Archiv der Kategorie: Hooltras

Blickfang Ultra. Saisonrückblick(e). Akte X?

“Es endet …“, orakelte Keanu Reeves als Neo einst in Matrix Revolutions. Endet es?

Im Vorjahr, rückblickend hinsichtlich der Saison 2019/20, “hat er lange gebraucht dieser Saisonrückblick, so spät hernach publiziert wie bislang wohl noch nie in seiner Geschichte“ [Oktober 2020] – quasi dann allerdings noch Anfang Oktober 2020 veröffentlicht, aus damals gewissen Gründen.

Und nun? Anfang November 2021 – schweigende Stille? Eine dahingehende Anfrage an die ’altbekannte’ BFU-Adresse wurde via E-Mail als unzustellbar deklariert, eine weitere Nachfrage, gerichtet an die offizielle Kontaktmöglichkeit, blieb bislang leider unbeantwortet.

Endet es? Endet es wirklich? So? So lautlos?

Und sollte es denn wirklich so sein …

“… Vielleicht wäre es [dann] für die zuweilen nur noch selbstverliebte Old- und Next-Generation der Ultras an der Zeit, einmal kurz zu schweigen. Und szeneübergreifend die Sonnenbrillen abzusetzen sowie zumindest symbolisch das Basecup zu lüften …“ [September 2015].

… für zehn (10!) weniger oder mehr grandios saisonrückblickende BFU-Print-Publikationen.

“… Ich habe nicht den leisesten Zweifel an der Kraft der Kurven in unserem Land …“ [Mirko Otto, ’Vorwort’ im BFU-Saisonrückblick 2019/20].

Möge es denn so stehen bleiben – für einst?

Manch eine oder einer mag allerdings vielleicht – mittlerweile – doch eher ein etwas leis lauteres ”Vaya con Dios” [Keanu Reeves als John Utah in Gefährliche Brandung] zu vernehmen glauben. Wer weiß …

(One of the best in history?)

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MedienScreen # 278 [’Football Army Dresden’ – Stand Trabi Stand]

[Fundstück] ”Vom Verschwinden eines Trabis”, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 25. September 2021 –

(…) Bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe sind sämtliche Ermittlungsverfahren abgeschlossen (…) Das ist der derzeitige Stand im juristischen Nachspiel, das auf den martialischen Auftritt von etwa 1.5000 Dynamo-Fans am 14. Mai 2017 in Karlsruhe folgte (…)

Das Vorgehen der Karlsruher Ermittler erscheint angesichts der Faktenlage und der zu ermittelnden Straftaten wie besonders schwerer Landfriedensbruch oder Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz auch im Nachhinein als mindestens fragwürdig – bis überzogen (…)

Was aber ist aus dem olivgrünen Trabi von Karlsruhe geworden? Dieser sei “als sogenanntes Tatmittel“ beschlagnahmt worden, teilt Matthias Hörster, Erster Staatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, auf Anfrage mit. Das sei “mit Beschluss des Amtsgerichts Karlsruhe zum Zwecke der Einziehung angeordnet“ worden. Die Begründung: “Mit dem Fahrzeug wurde der Aufzug angeführt.“ (…)

Der ursprüngliche Besitzer hat diesen nie zurückbekommen, das hätte er gerichtlich erstreiten müssen. “Von der Durchführung des Einziehungsverfahrens wurde indes letztlich abgesehen“, teilt der Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Andernfalls “hätte der betroffene Eigentümer des Fahrzeugs auch die hierbei entstehenden Verfahrenskosten zu tragen gehabt“. Er habe jedoch “zur Abwendung dieser Zwangsmaßnahmen eingewilligt, das Eigentum des Trabants im Rahmen einer Spende an ’Stiftung Lernort Demokratie – Das DDR-Museum Pforzheim’ zu übertragen“, so Hörster (…)

(…) “Wir haben den Trabi von der Staatsanwaltschaft in Karlsruhe bekommen und ihn sicher untergebracht“, erklärt Volker Römer, 1. Vorsitzender der Stiftung, auf Nachfrage (…) Konkrete Pläne, ob und wie das Kultobjekt ausgestellt werden soll, gebe es im Moment noch nicht (…)

Für den ehemaligen Eigentümer, der sich noch nie öffentlich zu dem Vorgang geäußert hat, dürfte der ideelle Verlust mindestens genauso schmerzhaft sein wie der materielle (…) Eine Entschädigung für seine Spende sei “naturgemäß nicht“ erfolgt, erklärt Staatsanwalt Hörster.

