Schlagwort-Archive: Sächsische Zeitung

Fußballromantiker

“… Und doch bin ich heute ein glücklicher Mensch, vielleicht sogar zufriedener, als ich es je war. Weil ich mit mir im Reinen bin. Weil ich das Leben trotz aller Hindernisse genießen kann. Weil ich unglaublich viel Zuneigung von allen Seiten genieße und von wunderbaren Menschen umgeben bin. Weil ich vielleicht am Ende doch kein Wendeverlierer bin.“ [Reinhard Häfner, ’Das Interview ist das letzte ausführliche, dass er vor seinem Tod gab.’ So veröffentlicht in: Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 27. Oktober 2016]

dehli_news_haefner_25_10_16
(Rudolf-Harbig-Stadion, 25. Oktober 2016 – Foto: dehli-news.de)

… Stilist und “Fußballromantiker“ (Häfner über Häfner) … [“Die Stars des DDR-Fußballs“, Delius Klasing, 2011]

Reinhard dribbelt weiter. Garantiert. Und nicht nur irgendwo.

MedienScreen # 134 [Antje Hermenau. Arnold Vaatz. Wann wir schreiten Seit’ an Seit’?]

[Fundstück] Thilo Alexe, Kolumne “Sächsisch betrachtet“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 8. Oktober 2016 –

(…) Dresden sorgt mal wieder für Gesprächsstoff. Der CDU-Abgeordnete Arnold Vaatz bringt den Sprengstoffanschlag auf eine Moschee mit gesunkenen Hemmschwellen in einen Zusammenhang, für die letztlich die westdeutschen Linken verantwortlich seien. Für die Ex-Grüne Antje Hermenau hat der Anschlag auf das Kongresszentrum die Botschaft, “dass man den ernsthaften Dialog will und keine Sprüche mehr wie Dunkeldeutschland“. Das sei zwar verbrecherisch, aber auch ein Akt der Verzweiflung. Wir lassen das jetzt mal so stehen (…)

***

  • Nach Dresden: Warum die Hemmschwelle sinktSUPERillu-Kolumnist und CDU-Politiker Arnold Vaatz über Ursachen rechter und linker Gewalt (6. Oktober 2016)
  • Nach den Anschlägen in Dresden – Ex-Grünen-Politikerin sieht ein gesamtdeutsches Problem (Antje Hermenau im Gespräch mit Dirk Müller, deutschlandfunk.de, 28. September 2016)

***

Biedenkopfs Wege übers Land

Kurt Biedenkopf – nicht wenige hießen ihn ’Landesvater’. Oder ’König Kurt’. Damals. In Sachsen. Auch heute noch? Wer weiß. Und Sachsen lässt ihn, quasi als Landesvater Ex, scheinbar nicht los. Seine Gemahlin Ingrid wohl ebensowenig. Loslassen ist nicht jedem gegeben.

Gegeben wurde kürzlich im Freistaat der Tag der Sachsen. In Limbach-Oberfrohna. Und es begab sich folgendes, hub der Berichterstatter an, ausführlichst zu erzählen …

sz_online_08_09_16
(Sächsische Zeitung Online, 8. September 2016 – Screenshot: O.M.)

Nun gut, einigen wir uns auf die Kurzform. Biedenkopfs sollen am jüngst zurückliegenden Freitag – unterwegs übers sächsische Land – vom rechten Weg abgekommen sein. Zeitweilig. Vermutlich fehlgeleitet durch das eigene Navigationsgerät. Und zwar in Richtung Limbach, nahe Reichenbach, statt nach Limbach-Oberfrohna, bei Chemnitz.

Einschub – Stopp. Ein fast sachsenkönigliches Paar Ex irrt nicht über Ländereien, egal unter welcher Agide diese sich befinden. Stopp.

Also Richtungskorrektur. Dann aber Zwangshalt auf der Bundesautobahn 72 in Nähe der Anschlussstelle Reichenbach. Unfall? Stau? Panne? Unwohlsein des Fahrzeugführenden? Oder etwa wieder das Navi? “Der Grund war akuter Benzinmangel“ (Sächsische Zeitung).

In relevanten Büßerkategorien recherchierend weiter zu berichten, versagt sich indes fürderhin der Geschichtenerzähler – offenbar wegen des so schon fast ausufernden Umfangs seines journalistisch bemäntelten Roadmovies. Zumal ja auch nicht bestätigt ist, “dass es schließlich ein freundlicher Polizeibeamter gewesen sein soll, der per Dienstwagen und vollem Benzinkanister den Biedenkopfs erfolgreich zur Hilfe eilte“.

Verschwörungstheoretischer Einschub – Nichts ist so wie es scheint.

