenzung am Ende tatsächlich ausfallen muss …“ (Sächsische Zeitung).

Orakelt wird weiterhin, dass die innerhalb gewisser Kreise der sächsischen CDU-Landtagsfraktion – und darüber hinaus – derzeit offenbar stattfindende Diskussion “für einige der eigenen Abgeordnetenkollegen der erste Schritt ist, um später vielleicht doch das AfD-Tabu zu brechen“.

“’Die meinen das wirklich ernst’, so ein empörter Abgeordneter – aber auch nur hinter vorgehaltener Hand, denn der Streit über ein Sondierungsangebot spaltet [nach Sächsische Zeitung-Informiertheit] mittlerweile sogar CDU-Führungskräfte“.

– alles nur ein Orakel in der sächsischen Matrix? Spätestens der September 2019 wird es zeigen …

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Post Scriptum –

(…) Für den Chef der Linksfraktion ist der Fall klar. “Meine eigene Wahrnehmung ist, dass es eine größere Anzahl von CDU-Abgeordneten gibt, die sich eine Zusammenarbeit mit der AfD durchaus vorstellen können“, betont Rico Gebhardt (…)

Auch für den Grünenfraktionschef Wolfram Günther ist nun “die Katze aus dem Sack: Sachsens CDU schickt Ministerpräsident Michael Kretschmer als ’Sonnyboy’ vor, der mit starken Worten eine Koalition mit der AfD ausschließt. Parallel wird am Gegenteil gearbeitet.“ Ob mit Wissen des Regierungschefs oder hinter dessen Rücken sei im Grunde egal (…)

Unmut äußert auch der Koalitionspartner. SPD-Generalsekretär Henning Homann mahnt: “Eine Regierungsbeteiligung der AfD wäre eine Katastrophe für Sachsen. Die CDU-interne Debatte über eine mögliche Zusammenarbeit hilft nur der AfD.“

Kretschmer, der eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit der AfD seit Langem kategorisch ausschließt, erklärte via Twitter: “Immer ruhig. Mein Wort gilt. Jede Plenardebatte belegt die Unmöglichkeit. Weder von der Programmatik noch von den Personen ist eine Zusammenarbeit mit AfD oder Linke denkbar. Wir stehen für Freiheit, Marktwirtschaft, Europa und den Zusammenhalt der Gesellschaft.“ (…)

[Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 22. März 2019]

Amen?

MedienScreen # 207 [Dresden. Stadtrat. Rechts-völkisch. Johannes Lichdi. Words.]

[Fundstück] Jürgen Kasek, “Was ist da los in Dresden? – Dresden kippt!“, Erratischer Eskapismus, 15. Februar 2019 –

(…) hatte der Grünen-Stadtrat Johannes Lichdi, der von seiner Partei ebenfalls nicht auf einen aussichtsreichen Listenplatz gesetzt wurde und dennoch erhobenen Hauptes weiterhin überzeugende Politik macht, die neue Konstellation im Stadtrat als rechts-völkische Mehrheit bezeichnet.

Dies wiederum brachte den Fraktionsvorsitzenden der CDU auf die Palme, der eine Entschuldigung forderte und die beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen zur Distanzierung aufforderte.

Derselbe Fraktionsvorsitzende hatte unlängst den vier AfD-Stadträten bescheinigt alles “ehrenwerte Leute“ [Dresdner Morgenpost Online] zu sein (…)

Zur Vollständigkeit der politischen Kultur sei noch erwähnt, dass zum Fackelmarsch der hiesigen Neonazis auch der stellvertretende Landesvorsitzende der AfD, einst Parteimitglied der CDU Dresden, aufruft (…)

Gegendemonstrationen gegen fackeltragende Neonazis werden in Dresden schnell als “linksextrem“ oder “Antifa“ eingeordnet (…) Die Hufeisentheorie, Gleichsetzung links und rechts, ist auf ihrem Höhepunkt (…)

Ich schreibe das für die Nachwelt auf, wenn man sich irgendwann eines Tages fragt, was in Sachsen passiert ist und warum es niemand verhindert hat (…)

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Post Scriptum von MeyView.com – Und falls du das, so nebenbei zitiert, sanft am Original korrigiert, lesen solltest, Lichdi … Grüße & ein leises Venceremos!

Kurt Biedenkopf unisono

Und das bleibt jetzt einfach mal so stehen. Unkommentiert. Warum auch? Läuft doch …

“(…) Es gibt außer der NPD in Deutschland keine Partei, von der eine Bedrohung unserer Demokratie ausgeht. Das gilt auch für die AfD. Sie ist in Wahlen erfolgreich. Sie wurde von Ökonomen gegründet, denen es um die soziale Marktwirtschaft ging. Sie wurden von Personen mit populistischen Begabungen verdrängt. Frau Petry hat ein politisches Talent. Sie und ihre Mitstreiter haben von den Grünen gelernt, wie man als neue Partei auftreten muss – sie provozieren (…) [Kurt Biedenkopf interviewt @ huffingtonpost.de, 22. November 2016]

“In Sachsen haben noch keine Häuser gebrannt, es ist auch noch niemand umgekommen … Und die sächsische Bevölkerung hat sich als völlig immun erwiesen gegenüber rechtsradikalen Versuchungen. In Sachsen gibt es keinen Grund, auf der Grundlage des Wahlverhaltens der Bevölkerung von einer Gefahr von rechts zu reden“ (Kurt Biedenkopf, November 2000).

Wie gesagt – “(…) Der frühere CDU-Generalsekretär und langjährige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf sieht von der AfD keine Bedrohung für die Demokratie ausgehen und erwartet, dass sich die Alternative für Deutschland langfristig etablieren wird (…)“ [huffingtonpost.de, a.a.O].

Läuft also. Da brennt nichts an. Demokratietheoretisch.

“Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran“ (in memoriam Fehlfarben). Frei nach Hermann L. Gremliza ist in diesem Land nichts unmöglich.