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MedienScreen # 277 [Modern Football never comes back home?]

[Fundstück] “Warum Fans die kalte Schulter zeigen“, Frank Hellmann, Sächsische Zeitung (Print-Ausgabe), 24. August 2021 –

(…) Der organisierten Fanszene geht es auch um eine unterschwellige Protesthaltung, die sich aus den Fehlentwicklungen in der Corona-Krise speist. Der KOS-Vertreter Gabriel erläutert: “Es ist eine weit verbreitete Enttäuschung spürbar, dass aus den Ankündigungen, der Fußball würde demütiger, nichts übrig geblieben zu sein scheint.“ (…)

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Es war auf Madeira …

… einst, an einem sonnigen Urlaubstag – ein Sonnabend fast am Ende des Monats Juli anno 2011 -, als das urlaubsmäßig leicht abseits liegende Handy abrupt quasi dauerzuvibrieren begann.

Fast zeitgleich war dann auch, irgendwie, Gert ’Zimmi’ Zimmermann zu vernehmen in der plötzlich nahen Ferne …

[TheJorgoz @ YouTube.com]

Aus Gründen, damals –

[DynamoTV, YouTube.com, 3. August 2021]

The Times They Are a-Changin’ …?

(Vergänglich? Madeira, Juli 2011 – Foto: O.M.)

Faust des Ostens – Under friendly Judgmet Fire

Staatsanwaltliche Ermittlungen gegen die sich selbst so heißende Gruppierung Faust des Osten (FdO) aus dem Fan-Umfeld von Dynamo Dresden wurden, offiziell, seit Juni 2012 geführt.

Die Staatsschutzkammer des Landgerichts Dresden hatte in der seit dem 29. März dieses Jahres nunmehr angelaufenen Gerichtsverhandlung gegen – quasi übrig gebliebene – drei Angeklagte, als mutmaßlich führende Mitglieder der FdO, ursprünglich Fortsetzungstermine bis Mitte Juli 2021 terminiert. “Das Verfahren könnte jedoch schon weitaus früher beendet sein“ [Nina Böckmann, kreuzer online, 13. April].

“Das Landgericht Dresden hat am [11. Mai] drei Männer als Mitglieder der Hooligan-Gruppierung ’Faust des Ostens’ (FdO) verurteilt. Gegen einen 37-Jährigen verhängte die Staatsschutzkammer eine Freiheitsstrafe von sieben Monaten auf Bewährung, wobei fünf davon wegen langer Verfahrensdauer als vollstreckt gelten. Zwei zur Tatzeit 21-Jährigen wurde unter Anwendung von Jugendstrafrecht jeweils die Zahlung von 1500 Euro auferlegt. Sie wurden der mitgliedschaftlichen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, wie auch der 37-Jährige, sowie der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen“ [Freie Presse Online (Copyright dpa), 11. Mai].

Ein “mildes Urteil“, findet Konrad Litschko von der tageszeitung, und zitiert Michael Nattke vom Kulturbüro Sachsen

“Die niedrigen Strafen waren nach so vielen Jahren nicht anders zu erwarten. Es ist ein Armutszeugnis für die sächsischen Behörden, dass es mehr als zehn Jahre gedauert hat, um die Mitglieder dieser rechtsextremen, kriminellen Vereinigung zu verurteilen“ [taz.de, 11. Mai].

And now? Basta?

(Alttolkewitz. Dresden. Frühjahr 2015 – Foto: O.M.)

“Letzte Straftaten bekannter Mitglieder der FdO verzeichnete das [zuständige] Justizministerium noch im Dezember 2020“ [Dresdner Morgenpost, 4. Februar 2021].

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