Eines allerdings gilt als sicher –

“Mit erheblicher Verspätung, aber wohlbehalten erreichten der 86-jährige Ministerpräsident a.D. und seine Frau das Sachsen-Fest in Limbach-Oberfrohna und konnten dem Vernehmen nach über den Zwischenfall sogar schon wieder das eine oder andere Späßchen machen.“

Gunnar Saft von der Sächsischen Zeitung, you just made my day.

In der Print-Ausgabe breitete DRESDENS MEISTGELESENE TAGESZEITUNG die Geschichte übrigens unter der Headline “Ehepaar Biedenkopf mit Wagen auf der Autobahn liegengeblieben“ aus.

Mein Name ist Kindermann, René Kindermann …

… und ich bin ein ’Star-Moderator’. Schreiben zuweilen manche Medien. Gerade jetzt. Dafür kann ich gar nichts. Ich bin da unschuldig. Die anderen schreiben es: ’Beliebter TV-Mann’. Ja, beim Mitteldeutschen Rundfunk, dazu stehe ich. Und na ja, bekannt bin ich schon. Ein bisschen? Wie die Sendeanstalt. Weltbekannt. Und darüber hinaus. Mein Name ist Kindermann, René Kindermann.

Und ich bin unschuldig. Soll es aber nicht sein. Behaupten die anderen. Oder soll ein Blitzerfoto zeigen. Angeblich. Vom Mai 2015. Aus einer Tempo-30-Zone in Dresden. Dabei ist das Headquarter des MDR in Leipzig. Seit gefühlten Lichtjahren schon. Das weiß doch wohl jeder. Weltweit. Außerdem trägt der mit 55 Kilometern in der Stunde geblitzdingste Fahrer eine Sonnenbrille. So was steht mir doch gar nicht. Auch das wird weltweit bestätigt werden können. Und darüber hinaus.

Die amtierende Richterin am Amtsgericht Dresden meint nun, sie würde auf dem Blitzdingsfoto da schon eine gewisse Ähnlichkeit erkennen. Beim dokumentierten Fahrzeugführer. Also quasi mit mir. Behauptet sie. Wegen irgendwelcher irgendwie sichtbarer Geheimratsecken. Habe ich etwa angehende Geheimratsecken? Ich?

Ihr Völker der Welt und darüber hinaus, schaut nicht weg. Schon wurde einen Gerichtstermin lang hin und her verhandelt. Der Prozess wird fortgesetzt werden müssen. Es geht um viel. Als Strafe steht ein Punkt in Flensburg im Raum. Plus 80 Euro Bußgeld, in Worten: achtzig!

Mein Name ist Kindermann, René Kindermann. Und kann mir mal bitte jemand dieses Crowdfunding etwas näher erklären?

dehli_news_rk_12_2014
(Scheint selbst gern genau hinzuschauen. René Kindermann im Rudolf-Harbig-Stadion, Dezember 2014 – Foto: dehli-news.de)

– Nachschiebsel –

(…) Wegen eines Punkts in Flensburg und eines Bußgelds von 80 Euro streitet sich der MDR-Reporter und Riverboat-Talkshow-Moderator René Kindermann seit zwei Wochen vor dem Amtsgericht Dresden (…) Am Donnerstag [1. September] war er trotz Ladung nicht erschienen. Die Richterin verdonnerte ihn dazu, zum nun dritten Sitzungstermin persönlich anwesend zu sein (…) [Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 2. September 2016].

– Nachnachschiebsel –

(…) Freitag, 7.45 Uhr, Amtsgericht Dresden. Kommt er oder kommt er nicht? Richterin Daniela Lindemann und die Dresdner Tagespresse warten. Doch von MDR-Talker René Kindermann und seinem Anwalt Sylvio Schiller aus Berlin fehlt um diese ungewöhnlich frühe Stunde jede Spur (…)

(…) An diesem Freitag [16. September] ist Kindermann bereits zwei Tage verheiratet. Wir leben wirklich in schnellen Zeiten. Der frisch Vermählte hat jetzt anderes zu tun. Im Gericht erscheint er nicht. Später ist zu erfahren, er habe seinen Einspruch zurückgenommen. Kindermann wird das Knöllchen zu zahlen haben – und die Verfahrenskosten [“Schneller MDR-Talker“, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 17. September 2016].

MedienScreen # 119 [It’s derby-time? For real?]

[Fundstück] Ralf Rangnick vor dem DFB-Pokalspiel Dynamo Dresden vs. RasenBallsport Leipzig, zitiert in Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 19. August 2016 –

“Wenn die beiden größten Städte Sachsens, die nur eine Autostunde trennt, gegeneinander spielen, und beide zuletzt auch noch aufgestiegen sind, dann würde es wahrscheinlich weltweit als Derby bezeichnet.“

– Nachschiebsel vom 20. August –

(…) “Von einem Ostderby sind wir ein ganzes Stück entfernt, da gehört ein bisschen mehr dazu als nur die räumliche Nähe“, sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge dem “Kicker“ (…) [n-tv.de, 20. August 2016]